Nach deutlichem Ja an der Urne

So wird die neue Gondelbahn auf die Rigi aussehen

Die neue Talstation in Weggis in einer Visualisierung. (Bild: zvg)

Erstmals präsentieren die Rigi-Bahnen die geplante neue Gondelbahn von Weggis auf die Rigi. Um das Projekt zu finanzieren, steigen auch die Preise.

Die Rigi-Bahnen stellten am Donnerstagabend an einer Informationsveranstaltung das neue Gondelbahnprojekt zwischen Weggis und Rigi Kaltbad vor. Das Unternehmen teilte zuvor mit, dass jetzt die Baueingabe bevorsteht und präsentierte ausserdem die ersten Visualisierungen der neuen Tal- und der Bergstation.

Der Grund für die neue Anlage: Die bestehende Luftseilbahn ist am Ende ihres Lebenszyklus angekommen (zentralplus berichtete). Ihre designierte Nachfolgerin hatte allerdings keinen leichten Start: 14 Einsprachen gab es gegen die geplante Änderung des Zonenplans (zentralplus berichtete). Am Ende sprach sich die Bevölkerung von Weggis im November 2022 allerdings deutlich für den neuen Seilbahnkorridor aus: 1’259 Ja-Stimmen standen 381 Nein-Stimmen gegenüber (zentralplus berichtete). Damit wurde ein grosser Stolperstein aus dem Weg geräumt.

22 weisse Gondeln führen künftig auf den Berg

Die neue Berg- und die neue Talstation basieren auf «den Grundwerten Stein und Holz», schreiben die Rigi-Bahnen in einer Medienmitteilung. Auf beiden Flachdächern werde es künftig Photovoltaikanlagen geben. Diese sollen bis zu 20 Prozent des Strombedarfs der Bahn decken können. Die Bergstation werde zudem eingebettet in eine speziell auf Rigi Kaltbad abgestimmte Begrünung.

Zwischen den beiden Stationen werden 22 weisse Gondeln mit «eleganten Holzsitzen» und reflexionsarmen Scheiben verkehren. Auf der Strecke werden 13 Stützen errichtet. Für eine Stütze unterhalb des Chilewaldes haben die Planer verschiedene Varianten geprüft: Der Entscheid ist zugunsten einer «transparenten Fachwerkstütze» gefallen. Sie gliedere sich am besten in die Landschaft ein, heisst es im Schreiben.

So soll die künftige Gondelbahnkabine aussehen.
So soll das Innere der Gondelbahnen aussehen. (Bild: zvg)

Tageskarte wird teurer

Um die Investitionen finanzieren zu können und wegen der Energiekosten erhöhen die Rigi-Bahnen die Preise. Per 1. Juni 2023 kostet die Tageskarte neu 78 Franken anstatt 72 Franken. Es ist laut dem Unternehmen die erste Tariferhöhung seit Dezember 2016. Das GA und das Halbtax sind nach wie vor vollumfänglich gültig.

«Vor allem durch die Energiekrise haben sich die Preise verändert», erklärt Geschäftsführer Frédéric Füssenich. Allein bei den Zahnradbahnen seien die Stromkosten im Vergleich zum vergangenen Jahr um eine Million Franken gestiegen.

Gutachter prüfte den Einfluss auf den Wald

Neben der Solarenergie soll auch die Restwärme der neuen Seilbahn genutzt werden. Wenn das Projekt fertig ist, werde die Abwärme des Bahnantriebs dem Mineralbad auf Rigi Kaltbad zur Verfügung gestellt. Bis zu 10 Prozent der benötigten Energie des Bads lasse sich so abdecken, schreibt die Firma.

Die neue Bergstation auf Rigi Kaltbad. (Bild: zvg)

Die Rigi-Bahnen betonen, dass die Gondelbahn laut einem unabhängigen Gutachter keinen negativen Einfluss auf die Schutzfunktion des Waldes habe. Für die neue Bahn könne die heutige Waldschneise bestehen bleiben. Und auch während der Bauarbeiten bemühe sich die Firma, die temporären Rodungsflächen möglichst klein zu halten. Auf Helikopterflüge soll möglichst verzichtet werden, indem die alte Luftseilbahn für den Materialtransport genutzt wird.

Laut Geschäftsführer Frédéric Füssenich sind die Investitionskosten noch nicht bekannt. Dies, weil die Preise am Markt derzeit sehr volatil seien. Auch sei noch nicht klar, wann die neue Anlage gebaut werden kann. Die bestehende Luftseilbahn hat gemäss Füssenich noch eine Betriebsbewilligung bis September 2027. Wenn die Bewilligung für die neue Bahn vorliegt, werde zuerst die alte Anlage abgerissen und dann die neue erstellt, was wohl neun Monate dauern werde. Das Plangenehmigungsverfahren, das nun beginnt, dauert ein Jahr.

Verwendete Quellen
  • Medienmitteilung der Rigi-Bahnen AG
  • Telefongespräch mit Frédéric Füssenich
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