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Nationale Wahlen: Das ist in Zug und Luzern zu erwarten

Das Ziel so mancher Politikerträume: das Bundeshaus in Bern. (Bild: Adobe Stock)

Welche Politikerinnen und Politiker werden die Kantone Zug und Luzern in den kommenden vier Jahren in Bern vertreten? Am Sonntag fällt die Entscheidung.

Manche Kandidaten können dem Vernehmen nach kaum mehr ruhig schlafen, andere sind die Ruhe in Person. Am Sonntagabend werden sie aber alle erlöst – egal, wie sehr sie zittern oder ruhig Blut bewahren. Dann werden die Resultate bekannt. Und zentralplus ist für dich direkt vor Ort, um mit den Gewinnern, Verliererinnen, Neugewählten und Nicht-mehr-Wiedergewählten zu sprechen. Ab 12 Uhr informieren wir dich laufend und umfassend über Hochrechnungen, Resultate und Stimmungslage bei den Kandidatinnen – sowohl in Zug als auch in Luzern.

Um dich auf den Wahlsonntag einzustimmen, rufen wir dir nochmals die Ausgangslage in Erinnerung.

So ist die Ausgangslage in Zug

Anders als vor vier Jahren geht der Wahlkampf für die nationalen Wahlen in Zug dieses Jahr etwas gemächlicher vonstatten. 2019 wurden gleich zwei Zuger Sitze frei: Der Nationalratssitz von FDP-Politiker Bruno Pezzatti sowie der Ständeratssitz von Joachim Eder (FDP).

Während die FDP den Stöckli-Sitz mit Matthias Michel verteidigen konnte, schnappte sich die ehemalige Regierungsrätin Manuela Weichelt den freigewordenen Nationalratssitz von Bruno Pezzatti und brachte der Alternative – die Grünen damit nach acht Jahren Absenz einen Platz im Nationalrat ein. Den gedenkt Manuela Weichelt nun zu verteidigen.

Auch die beiden bisherigen Nationalräte Gerhard Pfister (Mitte) und Thomas Aeschi (SVP) möchten eine weitere Legislatur anhängen. Für Aeschi wäre es die vierte, für Pfister die sage und schreibe sechste Amtszeit in Bern.

99 Kandidaten, nur wenige davon haben realistische Chancen

Obwohl in Zug insgesamt 99 Politiker für das Nationalratsamt in Bern kandidieren, gelten die Sitze der drei Parlamentarier als eher sicher – obwohl die FDP ihren vor vier Jahren verlorenen Sitz zurückerobern möchte. Damit das gelingen kann, ging sie für die aktuellen Wahlen eine Listenverbindung mit der SVP ein (zentralplus berichtete). Als Spitzenkandidaten heuer für den Freisinn im Rennen: die Kantonsrätin Jill Nussbaumer und der Chamer Finanzchef Arno Grüter.

Sollte die FDP einen Sitz im Nationalrat erobern, würde das wohl am ehesten auf Kosten von Manuela Weichelt gehen. Denn Pfister und Aeschi müssen kaum zittern. Ihre Parteien haben stabile nationale Umfragewerte, während den Grünen eine Niederlage vorhergesagt wird. Trotzdem: Dass die FDP Weichelts Sitz erobert, ist eher unwahrscheinlich. Der Bisherigen-Bonus ist nicht zu unterschätzen.

Manuela Weichelt kandidiert gleichzeitig für den Ständerat. Doch eine solche Wahl ist wenig realistisch, da die Zuger Ständeräte seit jeher von der Mitte und der FDP respektive ihrer Vorgängerparteien gestellt werden (zentralplus berichtete).

Hegglin und Michel sitzen bequem

Im Ständerat sitzen zwei Herrschaften, die sich um ihre Sitze denn auch nur wenig Sorgen machen müssen. Zum einen ist das der ehemalige Zuger Finanzdirektor Peter Hegglin (Mitte), der seit acht Jahren in Bern politisiert. Zum anderen der bereits erwähnte Matthias Michel (FDP), auch er ein ehemaliger Zuger Regierungsrat.

Für den Ständerat stehen insgesamt neun Kandidaten zur Verfügung. Am dichtesten auf den Fersen sein dürften den Bisherigen bei den kommenden Wahlen die Nationalrätin Manuela Weichelt (ALG) sowie der SVP-Kantonsrat Thomas Werner. Dies, obwohl der auf nationaler Ebene bekannteste Kandidat ein anderer ist: Auch der Zuger Komiker Marco Rima kandidiert für einen Sitz im Stöckli (zentralplus berichtete).

zentralplus berichtet über die Ereignisse an den Zuger Wahlen mit einem Liveticker.

So ist die Ausgangslage in Luzern

In Luzern kämpfen 387 Personen um neun Nationalratsmandate (zentralplus berichtete). Derzeit hat die Mitte drei Sitze inne, die SVP zwei, die FDP, die GLP, die SP und die Grünen je einen. Drei Rücktritte gibt es zu verzeichnen. Einerseits beendet SVP-Nationalrätin Yvette Estermann ihre Karriere in Bern, andererseits SP-Frau Prisca Birrer-Heimo und Mitte-Nationalrätin Ida Glanzmann (zentralplus berichtete).

Das verspricht Spannung. In der Pole-Position stehen diverse bekannte Luzerner Persönlichkeiten, beispielsweise bei den Sozialdemokraten: SP-Präsident und Kantonsrat David Roth liebäugelt seit Jahren mit einem Nationalratsmandat. Auch Kantonsrätin Pia Engler steht bereit, um Prisca Birrer-Heimo zu beerben.

Die Mitte tritt neben den beiden Bisherigen Leo Müller und Priska Wismer-Felder mit mehreren bekannten Personen an. So etwa Kantonsrat-Fraktionspräsident Adrian Nussbaum, Fraktions-Vizepräsident Pius Kaufmann sowie die Stadtluzerner Kantonsrätin Karin Stadelmann. Ein Wörtchen mitreden möchte auch Adrian Steiner, der fast 140’000 Franken für seine Kampagne aus eigener Tasche bezahlt (zentralplus berichtete). Das ist schweizweit eine der höchsten Summen im Wahlkampf.

Bei der SVP tritt Franz Grüter wieder an. Neben ihm gehört sicher Vroni Thalmann zu den meistgenannten Anwärterinnen auf den zweiten SVP-Sitz. Dieter Haller, der auch als Ständeratskandidat antritt, kommt wohl nicht an das Wählerpotenzial der Entlebucherin heran.

Wie schneidet die GLP ab?

Im Kanton Luzern interessiert auch die Frage, ob die neun Sitze gleich verteilt bleiben oder nicht. Ein mögliches Szenario ist, dass die Grünliberalen ihren Sitz, gehalten von Roland Fischer, wieder abgeben müssen. Es wäre nicht das erste Mal. Bereits 2015 verlor die GLP ihr Mandat, nur um es 2019 zurückzuerobern. Die Frage wäre bei einem Sitzverlust der Grünliberalen: Wer profitiert davon? Die SVP, der national Gewinne prognostiziert werden? Oder die FDP, welche den Sitz 2019 an die GLP verlor? Oder holen sich die linken Parteien einen weiteren Sitz?

Derweil wäre es im Ständerat eine grosse Überraschung, wenn die beiden Bisherigen Damian Müller (FDP) und Andrea Gmür (Mitte) abgewählt würden. Wie in Zug halten auch in Luzern die FDP und die Mitte, respektive ihre Vorgängerparteien, die zwei Sitze seit Menschengedenken. Nichtsdestotrotz fordern einige prominente Namen die Bisherigen heraus. So etwa David Roth (SP), Roland Fischer (GLP), Dieter Haller (SVP) und Laura Spring (Grüne).

zentralplus berichtet über die Ereignisse an den Luzerner Wahlen mit einem Liveticker.

Verwendete Quellen
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