• Wahre Heldinnen am Luzerner Theater

    Lieber Herr @Martin Schleiss können Sie sich tatsächlich nicht vorstellen, dass es noch andere Menschen als @Peter Bitterli gibt, die nicht Ihrer Meinung sind? Sie scheinen ja geradezu besessen von ihm zu sein. Ihr Gebaren erinnert mich ein wenig an den kleinkindlichen Spracherwerb, bei dem zu einer bestimmten Zeit alles Unerfreuliche als «Gagga» bezeichnet wird. – Versuchen Sie zu differenzieren und erweitern Sie doch mal Ihren Wortschatz. Es gibt so viele schöne Bezeichnungen, um missliebige, respektlose Personen zu benennen: Abgefallener · Abtrünniger · Abweichler · Apostat · Deviationist · Dissident · Häretiker · Irrgläubiger · Ketzer · Renegat · Sektierer und ganz en-vogue sogar Covidiot. Ich bin, kann und will nicht Ihr @Peter Bitterli sein: I am what I am // I am my own special creation …

  • Wahre Heldinnen am Luzerner Theater

    “für den professionellen Kulturjournalismus nicht mehr tragbar”, “zusammenhangslosem Giftmüll”, “Ich verstehe nicht, weshalb er nicht längst gesperrt wurde.” Schon interessant, wie sich selbst in unserem kleinen Provinznest allmählich Formulierungen der Cancle Culture einschleichen und sich die Jünger der staatlich subventionierten Gutmenschen-Nabelschau dafür stark machen, dass Meinungen, die nicht der eigenen entsprechen, unterdrückt und im Keim erstickt werden. Was Billie Holliday, oder wer auch immer hinter dem Pseudonym stecken mag, zu sagen hat ist eine legitime Position, genau so, wie JEDE Position legitim ist und ein Recht auf Anhörung hat. Wenn die Kunstmimosen nicht so sehr von sich und ihrem beseelten Tun eingenommen wären, hätten sie vielleicht ja bemerkt, dass sich Hollidays Kritik primär auf die desperate Situation um die Leitung des Luzerner Theaters bezieht: Einem sinkenden Schiff, welches entgegen aller Erwartungen nicht zuerst von den Ratten, sondern vom Kapitän verlassen wurde. Die Erstgenannten klammern sich munter an die Planken und quietschen weiter mit ihren kleinen Schnauzen. Herr @Marc Unternährer mag zwar vom Tuba Tuten und Blasen eine Ahnung haben, aber es kann doch nicht angehen, dass er uns vorschreiben will, ob denn nun Kulturjournalismus noch professionell und daher tragbar sei oder eben nicht. Wenn seine Künstlerseele durch irgendwelche Äusserungen zu seinem Schaffen verletzt wurde, so hat er das gefälligst hinzunehmen, so wie auch das Publikum sein Getröte hinnehmen muss. Das Verhältnis des Künstlers zur Kritik ist nun mal in einer offenen und diskursfreudigen Gesellschaft ein angespanntes und das ist gut so und spricht dafür, dass die Kunst ihren Zweck erfüllt. Aber die Intoleranz geht ja noch weiter, wenn Herr @Martin Schleiss dazu aufruft VerfasserInnen von missliebigen Kommentaren sperren zu lassen und seinem perfiden Ansinnen dann auch gleich noch als Denunziant Nachdruck verleiht, indem er kriecherisch den Link zu sämtlichen Posts eines Benutzers bereitstellt. Ja was zum Teufel soll ich denn da finden Herr Schleiss? -Auseinandersetzungen, Diskussionen, Streitgespräche, Aussagen, die nicht Ihrer Meinung entsprechen? Meine Auffassung von Diskurs und Demokratie basiert darauf, dass niemand mundtot gemacht wird, ob seine Aussagen mir (oder Ihnen) nun passen oder nicht. Die Kommentare von @Peter Bitterli oder @Billie Holliday sind mir stets ein Genuss und weitaus interessanter zu lesen, als das übliche Kunst- und Kulturgeplänkel, das kaum je über das buchhalterartige Aneinanderreihen von Gesehenem oder Gehörten geht. Kritiken, die den Namen verdienen, weil sie tatsächlich einen Standpunkt vertreten und sich inhaltlich mit Produktionen auseinandersetzen, sind in der hiesigen Presse eine Rarität. Mehr denn je sind gerade jetzt, in den Zeiten der staatlich verordneten Einheitsmeinung, spitze Federn gefordert, um dem unsäglichen Duckmäusertum und der defätistischen Political Correctness Einhalt zu gebieten.