Urban Frye und Korintha Bärtsch im Chat

Grün vs. Ex-Grün: Stadtratskandidaten kreuzen Klingen

Korintha Bärtsch und Urban Frye stellen sich im Chat euren Fragen. (Bild: Montage: mik)

Bald entscheidet die Luzerner Bevölkerung, wer für die nächsten vier Jahre im Stadtrat sitzt. Interesse angemeldet haben unter anderem Urban Frye und Korintha Bärtsch. Im Chat erklären sie ihre Pläne für die Stadt.

In der Stadtluzerner Chefetage kommt’s bald zur grossen Rochade. Nur zwei der heutigen fünf Stadträte treten erneut zu den Wahlen an: Finanzvorsteherin Franziska Bitzi (Mitte) und Stadtpräsident Beat Züsli (SP). Am 28. April und allenfalls am 9. Juni im zweiten Wahlgang entscheiden die Luzerner, wer für die nächsten vier Jahre in der Exekutive sitzt (zentralplus berichtete).

Die Stimmbevölkerung kann dabei aus 13 Kandidatinnen wählen. Um dir die Entscheidung zu erleichtern, hat zentralplus den Favoriten auf den Zahn gefühlt – unter anderem mit Fragen, die aus der Leserschaft kommen. Im Chat versuchen die Kandidatinnen, mit ihren Standpunkten zu überzeugen. Im ersten Artikel haben Melanie Setz (SP) und Marco Baumann (FDP) die Klingen gekreuzt (zentralplus berichtete). Nun sind Korintha Bärtsch (Grüne) und Urban Frye (parteilos) dran.

Den Sitz von Adrian Borgula erhalten – oder einen eigenen erringen?

Relativ früh machten die städtischen Grünen klar, dass sie den abtretenden Adrian Borgula mit Korintha Bärtsch ersetzen wollen (zentralplus berichtete). Die 39-jährige Umweltnaturwissenschaftlerin versucht nicht zum ersten Mal den Sprung in eine Exekutive: 2019 verpasste sie die Wahl in den Regierungsrat (zentralplus berichtete). In der Stadt mit dem frei werdenden Sitz der Grünen dürfte es für die langjährige Parlamentarierin und Fraktionschefin leichter werden.

Mit Urban Frye kandidiert ebenfalls ein langjähriger Politiker: Sieben Jahre lang war er Kantonsrat, davor auch im Grossen Stadtrat. Per Ende der Märzsession trat Frye jedoch zurück, um sich auf seine Kandidatur zu konzentrieren (zentralplus berichtete). Ursprünglich stammen sie beide aus der gleichen Partei, doch Frye kehrte den Grünen vergangenen September den Rücken, weil er sich von der Partei entfremdet habe (zentralplus berichtete). Seither politisiert er als Parteiloser.

Wie beide ticken und inwiefern sie sich unterscheiden – insbesondere in Bezug auf Fragen, die ihr gestellt habt – könnt ihr im Chat nachlesen:

Luzern als Wohn- und Arbeitsort für alle

(Bild: Screenshot)

Hinter IC Infraconsult AG steckt Korintha Bärtsch, die sich über einen Account ihres Arbeitsorts eingeloggt hat. Zu Beginn antworten beide Kandidaten recht ähnlich: Beide wünschen sich eine Stadt Luzern, in der jede Person leben, wohnen und arbeiten kann.

Aktive Wohnpolitik oder andere Ansprüche?

Doch bereits bei der nächsten Frage setzen die beiden ihren Fokus anders:

(Bild: Screenshot)
(Bild: Screenshot)

Korintha Bärtsch spielt in ihrer Antwort auf die kürzlich eingereichte Wohnrauminitiative der Stadtluzerner Grünen an. Mit ihr fordert die Partei, dass die Stadt aktiv Grundstücke und Liegenschaften kaufe und dafür sorge, dass darauf bezahlbarer Wohnraum entstehe (zentralplus berichtete).

Urban Frye will wiederum ein Umdenken in der Bauwirtschaft anstossen: Die Wohnungen sollen einfacher werden. Dabei spreche er aus eigener Erfahrung: Mit der «Kunst-Box» in Reussbühl hat er eigens einen Wohnort spezifisch für Kunststudentinnen geschaffen (zentralplus berichtete). Junge Personen hätten meist ganz andere Ansprüche und Vorstellungen an Wohnraum als die Bauwirtschaft, so Frye.

Weniger Pendeln und mehr Velowege

Nebst Fragen zum Wohnraum wollte die zentralplus-Community den Kandidaten auch den Puls in Sachen Mobilität fühlen. Konkret zum Thema ÖV- und Velofahren:

(Bild: Screenshot)
(Bild: Screenshot)

Wenig überraschend plädiert Korintha Bärtsch als Co-Präsidentin von Pro Velo Luzern für zusammenhängende und sichere Velowege. Neben durchgehenden Velostrecken sollen auch Busse ihre eigenen Spuren haben. Für ein sichereres Velonetz setzt sich auch Urban Frye ein, bringt jedoch noch einen anderen Aspekt ein: In Luzern müsse es attraktivere Arbeitsstellen geben, damit die Stadtluzerner gar nicht erst so viel Weg auf sich nehmen müssen.

Perlen der Stadt sanieren und Investitionen in die Sozialpolitik

Ideen für den ÖV haben beide Kandidaten. Als Nächstes hat zentralplus auch sie gefragt: In was wollen sie das 80-Millionen-Plus der Stadt Luzern investieren (zentralplus berichtete)?

(Bild: Screenshot)

Als Stiftungsrat der Stiftung Schlössli Utenberg holt Urban Frye in seiner Antwort zu einem Seitenhieb in Richtung Stadtrat aus. Die Stiftung setzt sich dafür ein, dass das Schlössli Utenberg einer gemeinnützigen Trägerstiftung zugeführt wird. Streitpunkt ist unter anderem, dass die Stadt den Unterhalt nicht berappen will (zentralplus berichtete). Korintha Bärtsch nennt hingegen eine breite Palette gesellschaftlicher Herausforderungen, für die die Stadt Geld in die Hand nehmen könnte: Klimaschutz, Wohnungsnot, die schlechte psychologische Verfassung der Jugendlichen oder auch Integration.

Prävention statt Repression

Bei der nächsten Frage verlangten die Kandidaten ebenfalls Investitionen im Sozialbereich. Verschiedentlich hat zentralplus darüber berichtet, dass der Drogenkonsum in der Stadt wieder sichtbarer wird (etwa hier). Eine Leserin wollte deshalb wissen: Was wollen sie dagegen tun?

(Bild: Screenshot)

Bühne frei: Ihre besten Argumente für sich

Mit der letzten Frage durften auch Korintha Bärtsch und Urban Frye für sich selbst etwas die Werbetrommel rühren. Worin unterscheiden sie sich gemäss eigenen Aussagen von den anderen Anwärtern?

(Bild: Screenshot)

Und wie kollegial sind die beiden? Wertet selbst:

(Bild: Screenshot)
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