Die Schweizer Luftwaffe darf während zwei Shows am Villette Fäscht in Cham vom letzten Augustwochenende ihr Können zeigen. Das OK des Fests hat dafür grünes Licht gegeben – trotz des Unfalls in Baar.
Um ein Haar entging Baar Mitte Juni einer Tragödie: Nachdem sich zwei Flieger der Patrouille Suisse touchiert waren, prallten Flugzeugtrümmer rund um das Glencore-Firmengelände auf. Eine Person verletzte sich (zentralplus berichtete). Nichtsdestotrotz hat das OK des Chamer Villette Fäschts sich dazu entschieden, nicht auf ihre Flugshows verzichten zu wollen. Diese gehören nebst Auftritten von national bekannten Musikern wie Luca Hänni zu den Highlights des Programms.
Infolge des Unfalls von Baar habe der Chamer Gemeinderat umgehend das Gespräch mit dem OK des Villette Fäschts gesucht, schreibt die «Zuger Zeitung». Fazit: Das Risiko wird bei den beiden Shows in Cham als deutlich geringer eingestuft, weil keine Formationsflüge stattfinden werden.
ALG zeigt sich skeptisch
Der Super Puma Helikopter und die F/A-18-Maschine werden jeweils solo fliegen. Genauer weiss es OK-Mitglied Pascal Kupper: «Die Flugdarbietung des Super Pumas wird ausschliesslich über dem Zugersee stattfinden, inklusive An- und Abflüge zu den einzelnen Manövern. Jene des F/A-18 grösstenteils.»
Kritischer sieht dies Frederic Moeri, Co-Präsident der ALG Cham: «Wir finden nach wie vor, dass man solche Attraktionen grundsätzlich überdenken sollte.» Denn: «Eine Flugschau mit Kampfjets ist nicht nur hinsichtlich der Sicherheit fragwürdig, sondern auch vor dem Hintergrund des Klimawandels und des aktuellen Krieges in der Ukraine.»
Zuger Seefest und Jodlerfest ohne Flugshows
Während das Zuger Seefest bereits letzten Sommer entschieden hatte, nicht mehr auf Flugshows zu setzen, weil diese als altmodisch und unökologisch gelten (zentralplus berichtete), musste das Eidgenössische Jodlerfest heuer aufgrund des Unfalls in Baar spontan auf die Vorführung der Patrouille Suisse verzichten. Die Armee erteilte dem Grossevent eine Absage (zentralplus berichtete).
- Artikel in der «Zuger Zeitung»