Beim Alpenquai

Pop-up-Park in Luzern verkommt zum Drogentreffpunkt

Lädt zum Verweilen ein – manche auch, um Drogen zu nehmen. Der Pop-up-Park Werft. (Bild: Stadt Luzern)

Beim Pop-up-Park Werft beim Luzerner Alpenquai dealen und konsumieren Menschen Drogen. Der Stadt ist das Problem bekannt – sie räumt den Spielplatz aber nicht vorzeitig weg.

Er ist gut versteckt: der Kleinpark gleich unterhalb des Werftstegs. Wo früher am südlichen Abgang des Stegs beim Luzerner Alpenquai Boote abgestellt waren, laden heute Rutschbahn, Schaukeln, Pingpongtisch und Bänke zum Verweilen ein. Eröffnet wurde der Pop-up-Park im letzten Herbst (zentralplus berichtete). Er ist eines von sieben Projekten, mit denen der Luzerner Stadtrat das linke Seeufer innert kurzer Zeit aufwerten will.

Wie ein Anwohner des Alpenquais jedoch kürzlich gegenüber zentralplus sagte, würde hier mit Drogen gedealt und auch konsumiert. Gerade, weil der Park so versteckt sei, würde er Dealer und Konsumierende anlocken. Es sei sogar schon mehrmals zu Rangeleien gekommen (zentralplus berichtete).

SIP und Polizei markieren Präsenz

Dass hier nicht nur Kinder spielen, ist auch der Stadt nicht entgangen. So sagt der städtische Sicherheitsmanager, Christian Wandeler: «Der Stadt Luzern ist es bekannt, dass der Ort punktuell für Drogenkonsum und Drogendeal genutzt wird.» Die Stadt sei deswegen mit der Polizei im Austausch und zusammen mit der SIP und einem Sicherheitsdienst werde der Platz regelmässig kontrolliert.

«Wir verfolgen die Situation auf dem Platz schon länger», so Wandeler weiter. «Vor allem an Wochenenden ist ein Sicherheitsdienst abends bzw. nachts zur Kontrolle vor Ort.» Wochentags und tagsüber sei hingegen die SIP regelmässig vor Ort und bittet Konsumierende, den Platz zu verlassen.

Die Luzerner Polizei äussert sich auf Nachfrage nicht zum Pop-up-Park. Die Drogenszene sei stets in Bewegung, lässt Pressesprecher Christian Bertschi verlauten. Die Polizei macht laufend Lagebeurteilungen und passt ihre Präsenz entsprechend an (zentralplus berichtete).

Projekt wird nicht vorzeitig abgebrochen

Wie die Stadt bei der Eröffnung des Pop-up-Parks mitteilte, ist die Gestaltung des Platzes nicht fix. Während des rund dreijährigen Betriebs «darf und soll» sich der Park verändern. Obwohl der Spielplatz nicht gut einsehbar ist und deswegen vermutlich auch illegale Tätigkeiten anlockt, will die Stadt vorerst nichts am Park ändern.

Nicolas Rast, Projektleiter Stadtplanung, sagt dazu: «Da zum Pop-up-Park viele positive Rückmeldungen eingegangen sind, wird das Projekt nicht vorzeitig abgebrochen. Die Stadt Luzern ist der Ansicht, dass die bereits zu Beginn getroffenen Massnahmen (SIP und Sicherheitsdienst) aktuell ausreichen.» Sollte sich das Problem jedoch weiter verschärfen, würden weitere Massnahmen geprüft.  

Verwendete Quellen
  • Schriftlicher Austausch mit Christian Wandeler, Sicherheitsmanager der Stadt Luzern und Nicolas Rast, Projektleiter Stadtplanung der Stadt Luzern
  • Schriftlicher Austausch mit Christian Bertschi, Chef Kommunikation und Prävention bei der Luzerner Polizei
  • Infos der Stadt zum Pop-up-Park
Deine Ideefür das Community-Voting

Die Redaktion sichtet die Ideen regelmässig und erstellt daraus monatliche Votings. Mehr zu unseren Regeln, wenn du dich an unseren Redaktionstisch setzt.

Deine Meinung ist gefragt
Deine E-Mailadresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert. Bitte beachte unsere Netiquette.
Zeichenanzahl: 0 / 1500.


20 Kommentare
  • Profilfoto von Vreni
    Vreni, 17.08.2023, 19:52 Uhr

    Dieses Geld für diesen Spielplatz hätte man mit Sicherheit zu 100% besser an einem bestehenden Spielplatz einsetzen können. Erweiterung, Vergrößerung einiger bestehenden Spielplätzen.

    👍0Gefällt mir👏1Applaus🤔0Nachdenklich👎0Daumen runter
  • Profilfoto von Zurfluh
    Zurfluh, 16.08.2023, 18:26 Uhr

    Der Pop-up Park ist ein gelungenes Projekt der Schüler. Schade, dass man es nun zulässt, dass sich dort eine Drogenszene einnistet. Seien wir ehrlich, weshalb wird nicht rigoroser gegenüber den grossen Dealer vor gegangen? Wieso werden sie mit Samthandschuhen angefasst bzw mit fadenscheinigen Argumenten laufen gelassen? Weil die Politiker selber gerne hie und da gewisse Drogen konsumieren. Somit ist alles Augenwischerei

    👍1Gefällt mir👏1Applaus🤔0Nachdenklich👎1Daumen runter
  • Profilfoto von Lozärnerin
    Lozärnerin, 16.08.2023, 16:00 Uhr

    Lieber noch mehr Parkplätze streichen – und irgendwelche unnützen Grünflächen daraus machen, die niemand braucht. Bestes Beispiel Bundesplatz Verkehrsinsel. Da stehen seit einem Jahr wunderschöne «Dreckssäcke» …

    👍2Gefällt mir👏1Applaus🤔0Nachdenklich👎1Daumen runter
  • Profilfoto von Rudolf Schweizer
    Rudolf Schweizer, 14.08.2023, 14:14 Uhr

    Die Drogenpolitik der Stadt Luzern hat versagt. Das hat damit zu tun das man Drogensüchtige in der Drogensucht lässt und ihnen mit Ersatzdrogen des Staates versorgt.
    Eine Stadt die es zulässt das Junge Menschen in der Sucht belassen werden muss die Hausaufgaben die zu tun sind anders lösen. Werden junge Menschen Drogensüchtig sind sie vom Umfeld weg zu bringen, das beste ist wenn man sie Dezentralisiert. Jeden an einen andern Ort zur Entwöhnung schicken, am besten auf das Land wo sie in der Land- und Forstwirtschaft einer geregelten Arbeit nachgehen. So wird der Kontakt zu seines gleichen unterbunden. Sie müssen sich dann an einen anderen Lebensrhythmus halten. Mit der Zeit verlieren sie den Hang zu den Drogen, durch die Arbeit erhellt sich ihr Horizont wieder das Leben ergibt wieder einen Sinn. Es gibt noch Licht am Horizont das böse hat noch nicht gewonnen.

    👍10Gefällt mir👏0Applaus🤔1Nachdenklich👎1Daumen runter
    • Profilfoto von MARIO P. HERMANN
      MARIO P. HERMANN, 14.08.2023, 15:34 Uhr

      Zu Ihren Textzeilen kann ich Ihnen nur gratulieren; denn Sie haben den Nagel auf den Kopf getroffen! — (Die meisten Drögeler haben einen Beistand und diese überlassen sie in ihrem Schicksal, lassen sie Dealen und Drogen konsumieren, stehlen, lügen usw.). Anstatt die Drogensüchtigen aus dem Sumpf zu ziehen, ihnen helfen und auf das Leben eines Drögelers neu aufgleisen…! Punkt.

      👍11Gefällt mir👏0Applaus🤔1Nachdenklich👎1Daumen runter
    • Profilfoto von Sozialarbeiter i. A.
      Sozialarbeiter i. A., 14.08.2023, 18:38 Uhr

      Momol, da weiss einer wies läuft Finde es wirklich anmassend, was sich hier einige Menschen für «Fachwissen» einreden. Überlassen Sie dies bitte den Profis und kehren im eigenen Gärtlein, ok?

      👍0Gefällt mir👏1Applaus🤔2Nachdenklich👎10Daumen runter
      • Profilfoto von schaltjahr
        schaltjahr, 16.08.2023, 12:34 Uhr

        Es sind ja genau diese Profis, welche für das Versagen verantwortlich sind. Mit Handauflegen und Gesprächskreisen lässt sich das Drogenproblem nicht lösen. Jedesmal wenn neue Ansätze gefordert werden, Heulen die Mitglieder der Sozialindustrie auf und bezichtigen alle Anderen der Brutalität. Fordern und Begleiten ist das Rezept und da hätten die Beistände eine sehr wichtige Rolle …

        👍1Gefällt mir👏2Applaus🤔0Nachdenklich👎0Daumen runter
        • Profilfoto von T.Z.
          T.Z., 16.08.2023, 18:29 Uhr

          Ja genau. Aber eben, wenn das Drogenproblem gelöst ist dh keine Drogen mehr verkauft bzw konsumiert werden, hätten unsere Politiker keinen Nachschub mehr. Traurig aber wahr

          👍1Gefällt mir👏1Applaus🤔0Nachdenklich👎1Daumen runter
  • Profilfoto von Baldo
    Baldo, 14.08.2023, 13:45 Uhr

    Keine Ahnung was sich die Stadtverantwortlichen sich dabei gedacht haben. Mit dieser Rosa Brille etwas gestalten und so an der Realität vorbei planen, verstehe ich nicht. Liebe verantwortliche der Stadt, das Leben ist nicht so wie es ihr euch vorstellt oder gern hättet, die Wirklichkeit ist ganz anders, ihr müsst aufhören zu träumen und ohne Rosa-Brille, durch die Stadt oder durchs Leben gehen.

    👍9Gefällt mir👏3Applaus🤔0Nachdenklich👎0Daumen runter
    • Profilfoto von Marie-Françoise Arouet
      Marie-Françoise Arouet, 14.08.2023, 14:30 Uhr

      Was für ein freundlicher Appell! Wieso wählen Sie die „lieben verantwortlichen [sic!] der Stadt“ nicht einfach in Bausch und Bogen ab? Bald ist Gelegenheit.

      👍7Gefällt mir👏4Applaus🤔1Nachdenklich👎0Daumen runter
      • Profilfoto von Baldo
        Baldo, 14.08.2023, 20:55 Uhr

        Sie haben natürlich Recht, ich hätte sicher dutzende verschiedene unfreundliche Ausdrucke dafür gehabt, leider würde es nicht publiziert werden.
        Nicht vergessen, lächeln ist auch eine Art Zähne zu zeigen. In Luzern ist es halt so, das diese Art von Politik, von vielen Wähler unterstützt wird.

        👍3Gefällt mir👏0Applaus🤔1Nachdenklich👎0Daumen runter
  • Profilfoto von Philipp
    Philipp, 14.08.2023, 13:06 Uhr

    Linkes Seeufer. Der Name sagt es schon.

    👍10Gefällt mir👏0Applaus🤔0Nachdenklich👎4Daumen runter
  • Profilfoto von MARIO P. HERMANN
    MARIO P. HERMANN, 14.08.2023, 09:45 Uhr

    Ja, die Drogenszene hat man in der Leuchtenstadt Luzern ohnehin nicht im Griff! Was da tagtäglich, besonders gegen Abend und nachts am Bahnhof und vor der Hauptpost abgeht, kann man in Worte gar nicht fassen…
    Luzern ist inzwischen die schlimmste Stadt der Schweiz betreff Drogenszene!
    In Bern, Zürich und Basel sieht man praktisch am Bahnhof keine Drögeler mehr; aber in Luzern immer mehr.
    Was denken wohl die tausenden Touristen, wenn sie tagtäglich die Drogensüchtigen in Luzern sehen?!?
    Da müsste man schon lange durchgreifen und alle Drögeler und Alkis vom Bahnhof beseitigen — auch diejenigen, welche den ganzen Tag die Bänke der VBL- Kunden besetzen…! Ganz schlimm diese Zustände in Luzern!!

    👍15Gefällt mir👏0Applaus🤔1Nachdenklich👎1Daumen runter
  • Profilfoto von Jerome Halter
    Jerome Halter, 14.08.2023, 09:30 Uhr

    Luzern ist bunt, das gehört dazu. Ich denke die Kinder stören die Dealer nicht, das sind später ja potenzielle Kunden und man braucht ja deren Wohlwollen in der Politik.

    👍6Gefällt mir👏1Applaus🤔2Nachdenklich👎3Daumen runter
    • Profilfoto von Hanswurst
      Hanswurst, 14.08.2023, 17:14 Uhr

      Tja, beim Konsum gewisser Drogen träumt man ziemlich bunt, allen voran LSD. Aber scheinbar beschränkt sich buntes Tagträumen nicht nur auf Drogenkonsumenten /-innen.

      👍6Gefällt mir👏2Applaus🤔0Nachdenklich👎1Daumen runter
      • Profilfoto von Jerome Halter
        Jerome Halter, 14.08.2023, 22:11 Uhr

        Du (und weitere) haben meinen Kommentag scheinbar nivht verstanden, war wohl zu subtil…

        👍0Gefällt mir👏1Applaus🤔1Nachdenklich👎2Daumen runter
  • Profilfoto von Dunning-Kruger
    Dunning-Kruger, 14.08.2023, 08:41 Uhr

    Surprise! Surprise!

    Die naiv-ideologische Blauäugigkeit und dogmatische Verblendung gewisser städtischer Verantwortlicher ist schlicht nicht mehr fassbar.

    👍15Gefällt mir👏1Applaus🤔1Nachdenklich👎0Daumen runter
  • Profilfoto von Marie-Françoise Arouet
    Marie-Françoise Arouet, 14.08.2023, 08:24 Uhr

    Gerne auch ein Lagebericht von den schönen neuen Begegnungsorten an der Reussbühler Lindenstrasse.

    👍12Gefällt mir👏1Applaus🤔1Nachdenklich👎0Daumen runter
    • Profilfoto von Kenobi
      Kenobi, 14.08.2023, 14:04 Uhr

      Was gibt’s den da zu berichten.
      Welche Begegnungsorte meinen sie den?

      👍0Gefällt mir👏0Applaus🤔1Nachdenklich👎3Daumen runter
    • Profilfoto von Luzer
      Luzer, 14.08.2023, 21:27 Uhr

      Kommen sie doch lieber mal selber an die Lindenstrasse und gehen sie im Gartenhaus fein essen. Glauben sie mir es lohnt sich dann können sie sich gleich selber ein Bild machen.

      👍0Gefällt mir👏1Applaus🤔0Nachdenklich👎4Daumen runter
Apple Store IconGoogle Play Store Icon