Kontrollen um die «Gassechuchi»

Suchtkranke klagen über zu viel Polizeipräsenz in Luzern

Die Gassechuchi – K+A am Luzerner Geissensteinring: Nicht selten ist im Quartier auch die Polizei anzutreffen. (Bild: Jutta Vogel)

«Das esch wie Fangis»: Die Frage nach dem richtigen Mass an Repression gibt immer wieder zu reden. Auch derzeit wieder. Suchtbetroffene beschweren sich. Warum zu viel Polizeipräsenz zu einem Problem werden kann.

Er habe kein Problem mit der Polizei – solange sie keins mit ihm habe. Das sagt der Mann mit einem Schmunzeln, bevor er einen grossen Bissen seines Chicken-Curry-Sandwiches nimmt. Aber am Kasernenplatz, wo sich in den letzten Monaten Suchtbetroffene trafen, konsumierten und dealten (zentralplus berichtete), da habe bis zu drei Mal täglich eine Razzia stattgefunden.

All zu sehr ins Detail wollen viele nicht gehen. Manche haben Angst, noch mehr ins Visier der Polizei zu rücken, andere haben ganz andere Sorgen im Kopf.

Doch eins ist klar: Sucht- und armutsbetroffene Menschen begegnen in ihrem Alltag immer wieder den «Blauen», wie die Szene sagt – also den Gesetzeshüterinnen.

Die Begegnungen zwischen ihnen und der Polizei war in der letzten Ausgabe der «Gasseziitig Lozärn» Thema. Auf einer Doppelseite berichten mehrere Besucherinnen der Gassechuchi – Kontakt und Anlaufstelle, kurz: K+A, von ihren Erfahrungen mit der Polizei. Positiven wie negativen.

«Ich erlebe die Polizei insgesamt freundlich und zuvorkommend», schreibt etwa jemand. Doch in anderen Statements prangern Besucher die Polizeipräsenz an. «Die auffällig hohe Polizeipräsenz macht Stress, es macht keinen Sinn», schreibt etwa jemand. Jemand anderes hält fest, dass der Kontakt mit der Polizei schwierig sei. «Das esch wie Fangis.» Jemand drittes schreibt: «Manche laufen einen riesigen Umweg zur Gassechuchi – K+A oder laufen extra langsam, um nicht kontrolliert zu werden.»

Seit 25 Jahren verkaufen Suchtbetroffene die «Gasseziitig» auf Luzerns Strassen. (Bild: Symbolbild Gassenarbeit)

Polizeipräsenz unterliegt starken Schwankungen

Franziska Reist ist die Geschäftsleiterin der Luzerner Gassenarbeit. «Die Polizeipräsenz unterliegt starken Schwankungen», erklärt sie auf Anfrage. Und das ist schon seit Jahren so. Das zeigt auch ein Blick in frühere Ausgaben der «Gasseziitig», die kürzlich ihr 25-Jahr-Jubiläum feierte. Bereits 1995 war in Luzern eine Gassenzeitung in Umlauf, die «Tips für den Umgang mit der Polizei» enthielt.

«Wenn die Polizeipräsenz rund um die Gassechuchi – K+A höher ist, so ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass Suchtbetroffene einfach anderswo hingehen, um ihre Drogen zu konsumieren.»

Franziska Reist, Geschäftsleiterin Gassenarbeit Luzern

Reist sagt weiter: «Es gibt Tage, an denen die Polizei mehrmals täglich vor der Gassechuchi – K+A mit einer Patrouille erscheint. Und dann gibt es Tage, an denen man kaum einmal einen Streifenwagen sieht.»

Teilweise gibt es dafür erklärbare Gründe. Etwa, wenn die Polizei jemanden sucht, weil sie einen Brief der Behörde – sprich Bussen – nicht ausstellen konnte und deswegen Empfängerinnen dieser Bussen in der Gassenküche sucht. Finden grössere Anlässe in Luzern statt, so sei die Polizeipräsenz tiefer.

Gassechuchi – K+A wirkt Bildung einer offenen Szene entgegen

Patrouilliert die Polizei oft vor der Gassechuchi – K+A, so kann das problematisch sein. Aus Angst vor Konsequenzen könnten Suchtbetroffene den Ort meiden, um nicht an einem Streifenwagen vorbeilaufen zu müssen. «Wenn die Polizeipräsenz rund um die Gassechuchi – K+A höher ist, so ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass Suchtbetroffene einfach anderswo hingehen, um ihre Drogen zu konsumieren.»

Damit wird das eigentliche Ziel der Gassechuchi – K+A verfehlt. Denn Sinn und Zweck dieser ist, dass Suchtbetroffene hier in einem sauberen und geschützten Rahmen ihre mitgebrachten Drogen konsumieren können. Sie können zur Ruhe kommen, bekommen eine ausgewogene Mahlzeit und können Beratungen in Anspruch nehmen. Betrieben wird die Gassechuchi – K+A, die seit 2002 am Geissensteinring existiert, von der Gassenarbeit Luzern (zentralplus berichtete). Sie ist im Bereich der Schadensminderung tätig. Das ist einer von vier Pfeilern der Schweizer Drogenpolitik. Diese basiert auf den vier Grundsätzen: Prävention, Therapie, Schadensminderung und Repression.

«Letztlich wirkt die Gassechuchi – K+A auch der Bildung einer offenen Drogenszene entgegen», so Reist. Schliessen sie die Pforten der Gassechuchi – K+A um 16.30 Uhr, so sind Suchtbetroffene auch eher in der Stadt sichtbar (zentralplus berichtete). Die «Schliifi» – die Notschlafstelle – öffnet erst um 20 Uhr.

Franziska Reist ist seit 2018 die Geschäftsleiterin der Gassenarbeit Luzern. (Bild: Jutta Vogel)

Mündliche Vereinbarung

«Es ist wichtig, dass Suchtbetroffene auf dem Weg zur Gassechuchi – K+A ungestört bleiben», so Reist weiter. Statements in der letzten «Gasseziitig» zeigen, dass Suchtbetroffene aber rund um die Gassechuchi von der Polizei kontrolliert werden. So schreibt jemand: «Ich kam nicht sehr weit, denn ich wurde grundlos gefilzt (von der Polizei kontrolliert, Anm. d. Red.). Anschliessend musste ich erneut mischle (betteln) und nochmals Stoff organisieren.»

«Leider ist es so, dass im genannten Gebiet Drogenhandel an der Tagesordnung ist.»

Urs Wigger, Luzerner Polizei

Reist erklärt, dass es zwischen der Gassenarbeit und der Luzerner Polizei eine mündliche Vereinbarung gibt. Diese lautet, dass Suchtbetroffene auf dem Weg zur Gassenküche nicht kontrolliert werden. Es sei denn, die Polizei verdächtigt sie, mit Drogen zu handeln. Oder wenn sie Polizistinnen auf dem Weg in die Gassechuchi – K+A beim Drogenkonsum im öffentlichen Raum erwischen. 

Wenn Betroffene den Eindruck haben, dass gegen diese mündliche Abmachung verstossen wurde oder sie die Polizei ohne für sie erklärbaren Grund kontrolliert hat, so melde die Gassenarbeit das der Polizei zurück. Hin und wieder würde sich jemand bei ihnen über die Polizei beschweren. «Wir haben einen gewissen Einfluss, aber keinen grossen», so Reist.

Polizei toleriert keine «rechtsfreien Räume»

Auftrag und Interessen unterscheiden sich. Die Polizei will Konsum und Dealen unterbinden, wo das Betäubungsmittel verletzt wird. Und der Verein kirchliche Gassenarbeit versucht Menschen in ihrer Sucht zu akzeptieren, zu begleiten und so gut es geht zu stabilisieren.

Repression und Schadensminderung im Einklang zu halten, ist nicht immer einfach. «Die Suche nach dem gesellschaftlich akzeptablen Gleichgewicht zwischen Repression und Schadensminderung ist ein schwieriger Seiltanz», schreibt Daniela Boog, Mitarbeiterin der Gassechuchi – K+A in der letzten «Gasseziitig». Denn auch die Polizei weiss: Drogenkonsum gibt es nicht ohne Betteln, ohne Geld – und ohne Deal.

«Manche Polizisten und Polizistinnen nehmen die Kontrollen Suchtbetroffener ernster, manche ein wenig entspannter.»

Franziska Reist

Stellt die Polizei strafbare Handlungen fest, ahndet sie diese. Und der Konsum von Drogen ist nun mal kriminalisiert. Urs Wigger, Mediensprecher bei der Luzerner Polizei betont, dass die Gassenküche bei weitem nicht der einzige Ort ist, an dem Drogen konsumiert werden. Vermutlich sei es aber der sichtbarste. «Leider ist es so, dass im genannten Gebiet Drogenhandel an der Tagesordnung ist», so Wigger. Das würden auch die regelmässigen Reklamationen aus der Bevölkerung zeigen. «Rechtsfreie Räume werden nicht toleriert. Die Szene ist immer in Bewegung. Dies hat unter anderem auch mit der entsprechenden Polizeipräsenz zu tun.»

Die Polizei macht laufend Lagebeurteilungen und passt ihre Präsenz an. Nicht nur im Bereich der Gassenküche, sondern auch an allen anderen Brennpunkten. Manchmal werde die Polizei auch zur Gassenküche gerufen. Etwa dann, wenn sich Personen vor dem Gebäude aufhalten, die keinen Zutritt erhalten. «Diese werden durch uns weggewiesen», so Wigger.

Polizei ahndet da, wo das Gesetz verletzt wird

Die Polizei beurteilt den Austausch mit der Gassenarbeit als «konstruktiv», auch Reist von der Gassenarbeit betont, dass der Austausch insgesamt positiv sei.

Sie betont auch, dass Polizistinnen einen gewissen Ermessensspielraum haben. «Es ist sehr personenabhängig. Manche Polizisten und Polizistinnen nehmen die Kontrollen Suchtbetroffener ernster, manche ein wenig entspannter.» Kürzlich habe ein Streifenwagen beispielsweise einen Klienten zur Gassechuchi – K+A gefahren, weil dieser nicht mehr so gut zu Fuss unterwegs sei.

Reist begrüsst es sehr, dass Jungpolizistinnen bei einem Rundgang schadensmindernde Angebote in Luzern kennenlernen, wie die Gassechuchi – K+A, das Drop-in und Jobdach. Sie appelliert auch an einen gewissen Menschenverstand. Nehmen Polizisten Suchtbetroffenen ihre Drogen weg, so müssen diese wieder Geld beschaffen, um an ihre Substanzen zu kommen. «Das ist bei Suchtbetroffenen immer auch mit einem gewissen Stress verbunden.»

Gemäss Urs Wigger von der Luzerner Polizei müsse die Situation im Einzelfall beurteilt werden. «Dealertätigkeiten oder offener Konsum werden nicht toleriert», hält er fest. «Personenkontrollen dienen dazu, um beispielsweise festzustellen, ob jemand polizeilich gesucht wird oder offene Geschäfte – wie Zuführungen, Zustellungen – vorhanden sind.»

Die Frage nach dem richtigen Mass

Schon die Vergangenheit hat gezeigt, dass Suchtbetroffene an ihren Treffpunkten häufig vertrieben werden. Nachdem die Polizei beispielsweise einen Posten am Luzerner Bahnhof eingerichtet hat, zersplitterte sich die Szene Suchtbetroffener, die sich zuvor vor allem am Perron 2 oder bei der Kante B getroffen hat. Oftmals sei es ein Spiel, bis sie wieder vertrieben werden, sagte eine Betroffene zu zentralplus. Bis die Gruppe an einem Treffpunkt in der Stadt zu gross wird – oder gedealt oder konsumiert wird (zentralplus berichtete).

Das richtige Mass an Repression wird Suchtkranke vermutlich immer beschäftigen, solange der Besitz und Konsum von Drogen illegal ist. Reist dazu: «Die vier Säulen der Schweizer Drogenpolitik funktionieren nur, wenn das Zusammenspiel von Repression und Schadensminderung stimmt. Und es wäre sehr schade, wenn das Modell zusammenbricht.»

Verwendete Quellen
  • Augenschein und Gespräche vor Ort
  • Aktuelle Ausgabe der «Gasseziitig Lozärn»
  • Onlinearchiv der Lozärner «Gasseziitig»
  • Telefonat mit Franziska Reist, Geschäftsleitung Gassenarbeit Luzern
  • Schriftlicher Austausch mit Urs Wigger von der Luzerner Polizei
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20 Kommentare
  • Profilfoto von Michi
    Michi, 18.07.2023, 00:03 Uhr

    Als Anwohner finde ich die momentane Situation soweit ok. Drogen werden nun mal konsumiert und die Gassenküche ist allemal besser als eine offene Drogenszene wie früher! An diesem System sollte auch nicht gerüttelt werden.
    Die Polizei macht im Grossen und Ganzen einen guten Job. Ohne die Polizei wären die zustände untragbar. Auch so wird im Bus gedealt und an der Bushaltestelle gibts auch schonmal eine Schlägerei. Zwar sind die Kunden der Gassenküche nicht immer angenehm aber wirklich angst muss man nicht haben auch gerade, weil die Polizei oft da ist! Für das Leben im Quartier ist die Gassenküche kein Problem, Die Leute sind ja auch nur da, wenn die Gassenküche geöffnet hat.
    Bei einigen die hier schreiben und sich so aufregen vermute ich stark das sie nicht hier leben! Die «Gassenkücheler» kommen zur Küche machen ihr zeug und gehen wieder. Ich lebe hier seit Jahrzehnten und habe noch keinen gesehen der sich hier öffentlich einen Schuss gesetzt hat oder stundenlang hier verweilt wäre.

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  • Profilfoto von Rudolf Schweizer
    Rudolf Schweizer, 16.07.2023, 15:31 Uhr

    Nicht die Süchtigen sind die Schuldigen sondern der Staat der seiner Prävention nicht nachkommt und die Süchtigen nicht von der Stadt und dem schlechten Umfeld wegnimmt. Der Staat hat es sich zum Nutzen gemacht Drogensüchtige selbst mit Drogen zu versorgen, damit dann sie an die Ersatzdrogen kommen sind sie gezwungen auf der Strasse zu betteln. Heute Sonntag Mittag bin ich als Invalider in den VBL Bus bei der Buchhandlung Hirschmatt eingestiegen. Einer dieser Obdachlosen Junkies lag am Rand es Trottoirs völlig herunter gekommen. An der Haltestelle Quatsche mich ein junge Frau an, ob ich nicht etwas Kleingeld habe, damit sie etwas zu Essen kaufen kann. Die Junge Frau ist 26 Jahre alt, genau so Jung wie mein Sohn. Ihre Zähne hat sie grössten Teils verloren, zu ihren Eltern hat sie keinen Kontakt mehr. Auf die Frage wie wäre es auch von den Staatlich verschriebenen Drogen weg zu kommen, meinte sie es sei ein Programm. Da sie mich schon Mehrmals angebettelt hat habe sie ich ihr gesagt sie solle zurück zu ihren Eltern finden. Sie meinte da ist nichts mehr Vorhanden. Wenn sie mich das nächste mal anbettelt dann nehme ich sie mit auf einen Spaziergang zu meinem Zahnarzt an der Habsburgerstrasse mal sehen ob da wenigstens mit ihren Zähnen noch was zu machen ist. Fazit das Soziale der Stadt Luzern hat versagt.

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  • Profilfoto von Baldo
    Baldo, 16.07.2023, 12:23 Uhr

    Es ist und bleibt ein heikles Thema. Sind wir ehrlich, kaum kontrolliert die Polizei weniger, geht es extrem zu und her. So zu tun als ob alle Engelchen wären und auf Mitleid zu machen, zieht auch nicht. Wer in den Kreisen verkehrt, muss mit Kontrollen Rechnen und laut geltendes Gesetz, ist Dealen, besitzen und konsumieren von Drogen in öffentlichen Raum, immer noch strafbar.

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  • Profilfoto von Wöfli
    Wöfli, 16.07.2023, 11:31 Uhr

    Das Drogenproblem verschwindet nicht, nur weil man es verbietet. Seht es endlich ein, die Repression hat versagt und dies seit vielen Jahren. Zudem werden den Suchtkranken nachwievor unverhältnismässig viel Verantwortung für ihre Situation beigemessen und damit die strukturellen / systemischen Probleme aussen vor gelassen. So kommen wir nicht weiter. Und die verblendeten Kommentare, die man hier lesen muss, die sprechen für sich.

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  • Profilfoto von Hans Hafen
    Hans Hafen, 15.07.2023, 23:57 Uhr

    Vor rund 30 Jahren wurde die Beseitigung der offenen Drogenszene in der Eisengasse in vielerlei Hinsicht als Erfolg und der grosse Wurf gefeiert.
    Heute sehe ich, dass grosse Teile der Luzerner Neustadt zu einer noch viel grösseren offenen Drogenszene mutiert sind.
    Spätestens wenn die letzten Neuankömmlinge in den Genossenschaftswohnungen Industriestrasse G-Net mit ihren Familien eingezogen sind, kommt es zum grossen show-down am Geissensteinring.

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  • Profilfoto von Dani Geisseler
    Dani Geisseler, 15.07.2023, 23:01 Uhr

    Die Polizei ist viel zu wenig vor der Gassenküche! Es ist eine sauerei, wie diese Drögeler auf der Strasse rumhängen und konsumieren. Meine Kinder haben Angst, den Geissensteinring entlang zu laufen. Diese Gassenküche muss weg!

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    • Profilfoto von M. Moser
      M. Moser, 16.07.2023, 11:14 Uhr

      Soviel ich weiss gibt es in der Gassenküche einen «Clean-Room» in dem Heroinsüchtige sich ihre Dosis setzen können und die gebrauchten Utensilien dann fachgerecht entsorgen können. Warum wird dann im öffentlichen Raum gefixt und gedealt? Geht es darum wahrgenommen zu werden mit seiner Unzulänglichkeit? Reicht es nicht, dass man diesen Rucksack mit sich trägt? Muss man ihn denn in der Öffentlichkeit präsentieren? Nicht alle Bewohner im Umkreis der Gassenküche finden dieses Tun in der Öffentlichkeit gut und tolerieren es. Und ja zum Stichwort zuviel Kontrolle, dealen mit Rauschgiften und deren Besitz ist in der Schweiz immer noch ein Offizialdelikt. Das heisst, sieht ein Polizist diese strafbare Handlung ist er laut Gesetz gezwungen einzugreifen und zu ahnden. Und ja zur präventiven Strafverhinderung darf ein Polizist kontrollieren.

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      • Profilfoto von Wöfli
        Wöfli, 16.07.2023, 11:27 Uhr

        @ M. Moser

        Beschämend, was Sie hier für Stuss produziert haben. Suchtkranke Menschen nutzen den öffentlichen Raum, weil sie oft nichts anderes haben, weil die Sucht nicht schläft und die Öffnungszeiten der Gassenküche beschränkt sind.

        Diesen Umstand als Geltungsdrang abzukanzeln zeugt von einer extrem ignoranten, unempathischen Denkhaltung.

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        • Profilfoto von M. Moser
          M. Moser, 16.07.2023, 16:44 Uhr

          @Wöfli: Der Geissensteinring ist eine Wohngegend und ja hier äussert sich jemand, das seine Kinder Angst haben durch den Geissensteinring zu gehen? Ich erinnere mich mit Schrecken an die Zustände in Zürich zuerst am Platzspitz und später am Letten. Diese Zeiten sind gott sei dank vorbei. Empathie muss dort aufhören wo sich jemand aus eigenem freien Willen für ein Leben in der Sucht und Abhängigkeit entscheidet. Es steht jedem frei sich für ein Leben gegen die Sucht zu entscheiden. Und ja der Rechtsstaat hat hier ein Instrumentarium von Gesetzen geschaffen welche durch die Exekutivorgane in der Öffentlichkeit vertreten werden müssen. Der Rechtsstaat bietet aber dem in die Sucht abgerutschten auch Hilfe an um aus dieser Problematik auszusteigen. Nur Bemühen muss sich der Süchtige selbst. Und nein, es darf keinen rechtsfreien Raum geben, denn wohin solche Zustände führen können haben die Experimente in Zürich im vergangenen Jahrhundert gezeigt.

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          • Profilfoto von Wöfli
            Wöfli, 16.07.2023, 20:47 Uhr

            Die Behauptung, das es jedem frei steht sich gegen die Sucht zu entscheiden zeugt ganz klar davon, dass Sie nicht die leiseste Ahnung davon haben, was Sie hier fabulieren. Es ist ja nicht so, dass jemand eines Morgens aufsteht und dann aus freiem Willen denkt, «mmmh lass mal heroinsüchtig werden.» Nein, dahinter verbergen sich in aller Regel traumatische Biografien von Menschen, die keinen anderen Ausweg als den Weg in die Sucht gefunden haben. Dass Sie die Verantwortung vollständig individialisieren beweist, das Sie diesem Umstand überhaupt nicht Rechnung tragen. Und eine Auseinandersetzung über die Rechtsstaatlichkeit können Sie sich an dieser Stelle sparen.

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            • Profilfoto von M. Moser
              M. Moser, 17.07.2023, 00:32 Uhr

              Die Entscheidung ob jemand Drogen nimmt oder nicht liegt nicht bei der Gesellschaft. Die Gesellschaft ist nicht schuld wenn sich jemand entscheidet eine psychotrophe Substanz zu spritzen zu schnupfen oder zu inhalieren. Jeder ist für sein Leben selbst verantwortlich und jeder ist selbst für die Konsequenzen verantwortlich welche ein Drogenkonsum mit sich bringt. Es zeugt von einem arg verschobenen Weltbild wenn Süchtige der Gesellschaft die Schuld für ihren Drogenmissbrauch zuweisen möchten. Es sind alle anderen an meinem Unglück schuld nur nicht ich selber. Man macht es sich im Leben einfach wenn man die Schuld nicht bei sich selber suchen möchte.

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              • Profilfoto von peter
                peter, 18.07.2023, 18:02 Uhr

                Dies ist eine perfekte Beschreibung der gegenwärtigen Selbstzuständigkeit, welche konsequent den Blick auf strukturelle Probleme verschliesst.

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                • Profilfoto von M. Moser
                  M. Moser, 20.07.2023, 10:16 Uhr

                  Grundsatz ist doch, jeder Bewohner der Schweiz ist für sein Wohlergehen selbst verantwortlich. Nennt sich übrigens Eigenverantwortung. Wenn ich mir mit meinem Lebensstil selber Schaden zufüge darf ich keinen Dritten dafür verantwortlich machen. Strukturelle Probleme spielen da keine Rolle. Sie entstehen allenfalls wenn eine Minderheit der Gesellschaft meint, die Kosten für ihren Lebensstil seien von der grossen Gemeinschaft zu tragen. Nicht die Gesellschaft ist verantwortlich wenn eine Person ihrer Gesundheit wissentlich Schaden zufügen will. Dies ist eine persönliche Entscheidung und hat nichts mit der Gesellschaft zu tun. Gesellschaftliche Generalhaftung für alles Schlechte das einem im Leben zustösst? Ich glaube kaum das dieses Lebensmodell funktionieren wird.

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      • Profilfoto von SunnySunshine
        SunnySunshine, 16.07.2023, 15:03 Uhr

        Was Sie alles wissen.. richtig beschämend

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    • Profilfoto von Wöfli
      Wöfli, 16.07.2023, 11:22 Uhr

      Das sind suchtkranke Menschen um Himmelswillen und keine Drögeler. Gerade die Gassenküche hilft, diese Suchtkranken von der Strasse zu nehmen und das Problem im öffentlichen Raum zu entschärfen. Hast du wirklich das Gefühl, dass das Problem besser wird, sobald man die Gassenküche schliesst und noch repressiver vorgeht? Extrem kurzsichtig gedacht, da müssen Sie sich nochmals etwas mehr bemühen.

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    • Profilfoto von SunnySunshine
      SunnySunshine, 16.07.2023, 15:01 Uhr

      Die Stadt hat die Randständigen doch selbst dorthin abgeschoben um das Prolem in der Innenstadt zu lösen.. wohin sollen sie denn? Am besten dort wo sie niemand sieht? Klären Sie Ihre Kinder auf und das Problem ist gelöst – wir alle sind Teil der städtischen Bevölkerung.

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  • Profilfoto von Otto Hartmann
    Otto Hartmann, 15.07.2023, 20:05 Uhr

    Der Drogenkonsum ist vorhanden! Ob erlaubt oder nicht! Die Chuche schliesst um 16.30. Wo sollen die Randständigen hin ?? Die Notschlafstelle ist zum Schlafen und nicht ein Aufenthaltsort nach der Chucheschliessung. In Luft auflösen geht auch nicht es sind Menschen, ein Teil unserer Gesellschaft.
    Bei den häufigen Polizeikontrollen werden doch hauptsächlich dem Konsument sein Base weggenommen. Dann kommt der riesen adm. Aufwand. Die Beamten haben also gefilzt, ( braucht Zeit ) dann wird ein Protokoll erstellt welches der Randständige visieren sollte. ( braucht Zeit ) das Protokoll geht zur Staatsanwaltschaft. Diese ermittelt die Strafe für das Vergehen ( braucht Zeit ) schreibt ein Protokoll ( braucht Zeit ) das Protokoll wird der Verurteilten Person per Post geschickt ( braucht Zeit ) kann nicht zugestellt werden & geht retour & wird Protokolliert ( braucht Zeit ) die Polizei wird beauftragt den Strafbescheid zu überbringen. ( braucht Zeit ) bis man die verurteilte Person gefunden hat wird der Strafbescheid zugestellt/übergeben. ( braucht Zeit ). Der/die Verurteilte reagiert nicht mit einer Zahlung somit wird diese Person durch die Polizei im Auftrage der Staatsanwaltschaft gesucht und festgenommen ( braucht Zeit ) zurKasimir… Str. gefahren und in Polizeigewahrsam genommen. ( braucht Zeit ) dann wird diese Person zum Grosshof gefahren übers Wochende auch paarmal ins Dropin evtl. ( braucht Zeit ) ist der Grosshof belegt wird dann diese Person mit Securitas evtl. nach Basel oder Appenzell gefahren ( braucht Zeit ) der Aufenthalt ist eigentlich auch nicht gratis!!! Wenn ich rechne was dies alles kostet um den Besitz eines 10 oder 20iger Base zu bestrafen ! kann man sich nach der Verhältnismässigkeit fragen.!!! was dieser Zeitaufwand kostet.
    Das ganze Dillema ist wenn dem Konsument sein Base abgenommen wird kommt er/sie in einen riesen Stress ( wie jeder abhängige ) und dieser Stress kann in die Kleinkriminalität führen nur damit wieder Geld da ist für ein Base.

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    • Profilfoto von monsieur flic
      monsieur flic, 16.07.2023, 06:22 Uhr

      @Otto
      Sehr gut beschrieben, so läuft es. Was ist dann mit der so guten 4 Säulen Politik, die von den Soz. Arbeiter so gelobt wird? Alls nur schein, um ihre Arbeit selbst zu loben? Es sind doch die Soz. Arbeiter die Drogensüchtigen bei der Polizei verpfeifen, auch gibt es Spitzel und der den Süchtigen den guten Kontakt mit Polizistinnen haben oder unter Druck gesetzt werden. Auch die Staatsanwaltschaft bezahlt Geld damit verpfiffen wird. Leute die Drogenfrei leben wollen wird dies verunmöglicht. Denn zu viel profitieren von den Drogen Konsumenten: Drogendialer, Beamte und auch Polizei. Ohne sie hätten sie keine Arbeit, das gutes Geld bringt. Die Grün Linke Politik, die alles Gratis machen will. Leute die Verantwortungsvoll sind werden bestraft, weil sie diese Gratis-Politik zu bezahlen haben.

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      • Profilfoto von SunnySunshine
        SunnySunshine, 16.07.2023, 15:08 Uhr

        So eine krude Verschwöhrungstheorie hab ich selten gelesen.. da wird ja alles verdreht und organisiertes Verbrechen bis zum kleinsten Mitarbeitenden vorgeworfen.. tztztz

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  • Profilfoto von Marie-Françoise Arouet
    Marie-Françoise Arouet, 15.07.2023, 17:28 Uhr

    Frau Dahinden hat den üppigsten Output in dieser Redaktion, deckt ein breites Themenspektrum ab, recherchiert offenbar genau, beweist mit ihren Kolümchen Selbstironie, Leichtigkeit und sogar Sprachstil.

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