«Baarer Times»

«Zugerbieter»-Verkauf lässt Baar nicht zur Ruhe kommen

Der «Zugerbieter» gehört neu der Swiss Regiomedia AG von Christoph Blocher. (Bild: Screenshot Zugerbieter)

Mit einer Interpellation stellen Baarer ihrem Gemeinderat sieben Fragen zur Zukunft der Lokalberichterstattung in Baar – und zur lebendigen Demokratie.

Nein, der Verkauf der beiden Wochenblätter «Zuger Presse» und «Zugerbieter» geht nicht ohne Nebengeräusche über die Bühne (zentralplus berichtete). CH Media hat Ende September per Communique angekündigt, die beiden Wochentitel an die Swiss Regiomedia AG zu verkaufen – das Lokalpresse-Imperium von Christoph Blochers Gnaden.

Die Swiss Regiomedia AG sagte damals, sie werde die «Integration der beiden Titel in die bestehende Zuger Woche» prüfen. Oder mit anderen Worten: Die beiden Blätter werden wohl aufgelöst.

Das wirft vor allem in Baar hohe Wellen. Der «Zugerbieter» wird in Baar auch liebevoll «Baarer Times« genannt und ist sehr beliebt. Eine mögliche Einstellung hat auch beim Baarer Gemeindepräsidenten Walter Lipp für Unmut gesorgt (zentralplus berichtete): «Wir wurden überrumpelt». Und: «Für Baar ist dies ein herber Verlust.»

Auch die Juso des Kantons Zug sieht eine «grosse Gefahr für die Medienvielfalt im Kanton Zug» (zentralplus berichtete).

Und jetzt regt sich noch mehr Widerstand: Die Baarer Maria Greco und Franz Lustenberger haben zusammen mit Mitunterzeichnenden bei der Gemeindekanzlei eine Interpellation eingereicht. Sie stellen dem Gemeinderat sieben Fragen.

«Lebendige Demokratie»

Darunter sind Fragen wie «Welches Medium ist in Zukunft das amtliche Publikationsorgan der Gemeinde Baar?» Die Interpellanten gehen aber noch weiter und wollen wissen, ob der Gemeinderat bereit sei, eine solche Plattform für unabhängigen Journalismus (Online und/oder Print) im Lokalbereich mitzufinanzieren und über einen längeren Zeitraum zu unterstützen.

Und um die Wichtigkeit von Publikationen für die Demokratie zu unterstützen, lautet die letzte Frage: «Teilt der Gemeinderat die Ansicht, dass eine lebendige Demokratie den politischen Diskurs braucht und damit auch eine Plattform für die Auseinandersetzung mit verschiedensten Ansichten und Meinungen? Wie will er nach dem Wegfall des Zugerbieters diese Diskussionskultur beibehalten?»

Verwendete Quellen
  • Medienmitteilung der Interpellanten
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