• Salle Modulable: Sponsor will 10 Millionen Franken springen lassen

    Luzern hat hoffentlich nicht vergessen, dass Jost Schumacher die Boa auf dem Gewissen hat? Zusammen mit seinem Anwalt (und Chef der grossstadträtlichen Baukommission) Kurt Bieder (genau, der wurde nachher Baudirektor) hat er die Umzonung des Boa-Nachbarlands für Eigentumswohnungen erwirkt. Und das brach der Boa letztendlich das Genick. Die Boa allerdings war das Symbol des Kulturkompromisses, der das KKL ermöglichte. Man erinnere sich: Das ist der Bau, den man mit 170 Millionen veranschlagte, dessen Errichtung dann die Hälfte mehr kostete, der wiederholt mit Notkrediten und Billettsteuergeschenken gerettet werden musste und dessen bereits fällige Renovation wieder etwa 50 Millionen verschlingen wird - in einer Zeit, da man denn Schülern ganze Schulwochen streichen muss, weil man - der bürgerlichen Steuer-"Politik" zum Dank - kein Geld hat. Und eben: Laut Finanzierungsplan sollen Private ohnehin 35 Millionen in das Projekt einschiessen - die genannten 10 Millionen sind also nicht mal ein Drittel. Und es darf nicht vergessen werden, dass solche Projekte stets den Kostenrahmen um sicher die Hälfte übersteigen - werden das dann auch die Privaten übernehmen oder haben das Stadt und Kanton zu tragen, die jetzt schon nicht wissen, welche Schulen sie schliessen sollen, um die bislang geforderten 90 Millionen zusammenzukratzen? In seinem Blog vom Mittwoch (Einleitungstext: "Nach einer Infoveranstaltung zur Salle Modulable ist Jost Schumacher vom Projekt überzeugt") schreibt Schumacher, er habe letzten Samstag eine Informationsveranstaltung besucht. Stellt sich die Frage: Tatsächlich erst jetzt? Er hat in seinem Blog vom 9. Juni doch schon die Werbetrommel für die SM gerührt? An dieser Veranstaltung seien "alle wichtigen Leute" gewesen. Nein, denn offenbar waren keine Kritiker da. Es zeigt zumindest, wen Herr Schumacher für "wichtig" hält. Und er hat offenbar das Hochglanz-Werbefilmli geguckt, denn er schreibt mit glühenden Ohren: "Ich habe dort in einem Kurzfilm gesehen, wie vielseitig das Theater am See verwendet werden kann. Und das mit modernster Technik, die es erlaubt, das Theater innert wenigen Stunden komplett zu verwandeln. Dies alles funktioniert automatisch. Sitzreihen verschieben sich über Stockwerke wie von Geisterhand ins Lager oder werden zu grösseren und kleineren Einheiten zusammengestellt." Herr Schumacher, das ist ein Werbefilm. Fragen Sie doch in den Kulturhäusern nach, wie sehr "wie von Geisterhand" solche Technik tatsächlich funktioniert. Zum Beispiel die sogenannt automatische Tribüne in der Boa. Pardon, dort können Sie ja eben nicht mehr nachfragen. Als Immobilienmogul und gewiefter Geschäftsmann sollte Schumacher doch zumindest von Haustechnik so viel Ahnung haben, dass er nicht derart bereitwillig einem Propagandafilm auf den Leim geht? Und hat er wirklich das Gefühl, 31 Millionen Unterhaltskosten im Jahr (die erst noch gekürzt werden sollen) reichten den Betrieb dieses hochtechnischen Molochs? Luzern hat leere Kassen, die Tiefsteuerstrategie ist voll in die Binsen gegangen. Setzt sich Jost Schumacher nun für deren Abschaffung ein? Und wenn er wirklich etwas für die Allgemeinheit tun will, hört er mit seinem unsinnigen Kampf gegen Wohnbaugenossenschaften auf? Ferner erneut diese Heimlichtuerei: "'Ich hätte einen Sponsor, der bereit wäre, 10 Millionen Franken an den Unterhalt zu zahlen', erzählt Schumacher. Doch der Sponsor möchte dafür eine Gegenleistung: 'Er möchte dann eventuell auch mal selber Anlässe in der Salle Modulable durchführen, oder Werbung seiner Firma auf die Tickets drucken lassen.' Wer der mögliche Millionen-Sponsor ist, sagt Schumacher nicht. Bevor nicht klar sei, ob das Projekt überhaupt vorangetrieben werden könne, wolle der sich nicht öffentlich dazu bekennen." Kennen wir das nicht schon zur Genüge aus der ganzen Salle-Misérable-Geschichte? Erpressung durch die Geldgeber (und die Stiftung) inklusive? Fazit: Diese 10 Millionen wären ein Tropfen auf dem heissen Stein - allein der Projektierungskredit beträgt 12 Millionen. Zur Erinnerung: Gesamtkosten des Baus über 200 Millionen (was, wenn das KKL als Massstab dienen soll, dann eher 300 Millionen sein werden), davon kommen aus der Stiftung mit den Steuerhinterziehungsgeldern auf den Bahamas 80 Millionen; 90 Millionen sollen Stadt und Kanton betragen, weitere 35 Millionen Private. Und dazu soll das Inseli weitflächig überbaut und der Blick auf den See durch ein 35 Meter hohes Hochhaus verstellt werden. Und lasst euch keinen Sand in die Augen streuen: Auch die verbliebene Fläche wird komplett gentrifiziert werden mit dieser Achse KKL–SM - wir können dann dem freien Aufenthalt auf dem Inseli Tschüss küssen; man erinnere sich an den Wegweisungsartikel, der extra für das KKL Gesetz wurde. Und das alles in einer Stadt, die unter dem x-ten Sparpaket in Folge ächzt und der sogar das Geld für den Unterhalt der Parkbänkli fehlt …

  • «Einfacher, gradlinig, verlässlich. Wie ein Handwerker eben»

    Tja. Sogar Radio Pilatus berichtet informierter und kritischer über den K.-o.-Tropfen-Vorfall. Zahlt euch die FDP für dieses Gefälligkeits-Interview?

  • Die Salle Modulable – ein gefrässiger Koi-Schwarm?

    ... was das KKL sagt resp wie es die Prioritäten setzt: Wertschöpfung und Standortattraktivität. Kein Wort von Inhalten. Wie viel kostet uns die Renovation eurer Hütte schon wieder? 40 oder 50 Millionen? Nach 15 Jahren Betrieb? Seid ihr wirklich sicher, dass ihr hier die Werbetrommel rühren - und tatsächlich von "Wertschöpfung" reden wollt? Ihr vernichtet grad alles, was ihr je an "Wert" geschöpft habt!

  • Salle Modulable – warum nicht aufs Inseli?

    Der Dialog sei eröffnet, meint die Autorin - und verunmöglicht ihn im ganzen Text, da ihr ausser Beschimpfungen, Verdrehungen und eigentümlichen Annahmen nichts einfällt. Eigentlich wollte ich eine Replik schreiben, in der ich ausführlich auf die einzelnen Punkte eingehe. Aber nachdem ich den Text noch einmal gelesen habe, sehe ich die Sinnlosigkeit solchen Tuns ein. Ich würde nur die Autorin in ihrer Ansicht bestätigen, ich sei ein linker Bünzli und Boa-Romantiker (und damit ist man in ihren Augen ohnehin grad disqualifiziert) – denn es gibt ja, wie sie schreibt, keinerlei Argument gegen die SM am Inseli, und wer dagegen opponiert, ist ja automatisch eben ein linker Bünzli und Boa-Romantiker. Kulturkompromiss? Alter Käse! Die Kosten? Alles andere kostet auch! Geld für freie Kultur? I wo! Ihr seid selber schuld, dass ihr nix auf die Reihe kriegt – und dass es kaum mehr freien (und gar bezahlbaren) Raum gibt und schon deshalb Subventionen unumgänglich sind, das bildet ihr euch einfach ein! Und natürlich wird das Inseli genau so bleiben, denn die SM kommt gaaaanz klein an den Rand, und der neue Prestigemoloch wird selbstverständlich keinerlei kommerzialisierenden, normierenden Einfluss ausüben! Nein, der Dialog ist nicht eröffnet – mit Artikeln wie diesem ist er sofort geschlossen. Sehr schad.

  • Salle Modulable: Darum kam das Inseli zum Zug

    ... wie gross das Inseli auf der Visualisierung wirkt (waren die Urheber je tatsächlich da?) und wie wenig von der Grünfläche verbleibt, schaut man die Volumenstudie an. Honi soit ...

  • 208 Millionen für Luzerner Prestigebau auf dem Inseli

    Das KKL hat beim Bau schon die Hälfte mehr gekostet als versprochen - und muss jetzt bereits für Dutzende Millionen renoviert werden. Während überall sonst die Kulturgelder zusammengestrichen werden. Und das Inseli ist einer der letzten nicht durchkommerzialisierten Plätze am See. Wer kann dieses grössenwahnsinnige Monstrum denn gutheissen? Und dann werden wohl zur Finanzierung einfach die Unternehmenssteuern noch bizli gesenkt - das hat sich ja bislang schon so bewährt ...

  • «Ich bin eine Projektion für sexuell Frustrierte»

    Ich habe dieses "Füürhorn" gesehen - das ist nun wirklich einfach schauderhaft. Das hat weder mit Fasnacht noch Satire etwas zu tun - es handelt sich um übelsten Sexismus, grobe Diffamierung und gezieltes Fertigmachen einer Person, und zwar über etwa 10 Seiten von 16. Aeschi und Hürlimann bleiben hingegen völlig unbehelligt. Dass so etwas 2016 noch möglich ist - und goutiert wird -, ist schlicht erbärmlich. _ An Sie, Herr Schmid, Folgendes: Sie plädieren dafür, dass Gewalt gegen Frauen - und darum handelt es sich auch beim "Füürhorn" - totgeschwiegen wird. Das sagt wesentlich mehr über Sie selbst aus als über Spiess-Hegglin.

  • «Es ist schwierig, Elend gegen Elend aufzuwiegen»

    Danke für den Einsatz und den Bericht!

  • «Unsere Strafen sind doch zum Lachen»

    NR Müri ist offenbar der Ansicht, dass Gesetze nun neu ohne Einflussmöglichkeit der genau dafür gewählten Legislative direkt in die Verfassung geschrieben und sofort nach Annahme rechtswirksam werden sollen. Stellt sich die Frage: Warum hat er sich dann überhaupt wählen lassen? Soll man nun - wie Blocher in seinem neuesten Wahn - unterstellen, es ginge ihm nur um das Geld? - [Korrektur: Im ersten Kommentar, drei Zeilen vor Schluss, muss er natürlich heissen: "DASS Müri". Pardon.]

  • «Unsere Strafen sind doch zum Lachen»

    . Die SVP plant, unsere Demokratie auszuhebeln. Blocher bezeichnete die Knochenarbeit in den Parlamentskommissionen als Zeitverschwendung; er will jetzt als Versuchsballon zum ersten Mal ein ausformuliertes Gesetz direkt in die Verfassung schreiben lassen, das sofort nach Annahme rechtswirksam würde. Das war schon lange vor der Ausschaffungsinitiative (AI) so geplant, ein Drei-Stufen-Plan: AI zum Vorwärmen mit extralanger Frist (5 Jahre) - sofort mit der Polemik rauffahren und schon anderthalb Jahre nach Annahme die Durchsetzungsinitiative (DSI) lancieren; wie erwartet stellt das Bundesgericht fest, dass der Automatismus so keinen Bestand haben kann, also wird die Propaganda noch schriller - und schlussendlich Initiative zur Abschaffung der Menschenrechte, für die man wieder schrill polemisieren wird; und das mit Leichtigkeit, denn inzwischen werden sich die Beschwerden beim EGMR häufen. Die SVP geht dabei mit gnadenloser Skrupellosigkeit vor und verfügt über unbegrenzte Geldmittel. Zwei Sachen ängstigen hier besonders: - Das Dauerfeuer der radikalen SVP-Propaganda zeigt mittlerweile bis weit in die Mitte Wirkung - oder glaubt jemand tatsächlich, vor zehn Jahren hätte eine DSI vor dem Parlament auch nur den Hauch einer Chance gehabt? Die SVP ist deutlich weiter rechts als der Front National (denn der steht für einen starken Sozialstaat ein); wird in der Schweiz aber immer noch als bürgerlich bezeichnet - und nicht als rechtsextrem wie der FN. - Die Stimmbürger sind bis weit in die Mitte hinein furchtbar desinformiert; die SVP kommt mit ihrem Märchen durch, ohne DSI gäbe es keine Ausschaffungen - obgleich das Gesetz zur AI seit März verabschiedet ist und (wie geplant) durch die DSI blockiert wird. Wenn man die Leute auf der Strasse fragt, reden alle nur von Schwerkriminellen; dass die DSI bereits bei Bagatelldelikten zur Ausschaffung führt, und zwar auch bei völlig integrierten Secondos, ging dank Propaganda-Flächenbombardement einfach unter. Ferner: Die SVP bemüht sich gar nicht mehr, ihre Geringschätzung für unsere demokratischen Institutionen zu verbergen: - Das Parlament ist Zeitverschwendung. Folgerichtig hat sich kein einziger amtierender SR/NR gegen die DSI gestellt. Man lässt sich also wählen - unterstützt dann aber die DSI, welche die Legislative komplett aushebelt. Tja. Warum wollte man dann ins Parlament, wenn man findet, Gesetze sollen direkt in die Verfassung? - Wie die SVP über den Bundesrat denkt, ist seit Langem bekannt - die jahrelangen Hetzkampagnen insbesondere gegen EWS und Sommaruga zeugen in aller Hässlichkeit davon. Folgerichtig hat sie auch nur Drittligisten aufgestellt und allen valablen Kandidaten schriftlich den Verzicht aufgezwungen. Und das Parlament hat einmal mehr gekuscht. - Blocher warnt nicht mehr nur vor den "fremden Richtern" - sondern jetzt auch vor den eigenen; und die DSI schreibt ihnen die Urteile vor (und, das wissen die wenigsten: verbietet Ausländern den Gang vors Bundesgericht). Somit greift die SVP alle drei Gewalten frontal an - wohlwissend, dass "das Volk" derart uninformiert und durch die Dauerpropaganda in seinem Urteil schon so beeinträchtigt ist, dass man mit genügend Geld und vor allem maximaler Skrupellosigkeit beim Lügen immer extremere Vorlagen durchbringt (Aufwand für die MEI: seit 2011 etwa 25 Millionen). Und was tun die tatsächlich bürgerlichen Parteien? Sie überbieten sich gegenseitig mit dämlichen Rechtsextrempositionen - und wollen nun tatsächlich die Rechtsaussen Wasserfallen und Pfister zu Präsidenten machen. Fazit: Die Gesetzesänderungen zur AI wurden bereits im März 15 verabschiedet, sie sind durch die DSI blockiert. Das Müri, immerhin Nationalrat, die SVP-Lüge weiterverbreitet, das Parlament hätte seine Arbeit nicht gemacht, ist hochgradig peinlich. Jeder echte Demokrat - egal, ob rechts oder links - muss das Monstrum DSI ablehnen!

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