• Luzerner wird bedroht wegen Kirchenaustritten

    Die eigentlichen Ursachen für den Kirchenaustritt liegen tief verankert, weshalb Steuereinsparung kein Austrittsgrund, sondern lediglich eine angenehme Begleiterscheinung des Austrittes darstellt. Kein rational denkender Mensch zahlt für eine Organisation, mit der er immer weniger anfangen kann. Austrittsgründe: - Individualisierung: eine rationale Entscheidung gegen die Mitgliedschaft aufgrund der als traditional und überkommen wirkenden institutionellen Regelung. Man orientiert sich selbstbestimmt und an neuen Bezugspunkten. - Säkularisierung: Ablehnung traditionaler Muster, die man mit Religion und Kirche verbunden sieht. Wertediskrepanz zwischen Glauben und Wissen. Hier ist es nicht nur die Kirche, sondern Religion überhaupt, welche als überkommen und veraltet angesehen wird. - Modernisierung: mangelnde Relevanz von Kirche und Religion für das Alltagshandeln des einzelnen. - Konfessionsfreiheit aus Gewohnheit und als Sozialisationseffekt. Vielleicht sollten sich die Kirchen (in der Schweiz, in Deutschland und Österreich) darauf vorbereiten, ohne Kirchensteuern und allein mit Spenden auszukommen, wie das im Rest der Welt der Fall ist.

  • Luzern 2040: Übernehmen die «Gottlosen» das Zepter?

    Einer anderen Studie zufolge sollen bereits 2030 über 50% der Schweizer Bevölkerung konfessionsfrei sein. Das muss Konsequenzen haben. Religion ist längst Privatsache und das muss sich im Staat widerspiegeln. Kirchen sollten mit einem geordneten Rückzug beginnen und der Staat soll Verfassung und Gesetz den geänderten Bedingungen anpassen. Kirchen sollen das ganze als vielleicht schmerzlichen, aber zukunftsgerichteten "Gesundschrumpfungsprozess" sehen. Der Staat soll: - den Etat theologischer Fakultäten an Universitäten gemäss ihrer gesamtgesellschaftlich gesunkenen Bedeutung reduzieren, - Kirchensteuen für juristische Personen in Solidaritätssteuern umbenennen und mit den Einnahmen Gemeinnützigkeit als solches fördern, also auch das Engagement säkuler gemeinnütziger Organisationen, - Kirchen reprivatisieren, - das kirchliche Steuerprivileg abschaffen, - Religionsunterricht als Pflichtfach in den Volksschulen abschaffen, - Religionskunde in den Geschichtsunterricht integrieren, - u.v.m.

  • Luzern 2040: Übernehmen die «Gottlosen» das Zepter?

    Ich bin freiwillig und wohlüberlegt aus der Kirchen ausgetreten und deshalb bin ich weder "nicht-religiös", noch "gottlos" oder "konfessionslos", sondern konfessionsfrei und vernünftig. Die alten kirchlich-religiösen, Andersdenkende ausgrenzenden Negativ-Definitionen sind heute total out. Als mir mal jemand die nervige schwarz/weiss-Frage stellte, ob ich religiös oder nicht-religiös sei, antwortete ich ganz entspannt: "Nein, ich bin weder religiös, noch nicht-religiös, sondern gesund, vernünftig und säkular." Das nervte den Interviewer derart, dass er nicht mehr weiter mit mir sprechen wollte. Sein Weltbild, das keine Alternative zu Religion kannte, war innert Sekundenbruchteilen zerstört.