Verletzte Fans rund um Fussballspiele

Gummischrot: Die Luzerner Polizei schweigt, die Politik spricht

Die Luzerner Polizei am Paulusplatz im Einsatz beim FCL-Heimspiel gegen Hibernian FC. (Bild: jdi)

Nachdem ein FCL-Fan wegen seiner Verletzungen durch Gummischrot einseitig erblindet ist, zeigt sich die Luzerner Polizei gegenüber zentralplus wortkarg. Mehr Auskunft gibt die Luzerner Politik.

Sie ist zäh und wenig ergiebig, die schriftliche Kommunikation zwischen der Luzerner Polizei und zentralplus zum Thema Gummischrot. Letzte Woche setzte zentralplus der Luzerner Polizei eine zweitägige Frist zur Beantwortung einer Handvoll Fragen zu den mindestens sechs seit 2022 durch Gummischrot verletzten Fussballfans (zentralplus berichtete). Eine gängige Frist im Alltag von Journalistinnen und Pressesprechern.

Inzwischen hat die Luzerner Polizei die Hälfte dieser Fragen beantwortet, nachdem sie auf Freigabe durch das Justiz- und Sicherheitsdepartement von Ylfete Fanaj warten musste (zentralplus berichtete). Doch die andere Hälfte und weitere Fragen von zentralplus will die Luzerner Polizei nicht beantworten. Eine Begründung dafür bleibt aus.

Keine Antworten zu Schwerverletzten

Anlass für die Fragen von zentralplus waren die mindestens sechs Fussballfans, die innerhalb von eineinhalb Jahren rund um FCL-Heimspiele durch Gummischrot teilweise schwer verletzt wurden. Zu ihnen gehört auch der 34-jährige Luzerner David Z.*, der am 3. August 2023 am Auge getroffen wurde und infolgedessen mehrfach operiert werden musste (zentralplus berichtete). Letzte Woche hätten ihm die Ärzte mitgeteilt, nichts mehr für ihn tun zu können. David Z. verlor sein linkes Auge (zentralplus berichtete).

«Jede hätts chönne träffe»: FCL-Fans fordern als Reaktion auf die schweren Verletzungen von David Z. ein Gummischrotverbot. (Bild: fcl.fan-fotos.ch)

Fragen zum FCB-Fan, der sich im Januar 2022 gemäss «Basler Zeitung» und Fanarbeit Basel beim Gummischrot-Einsatz der Luzerner Polizei bleibende Augenschäden zuzog (zentralplus berichtete), wollte die Luzerner Polizei ebensowenig beantworten wie Fragen zu den mindestens vier St. Galler Fans, die im Mai 2023 Verletzungen im Gesicht – auch an den Augen – erlitten (zentralplus berichtete) sowie Fragen zum Polizeieinsatz von Anfang August 2023, als sich David Z. die schwerwiegenden Augenverletzungen zuzog (zentralplus berichtete).

«Die Situation hätte wohl anders bewältigt werden können»

Pressesprecher Christian Bertschi teilt im Namen der Luzerner Polizei einzig mit: «Im besagten Zeitraum sind keine Anzeigen aufgrund von Augenverletzungen nach Gummischrot-Einsätzen eingegangen.» Und: «Eine Statistik zu Gummischrot-Einsätzen führt die Luzerner Polizei nicht.»

«Unschuldig ist bei den FCL-Fans niemand. Mitgegangen, mitgefangen.»

SVP-Kantonsrat Mario Bucher

Zudem äussert er sich zum umstrittenen Gummischrot-Einsatz im Vorfeld des FCL-Heimspiels gegen den schottischen Verein Hibernian FC (zentralplus berichtete). «Die angekündigte, interne Untersuchung zum Gummischrot-Einsatz hat ergeben, dass unter Berücksichtigung der Einsatzbedingungen taktisch und rechtlich kein Fehlverhalten festzustellen ist», lässt sich Bertschi zitieren. «In einer Nachbetrachtung hätte die Situation wohl aber anders bewältigt werden können.» Was genau die Luzerner Polizei «anders hätte bewältigen können», wollte sie nicht verraten.

«Es wäre absolut falsch, mit dieser Diskussion vom Hauptproblem, nämlich von den Übeltätern, abzuweichen»

Mitte-Kantonsrätin Inge Lichtsteiner

Auch nicht, ob sie aufgrund der vielen Verletzten den Gebrauch von Gummischrot zu überprüfen gedenke. Oder ob sie künftig eine entsprechende Gummischrot-Statistik führen werde. Darum hat zentralplus stattdessen Luzerner Kantonsrätinnen aus der Justiz- und Sicherheitskommission (JSK) ebendiese zwei Fragen gestellt.

SVP und Mitte legen Augenmerk auf Fans

Kurz und knapp fällt das Statement der SVP aus. «Die Sicherheit der Luzerner Polizei hat Vorrang», erklärt Mario Bucher, «und wir werden mit Sicherheit die Polizei nicht zu Tätern degradieren.» Für ihn und seine Parteikollegen in der JSK ist klar: «Unschuldig ist bei den FCL-Fans niemand. Mitgegangen, mitgefangen.»

«Tränengas und Gummischrot sind rechtlich zugelassene Mittel und die Polizei hat den Auftrag, diese verhältnismässig anzuwenden.»

FDP-Kantonsrätin Eva Forster

Das sehen die Mitte-Vertreter in der JSK ähnlich. Inge Lichtsteiner betont: «Es wäre absolut falsch, mit dieser Diskussion vom Hauptproblem, nämlich von den Übeltätern, insbesondere bei der Fangewalt, genereller Gewalt und Vandalismus abzuweichen.» Grundsätzlich obliege der Einsatz von Gummischrot dem Kommando der Luzerner Polizei. Und diese solle und werde die Gefahren vorsichtig abwägen und Gummischrot adäquat einsetzen.

FDP mit verhältnismässigem Gummischrot-Einsatz einverstanden

Für die FDP-Vertreter in der JSK nimmt Eva Forster Stellung. Mit einer Änderung des Verhaltens «einiger Akteure» – gemeint sein dürften gewalttätige Fussballfans – wäre der Einsatz von und die Diskussion um Gummischrot nicht notwendig. Forster appelliert an die Eigenverantwortung.

«Wir gehen davon aus, dass die Polizei ihre Einsätze sehr wohl vollständig dokumentiert und die Übersicht hat über den Einsatz von Gummischrot.»

GLP-Kantonsrätin Ursula Berset

«Tränengas und Gummischrott sind rechtlich zugelassene Mittel und die Polizei hat den Auftrag, diese verhältnismässig anzuwenden», fährt die FDP-Politikerin fort. Mit permanenter Aus- und Weiterbildung werde dem Einsatz dieser Mittel Rechnung getragen. Sie und ihre Kollegen fänden aber grundsätzlich, dass die Erfassung weiterer statistischer Grössen rund um den Einsatz von Gummischrot sinnvoll sein könnte. Es stehe der Polizei frei, diese zu erheben.

GLP vermutet, dass Polizei Statistik führt

Das sei wohl bereits der Fall, meint Ursula Berset von den Grünliberalen, wenn sie sagt: «Wir gehen davon aus, dass die Polizei ihre Einsätze sehr wohl vollständig dokumentiert und die Übersicht hat über den Einsatz von Gummischrot.» Doch eine für die Öffentlichkeit aufbereitete Statistik sei aus Sicht der Grünliberalen nur dann sinnvoll, wenn sie einer faktenbasierten Diskussion förderlich sei. «Dies ist», so Berset weiter, «in der aktuellen Situation nicht der Fall.»

«Ich erwarte eine kritische Aufarbeitung, verbindliche Richtlinien sowie Massnahmen, um sicherzustellen, dass sich solche tragischen Ereignisse künftig nicht mehr wiederholen.»

SP-Kantonsrätin Anja Meier

Dass die Luzerner Polizei Gummischrot mit grosser Zurückhaltung und gestützt auf klare interne Regelungen einsetze, habe diese im Nachgang zu den erwähnten Vorfällen ausgeführt. Berset verweist auf Aussagen des Polizeisprechers: «Christian Bertschi hat erklärt, dass die Luzerner Polizei – wie üblich – Ablauf und Handlungen der Einsatzkräfte im Nachgang kritisch prüfe und Lehren daraus ziehen wolle.» Aus Sicht der GLP sei vor diesem Hintergrund kein Verbot von Gummischrot notwendig.

SP sieht Gummischrot kritisch

Ganz anders klingt es bei den linken Parteien. «Die jüngsten Vorkommnisse unterstreichen einmal mehr die Problematik von Gummischrot», sagt Anja Meier, SP-Kantonsrätin und Mitglied der JSK. Sie erwarte, dass die Polizei stets die verhältnismässigsten Methoden einsetze und fordert «eine kritische Aufarbeitung, verbindliche Richtlinien sowie Massnahmen, um sicherzustellen, dass sich solche tragischen Ereignisse künftig nicht mehr wiederholen.»

«Langfristig sollte die Polizei kein Gummischrot mehr verwenden.»

Grüne-Kantonsrätin Rahel Estermann

Darum unterstütze sie ein verstärktes Monitoring der Anzahl durch Gummigeschosse verletzter Personen. Mit zielsicheren Zahlen statt Behauptungen liessen sich die Verhältnismässigkeit von Gummischrot-Einsätzen objektiver einschätzen und bessere Entscheide treffen. Und: «Eine faktenbasierte öffentliche Debatte ist nicht zuletzt auch im Interesse der Sicherheitsbehörden.»

Grüne wollen Gummischrot langfristig ersetzen

Rahel Estermann, die in der JSK die Grünen vertritt, würde Daten zu Gummischrot-Einsätzen ebenfalls begrüssen. «Heute bleibt vieles im Verborgenen», erklärt Estermann. «Das erschwert es einzuschätzen, wie gefährlich Gummischrot wirklich ist.» Dabei wäre eine Fallerhebung auch unter Wahrung des Datenschutzes möglich. Optimal wäre eine schweizweite Datenerhebung.

Doch bei dieser soll es nicht bleiben, wenn es nach Rahel Estermann geht: «Langfristig sollte die Polizei kein Gummischrot mehr verwenden, sondern alternative Einsatzmittel finden» – wie dies in anderen Ländern bereits der Fall sei. Denn die schwer kontrollierbare Streuung von Gummischrot und dadurch entstehenden Verletzungen würden das Einsatzmittel unverhältnismässig machen.

Kurzfristig müsse die Polizei die Leitlinien, die sie sich selbst für den Einsatz von Gummischrot gebe, auch wirklich durchsetzen. Die Polizei habe ein Gewaltmonopol und das gehe mit besonderer Verantwortung einher. Gummischrot solle erst eingesetzt werden, wenn alle anderen Mittel ausgeschöpft worden seien. Was beispielsweise gegen die schottischen Fans nicht der Fall gewesen sei, wie die Luzerner Polizei bestätigt habe. Für Estermann ist klar: «Dass in der Schweiz so viele Menschen ihr Augenlicht wegen Gummischrot verlieren, ist nicht tolerierbar.»

*Name der Redaktion bekannt

Verwendete Quellen
  • Schriftlicher Austausch mit Mitgliedern des Kantonsrat der Luzerner Justiz- und Sicherheitskommission (JSK)
Deine Ideefür das Community-Voting

Die Redaktion sichtet die Ideen regelmässig und erstellt daraus monatliche Votings. Mehr zu unseren Regeln, wenn du dich an unseren Redaktionstisch setzt.

Deine Meinung ist gefragt
Deine E-Mailadresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert. Bitte beachte unsere Netiquette.
Zeichenanzahl: 0 / 1500.


40 Kommentare
  • Profilfoto von Kurt Heller
    Kurt Heller, 12.09.2023, 11:50 Uhr

    Ohne Fan-Idioten gäbe es dort auch keine Gummi-Geschosse!

    👍0Gefällt mir👏0Applaus🤔0Nachdenklich👎1Daumen runter
  • Profilfoto von PSCHT
    PSCHT, 09.09.2023, 09:02 Uhr

    Bei allen Untaten einiger Fussballfans finde ich es dennoch ziemlich unverhältnissmässig immer direkt Gummischrott zu verwenden wenn randaliert wird. In den meisten Fällen werden vorwiegend versicherte Gegenstände beschädigt und kaum Menschen verletzt. Diese Sachen kann man ersetzen. Ist mühsam und nervt das ist klar. Aber dagegen mit mitteln vorzugehen die Menschen erheblich verletzen können finde ich auch übertrieben. Anders siehts aus wenn Menschen unfreiwillig und direkt gefährdet werden. Aber auch dann funktioniert der Wasserwerfer wohl effizienter als der Einsatz von Schusswaffen. Ich will keine Taten der Chaoten gutheissen, auch sie sind nur fehlerhafte Menschen unserer Gesellschaft.

    👍5Gefällt mir👏0Applaus🤔0Nachdenklich👎2Daumen runter
  • Profilfoto von Armando
    Armando, 08.09.2023, 20:22 Uhr

    Gewaltbereite Fussball-Rowdys müssen daran gehindert werden, ihre Gewaltbereitschaft auszuleben und regelmässig Sachschäden in der Höhe von Zehntausenden von Fr. zu verursachen, die dann der Steuerzahler zu berappen hat. Dies zu verhindern, ist Aufgabe der Polizei. Ob aber der Einsatz von Gummischrot dazu das richtige Mittel ist, kann man stark bezweifeln. In anderen Ländern geht es auch ohne Gummischroteinsatz. Zudem produziert der Gummischroteinsatz durch die Polizei unnötig neue Invalide unter den Fans, die dann ein Leben lang von der IV unterstützt werden müssen. Schon aus dieser Sicht ist der Einsatz von Gummischrot entschieden abzulehnen.

    👍2Gefällt mir👏1Applaus🤔1Nachdenklich👎1Daumen runter
  • Profilfoto von Livia
    Livia, 08.09.2023, 13:08 Uhr

    In Deutschland hat man die Politiker, die meistens gegen Polizeieinsätze sind, eingeladen, sich die Situation so anzuschauen, wie sie aus Sicht der Polizei ist. Und siehe da, plötzlich sind diese Politiker kleinlaut geworden. Liebe Linke Politiker man kann halt nicht von einem wohlabenden Kuartier die Augen von der Realität verschliessen

    👍2Gefällt mir👏1Applaus🤔0Nachdenklich👎2Daumen runter
    • Profilfoto von Hamza
      Hamza, 08.09.2023, 14:36 Uhr

      Wie erleuchtend, dass ein Tag mit der Polizei die Augen der Politiker öffnet. Nur zu blöd, dass Gummischrot die Fähigkeit, die Augen zu öffnen, für manchen Fan dauerhaft beeinträchtigt hat. Wer genau verschliesst jetzt die Augen vor welcher Realität?

      👍3Gefällt mir👏0Applaus🤔1Nachdenklich👎2Daumen runter
      • Profilfoto von Jerome Halter
        Jerome Halter, 08.09.2023, 22:54 Uhr

        Ein Auge reicht aus um es zu verstehen, oder?

        👍2Gefällt mir👏0Applaus🤔1Nachdenklich👎3Daumen runter
        • Profilfoto von Hamza
          Hamza, 09.09.2023, 08:47 Uhr

          Oh, Jerome, du bist also der Typ Mensch, der Witze über bleibende Verletzungen macht? Wie beruhigend zu wissen, dass du nur ein Tastendruck entfernt bist und nicht in einer Position, Entscheidungen über den Einsatz von Gewalt zu treffen. Bleib in deinem gemütlichen Sessel sitzen und lass die Erwachsenen über ernsthafte Themen sprechen.

          👍1Gefällt mir👏1Applaus🤔0Nachdenklich👎0Daumen runter
  • Profilfoto von Libero
    Libero, 08.09.2023, 12:32 Uhr

    Solange Pyros im und ums FCL Stadion gezündet werden, schaue ich die Spiele auf Bluewin.ch

    👍3Gefällt mir👏0Applaus🤔0Nachdenklich👎1Daumen runter
  • Profilfoto von Baldo
    Baldo, 08.09.2023, 11:56 Uhr

    Langfristig sollte die Polizei kein Gummischrot mehr verwenden.
    Klar doch und jedem Hooligan sollte man eine Medaille und eine Citycard im Wert von 200 Fr. Überreichen.🤦

    👍3Gefällt mir👏0Applaus🤔0Nachdenklich👎3Daumen runter
    • Profilfoto von Hamza
      Hamza, 08.09.2023, 12:07 Uhr

      Wenn Sarkasmus die beste Waffe ist, die du hast, um eine ernsthafte Diskussion zu vermeiden, dann sagt das viel über deine Argumentationsfähigkeit aus.
      Vielleicht bist du in den Kommentarspalten der LZ oder Blick besser aufgehoben. Ernsthaftigkeit und Tiefe scheinen ja nicht wirklich deine Stärken zu sein.

      👍1Gefällt mir👏0Applaus🤔2Nachdenklich👎3Daumen runter
      • Profilfoto von Baldo
        Baldo, 08.09.2023, 23:17 Uhr

        Naja, mit Personen die extrem par­tei­isch sind und die Realität ausblenden, hat es sowieso keinen Wert zu diskutieren. Bienen verschwenden ihre Zeit nicht damit Fliegen zu erklären, warum Honig besser schmeckt als Scheiße.

        👍1Gefällt mir👏1Applaus🤔0Nachdenklich👎1Daumen runter
  • Profilfoto von Ruth Meier
    Ruth Meier, 08.09.2023, 11:07 Uhr

    Fakt ist doch, dass die Luzerner Fans seit Jahren immer wieder an teils wüsten Schlägereien beteiligt sind. Nicht selten provozieren die Luzerner und sind somit der Auslöser für die Krawalle.
    Stets müssen Polizisten zwischen die rivalisierenden Fans stehen um schlimmeres zu verhindern.
    Ich bin mir sicher, dass es deutlich mehr und deutlich schwerere Verletzungen – wenn nicht gar Tote geben würde -, wenn die Polizei ihre Mittel nicht gegen die Fans einsetzten würde.
    Vermutlich verursachen die FCL-Fans zudem alleine durch die Sachbeschädigungen (Spray, Taggs, etc) jährlich einen Sachschaden in Millionenhöhe.
    Wer im Glashaus sitzt sollte nicht mit Steinen werfen.
    Wenn ich das Beispiel mit dem FC St. Gallen nehme:
    Wieso müssen FCL-Fans vor dem Heimspiel in LUZERN!! nach Wil SG fahren und dort den Extrazug angreifen? Wieso berichtet Zentralplus nicht darüber? Vermutlich nicht, weil Joel Dittli den FCL-Fans nicht ans Bein «brünzle» will.

    Die Berichterstattung von Joel Dittli ist krass einseitig und hinterlässt einen faden Beigeschmack.

    👍2Gefällt mir👏0Applaus🤔1Nachdenklich👎2Daumen runter
    • Profilfoto von Karin Keller Butter
      Karin Keller Butter, 08.09.2023, 11:27 Uhr

      Du meinst, weil Fans auch Mist bauen, dürfte die Polizei den Sheriff spielen, wie es ihr passt? Schön bequem, das Gewaltmonopol als Freibrief für alle Aktionen zu sehen. Aber mal ernsthaft, wer kontrolliert eigentlich die Kontrolleure? Nur weil die Polizei zwischen rivalisierenden Fans steht, heisst das nicht, dass sie sich aufführen darf, wie im Wilden Westen.

      Ach, der arme Joel Dittli ist also der Buhmann, weil er nicht jede Schlagzeile den FCL-Fans widmet? Vielleicht sollten manche Leute weniger Blick und Luzerner Zeitung lesen und mehr ihre kritischen Denkfähigkeiten schärfen.

      👍5Gefällt mir👏0Applaus🤔0Nachdenklich👎3Daumen runter
      • Profilfoto von Ruth Meier
        Ruth Meier, 08.09.2023, 13:00 Uhr

        Nein, meine ich nicht.
        Aber offenbar hast du viele interessante Ideen wie die Fanprobleme gelöst werden können?

        In anderen Länder werden die Fans mit Knüppeln nieder geschlagen. Die Zahl der Verletzten ist zudem auf beiden Seiten höher.

        Der Angriff von den FCL Fans in Wil SG zeigt bestens auf, wie es läuft und welche organisierte & kriminelle Gewalt von Fussballfans ausgeht.

        👍2Gefällt mir👏0Applaus🤔1Nachdenklich👎1Daumen runter
        • Profilfoto von Karin Keller Butter
          Karin Keller Butter, 08.09.2023, 14:24 Uhr

          Meine Kritik an der Polizei bedeutet nicht, dass ich die Lösung für die gesamten Fanprobleme habe. Ich hinterfrage einfach die aktuellen Taktiken und den Mangel an Verantwortlichkeit. Der Vergleich mit anderen Ländern, wo die Zustände noch schlimmer sind, lenkt nur vom Kernproblem ab.

          Meine Kritik geht weit über den Gummischrot-Einsatz hinaus. Die Luzerner Polizei hat in meinen Augen bei der Einsatzplanung und -strategie, insbesondere bei Spielen gegen Basel kläglich versagt. Dies wirft ernsthafte Fragen über die Professionalität der Behörde auf. Die Polizei hat nicht nur die Aufgabe, die öffentliche Sicherheit zu gewährleisten, sondern auch aus ihren Fehlern zu lernen und sich stetig weiterzuentwickeln. Leider sehe ich da erheblichen Nachholbedarf.

          👍2Gefällt mir👏0Applaus🤔0Nachdenklich👎1Daumen runter
          • Profilfoto von Paul
            Paul, 08.09.2023, 16:22 Uhr

            Wenn es zu Ausschreitungen kommt hat in erster Linie der fussball verloren. Die Schuld trägt der teilnehmer und auslöser der Ausschreitung = der Fan!
            Erst dann kann die polizei auch noch Fehler machen und wie hier immer wieder beschuldigt werden.
            Aber das Grundproblem ist doch der pöppel der pölbelt!

            👍1Gefällt mir👏0Applaus🤔2Nachdenklich👎0Daumen runter
            • Profilfoto von Hansi H.
              Hansi H., 08.09.2023, 18:18 Uhr

              Also die Polizei darf Fehler machen, weil Fans das „Grundproblem“ sind? Das ist ja eine praktische Entschuldigung für alles, was schiefgeht. Wenn nur der „pöbelnde Pöppel“ nicht wäre, könnte die Polizei ja einwandfrei arbeiten, stimmts??

              👍1Gefällt mir👏0Applaus🤔0Nachdenklich👎1Daumen runter
              • Profilfoto von Katrin
                Katrin, 09.09.2023, 13:07 Uhr

                Jeder macht mal fehler!! Oje hansi , sicher auch ihnen schon passiert

                👍0Gefällt mir👏0Applaus🤔0Nachdenklich👎1Daumen runter
                • Profilfoto von Hansi H
                  Hansi H, 10.09.2023, 11:45 Uhr

                  Klar, jeder macht Fehler. Aber wenn meine Fehler dazu führen, dass jemand verletzt wird, dann kann ich nicht einfach ‹Ups!› sagen und erwarten, dass alles wieder gut ist. Der Standard für Verantwortung ist in solchen Fällen deutlich höher.

                  👍1Gefällt mir👏0Applaus🤔0Nachdenklich👎0Daumen runter
      • Profilfoto von Baldo
        Baldo, 08.09.2023, 23:29 Uhr

        Sie spielen nicht Sheriff, sie handeln nach geltenden Recht, dass hingegen tun diese Hooligans nicht. Verhalte dich zivilisiert, dann braucht es keine Gummigeschosse, ist doch ganz einfach.

        👍0Gefällt mir👏2Applaus🤔0Nachdenklich👎1Daumen runter
  • Profilfoto von Dolfi Achermann
    Dolfi Achermann, 08.09.2023, 10:51 Uhr

    Gegen die Schotten den Starken spielen und trotzdem komplett versagen. Gegen Basel dann wieder volle Hosen und totale Überforderung. Wo bleibt eine gesunde Selbstreflektierung? Komplette Fehlanzeige. Das Luzerner Volk wird nach Strich und Faden verascht. Dank den Hilfssheriffen LZ und Radio Pilatus glauben es auch noch sehr viele ahnungslose Bürger. Wacht doch endlich mal auf. Polizei Luzern – arrogant und überfordert in jedem Bereich.

    Das mitführen von 3g Gras wird dreiseitig dokumentiert, von Schwerverletzten hat man aber noch keine Kenntnisse.

    👍4Gefällt mir👏0Applaus🤔0Nachdenklich👎3Daumen runter
  • Profilfoto von Peter Bleuer
    Peter Bleuer, 08.09.2023, 08:52 Uhr

    auf ylfete fanaj wartet eine menge arbeit. RR winiker hat seine hausaufgaben über jahre nicht gemacht…

    👍6Gefällt mir👏0Applaus🤔0Nachdenklich👎1Daumen runter
    • Profilfoto von Jerome Halter
      Jerome Halter, 08.09.2023, 22:55 Uhr

      Oh, ja, genau die richtige für diesen Job…

      👍0Gefällt mir👏1Applaus🤔1Nachdenklich👎1Daumen runter
  • Profilfoto von Petra Stutz
    Petra Stutz, 08.09.2023, 08:49 Uhr

    Die Vogel-Strauss-Taktik der Luzerner Polizei führt in die Sackgasse. Über alles bei der Luzerner Polizei rapportiert, aber ausgerechnet über solche Mitteleinsätze nicht? Speziell.

    👍4Gefällt mir👏0Applaus🤔0Nachdenklich👎2Daumen runter
  • Profilfoto von C. Bucher
    C. Bucher, 08.09.2023, 08:35 Uhr

    «Langfristig sollte die Polizei kein Gummischrot mehr verwenden.» Danke für dieses Statement!
    Es ist gefährlich und unverhältnismässig, wenn die Polizei mit Gummischrot breit gestreut in Menschenmengen schiesst.

    👍6Gefällt mir👏0Applaus🤔2Nachdenklich👎2Daumen runter
  • Profilfoto von Tim Höller
    Tim Höller, 08.09.2023, 08:26 Uhr

    Es ist faszinierend, wie schnell die Debatte um Gummischrot als «verhältnismässige» Massnahme zur Fangewalt-Unterdrückung auf die Rückbank geschoben wird. Wer braucht schon beide Augen, wenn man das Privileg hat, ein FCL-Spiel zu besuchen…

    Transparenz seitens der Polizei? Fehlanzeige. Statt sich mit lästigen Fakten zu belasten, bekommen wir nur schweigende Mauern und den bequemen Verweis auf «interne Untersuchungen.» Beruhigend zu wissen, dass die Polizei selbst ihre Taktiken für taktisch und rechtlich einwandfrei hält. Ein Hoch auf die Selbstregulierung!

    Statistiken zu Verletzungen? Unnötig, solange man ja die Übeltäter kennt und sicherstellt, dass sie nicht ungeschoren davonkommen – Augenlicht hin oder her…

    👍5Gefällt mir👏0Applaus🤔2Nachdenklich👎3Daumen runter
  • Profilfoto von Kritischer Blick
    Kritischer Blick, 08.09.2023, 07:50 Uhr

    Das Gewaltmonopol liegt beim Staat. Gewaltbereite «Fans» können in ihrer Gruppendynamik nicht mit Worten gestoppt werden. Da geht es leider oftmals nicht ohne Gegengewalt durch die Polizei.
    Es steht jeden sogenannten Fussballfan frei, sich aus solch einer Gruppe zu entfernen. Oftmals ist Alkohol im Spiel und damit die Entscheidungsfindung für einen solchen Schritt erschwert.

    👍6Gefällt mir👏0Applaus🤔4Nachdenklich👎3Daumen runter
  • Profilfoto von No More
    No More, 08.09.2023, 07:49 Uhr

    Das passiert, wenn man die falschen Leute an der Spitze hat.
    Schwache Regierungsrätin, noch schwächerer Polizeikommandant. Schwache Polizei.
    Es ist allen klar, dass der Polizeikommandant weg muss, aber eine schwache Regierungsrätin wird sich von ihm auf der Nase rumtanzen lassen.

    👍2Gefällt mir👏0Applaus🤔2Nachdenklich👎7Daumen runter
    • Profilfoto von Paul
      Paul, 08.09.2023, 10:38 Uhr

      Abwarten. Sie ist leider noch nicht lange im amt. Vorgänger bitte beachten. Das chaos kam vom vorgänger!

      👍2Gefällt mir👏0Applaus🤔0Nachdenklich👎1Daumen runter
  • Profilfoto von Michael Häfliger
    Michael Häfliger, 08.09.2023, 07:45 Uhr

    Der letzte Satz von Frau Estermann ist der einzig tragbare: «Dass in der Schweiz so viele Menschen ihr Augenlicht wegen Gummischrot verlieren, ist nicht tolerierbar.» Dieser Satz: «Unschuldig ist bei den FCL-Fans niemand. Mitgegangen, mitgefangen.» von SVP-Kantonsrat Mario Bucher beweist, das der Mann null Empathie und sicher nicht an diesem besagten Schweden-Spiel vor Ort war. Nochmals zur Erinnerung: ohne die offene Türe bei der Messe, hätten die 30 schwedischen Hools niemals den überfallartigen mit Baseballschläger bewaffneten Angriff starten können. Das war eine Sache von wenigen Minuten und als normaler Besucher im Sektor A, die den Ausgang neben der Messe benützen MÜSSEN, stand ich, von der panikergriffenden Menschenmenge gedrängt, plötzlich an vorderster Front direkt vor der wild um sich schiessenden Polizei und den auf der anderen Seiten davonpreschenden Schwedenhools. Ein Geschoss traf mich am Oberschenkel, den blauen Fleck sah man noch Wochen. PS: ich bin 57ig-jährig, kein FCL Fan und wurde von einem schwedischen Geschäftspartner in den Sektor A eingeladen…

    👍11Gefällt mir👏0Applaus🤔0Nachdenklich👎2Daumen runter
  • Profilfoto von Hegard
    Hegard, 08.09.2023, 07:24 Uhr

    Solche Charaktere sollte Mann gar nicht unterstützen! Diese Chaoten nötigen und schädigen unbeteiligte Anwohner,aber wenn sie mal was abkriegen, jaulen Sie wie ein……!Wenn man aktiv
    Kravall macht,muss man mit solchen Reaktionen
    rechnen!Die Polizei ist das Opfer,die nur Befehle ausführen und den Kopf her halten müssen,um das Volk vor Agressoren zu Schützen!

    👍5Gefällt mir👏0Applaus🤔1Nachdenklich👎7Daumen runter
    • Profilfoto von Louis H.
      Louis H., 08.09.2023, 08:30 Uhr

      Ah, die arme Polizei, gezwungen, Befehle auszuführen und «Kravallmacher» in die Schranken zu weisen. Ein Auge hier, ein Auge da, ist doch nur Kleingeld im grossen Topf der öffentlichen Sicherheit, nicht wahr? Wer denkt da schon an Verhältnismässigkeit, wenn man doch Gummischrot hat? Einfach, effektiv, und manchmal eben ein bisschen zu zielgenau. Aber hey, wer zählt schon Augen, wenn man Ordnung hat?

      👍4Gefällt mir👏0Applaus🤔0Nachdenklich👎2Daumen runter
    • Profilfoto von Hildegart
      Hildegart, 08.09.2023, 09:12 Uhr

      Die Luzerner Polizei ist selbst häufig als Aggressor tätig.
      Hört doch endlich mal auf, die Polizei für alles in Schutz zu nehmen. Man kann diesen Job auch mit einer gewissen Demut und Qualität ausführen, ohne dass man Situationen aufgrund von Eitelkeiten total eskalieren lässt und nebenbei in der Politik gross rumzuweibeln.

      Kein Polizist und keine Polizistin ist je ein Opfer. Sie wählen den Job und die damit einhergehende Machtfülle bewusst aus. Damit geht auch eine Verpflichtung ein, seine Machtposition mit Augenmass und deeskalierend auszuüben.

      👍4Gefällt mir👏0Applaus🤔0Nachdenklich👎1Daumen runter
      • Profilfoto von Ruth Meier
        Ruth Meier, 08.09.2023, 10:57 Uhr

        «Sie wählen den Job bewusst aus.»
        Das heisst sie müssen sich mit Steinen bewerfen lassen und dies akzeptieren?

        👍0Gefällt mir👏1Applaus🤔2Nachdenklich👎0Daumen runter
  • Profilfoto von Hanspeter Flueckiger
    Hanspeter Flueckiger, 08.09.2023, 07:23 Uhr

    Das Resultat der Politik von SVP-Alt-Regierungsrat Paul Winiker?

    👍9Gefällt mir👏0Applaus🤔0Nachdenklich👎1Daumen runter
    • Profilfoto von Roli Greter
      Roli Greter, 08.09.2023, 07:51 Uhr

      Das Resultat der Fanarbeit des fcl?

      👍4Gefällt mir👏0Applaus🤔1Nachdenklich👎7Daumen runter
      • Profilfoto von Hanspeter Flueckiger
        Hanspeter Flueckiger, 08.09.2023, 09:23 Uhr

        Auch eine gute Frage!

        👍2Gefällt mir👏0Applaus🤔0Nachdenklich👎2Daumen runter
  • Profilfoto von Monsieur Flic
    Monsieur Flic, 08.09.2023, 05:40 Uhr

    Es ist doch leider so, dass Beamte keine Fehler machen, oder sie nicht zugeben wollen, oder nicht wollen. Behören sind in der Besoldung und auch sonst auf der Höhe von Gott angesiedelt.

    👍6Gefällt mir👏0Applaus🤔0Nachdenklich👎3Daumen runter
    • Profilfoto von LD
      LD, 08.09.2023, 09:26 Uhr

      Im Selbstverständnis der Apotheose wird gründlich gearbeitet. (Vor)Schnell und professionell. Im Gegensatz zu Delon gibt es keine Trauer, denn Politik und ihre Galionsfiguren kennen nur diesen einen Geradeausweg. Das Phänomen Brot und Spiele braucht Aktion und Reaktion, sonst würde man über gesellschaftliche Ursachen nachdenken müssen. Das wäre ja nicht besonders unterhaltsam. Unten halten. Oder so ähnlich, als leitende Idee.
      Für die (kurzfristige) Auflösung der permanenten Inkohärenz kennen wir nur das Angebot von schnellen Kicks (Konsum oder Adrenalin). Dauerhafte Kohärenz wird dadurch (gewollt) nie erreicht. Ideale Bedingungen für unser ewiges Wachstumsmodell von Kredit mit Geldschöpfung aus dem Nichts, Zins, Überschuldung der Gesellschaft und automatischem Reichtum und (Über)Macht einer kleinen Elite. Das soll aber niemand verstehen. Henry Ford sagte dazu: «Würden die Menschen das [ausbeuterische] Geldsystem verstehen, hätten wir eine Revolution noch vor morgen früh».

      Und niemand von unseren Galionsfiguren hat eine Ahnung davon. Deshalb werden sie eingesetzt, deshalb wird kreisend um den Brei geschwatzt. Mehr Gummi oder etwas weniger, schneller und professioneller oder etwas weniger, je nach Stimmung im Brot-und-Spiele-Lager. In dieser Konstellation gibt’s nie eine gute Lösung, ob Fanay oder Winiker. Ein ewiger circulus vitiosus – ein pathophysiologischer Prozess.

      👍2Gefällt mir👏0Applaus🤔2Nachdenklich👎1Daumen runter
      • Profilfoto von Thomas Müller
        Thomas Müller, 08.09.2023, 10:51 Uhr

        Danke für den interessanten Einblick in die Mechanismen unserer Gesellschaft. Ich bin auch der Meinung, dass es oft mehr um Symptome als um Ursachen geht. Doch gerade im Kontext der Polizeigewalt sollten wir nicht vergessen, dass jedes System aus Individuen besteht. Es mag breitere gesellschaftliche Strukturen geben, die Verhalten beeinflussen, aber am Ende sind es immer noch Menschen, die Entscheidungen treffen. Und diese Entscheidungen sollten nicht von einem wie von Ihnen genanntem «circulus vitiosus» diktiert werden, sondern von ethischen Grundsätzen und verantwortungsvollem Handeln.
        Leider aber scheint es, als würden einige Beamte ihre Abzeichen mehr als Freifahrtscheine denn als Symbole der Verantwortung betrachten.

        👍4Gefällt mir👏0Applaus🤔0Nachdenklich👎1Daumen runter
Apple Store IconGoogle Play Store Icon