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Hoch hinaus: Zehn Gipfel für erfrischende Bergluft

Auf 10 Zentralschweizer Wanderungen entkommst du der Hitze

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Auf dem Grat zwischen Hengst und Schibengütsch weht häufig ein erfrischender Wind. (Bild: hch)

Bei Temperaturen über 30 Grad Celsius zieht es viele in die Badi – Aktive gehen in die Berge. Wer ganz hoch hinaus will, trifft hier Maximaltemperaturen von 13 Grad an. Aber auch auf 2’000 Metern über Meer wird es nur selten unangenehm. Wir haben für heisse Tage zehn Wanderungen auf hohe Zentralschweizer Gipfel zusammengestellt.

Es sind nicht nur Gewässer, die im Hochsommer mit erfrischenden Erlebnissen auftrumpfen. Auch ein kühler Wind auf einem Gipfel kann selbst in der wärmsten Jahreszeit für einen Griff zur wärmenden Jacke führen.

Dies gilt ganz besonders für den höchsten, einfach zu erreichenden Gipfel der Zentralschweiz, den 3’238 Meter hohen Titlis. Hier oben wird es selbst an diesem Wochenende maximal 13 Grad warm, während in den Niederungen Temperaturen von 33 Grad zu beobachten sein werden. Noch etwas kühler wird es auf dem höchsten Zentralschweizer Gipfel sein, dem 3’630 Meter hohen Dammastock. Aus sicherer Distanz lässt sich der Berg von unserem Wandervorschlag auf den Pazolastock geniessen.

Zehn Zentralschweizer Wanderungen über 2’000 Meter über Meer

Man muss aber gar nicht so hoch hinaus, um etwas Abkühlung zu geniessen. Auch in tieferen Lagen findet sich die eine oder andere Wanderung, die auf über 2’000 Meter über Meer führt. Hier werden an heissen Tagen moderate Temperaturen von rund 20 Grad gemessen.

Diese Höhe war daher das Kriterium, um bei unseren Vorschlägen von zehn Zentralschweizer Wanderungen für heisse Tage aufgenommen zu werden. Während einige der Vorschläge etwas Erfahrung und Trittsicherheit voraussetzen, sind andere auch für weniger geübte Wandervögel gut machbar.

Über den Pazolastock zur Rheinquelle (2’739 Meter über Meer)

Vom Oberalppass geht es auf dieser gut vierstündigen Wanderung über den Pazolastock zum Tomasee (Lai da Tuma). Dabei führt der hochalpine Rundweg an die Ursprünge des Rheins – und begeistert mit kühler Bergluft und einem erfrischenden Bad.

Mit der Höhendifferenz von 930 Metern setzt die Route allerdings ein gewisses Mass an Kondition voraus. Dabei sind vor allem die ersten zwei Stunden ab dem Oberalppass sportlich. Danach folgen genussvollere Momente, entweder in der Badushütte oder dann später am erfrischenden Tomasee mit der Rheinquelle.

Gletschersicht im Maderanertal (2’487 Meter über Meer)

Gletscher, ein Bad im Bergsee und traumhafte Rundsicht: Diese Rundtour im Maderanertal bietet im Hochsommer so einiges. Vor der Zvieri-Pause in der Windgällenhütte gilt es jedoch, auf das Untere Furggeli zu kraxeln. Mit der Golzernbahn geht es die ersten 550 Höhenmeter entspannt in die Höhe.

Der Aufstieg zum Furggeli hat es allerdings in sich, insgesamt gilt es, 1’231 Höhenmeter zu schaffen. Oben eröffnet sich dafür eine grandiose Sicht auf den gegenüberliegenden Stäfelfirn, den Gletscher zwischen Stäfelstock, Höhlenstock und Gross Windgällen.

Über das Mändli zur Höch Gumme (2’205 Meter über Meer)

Ebenfalls gut für heisse Tage geeignet ist die gut elf Kilometer lange Tour über dem Lungernsee. Von der Talstation Turren geht es mit der Bahn erst bequem auf 1’562 Meter ü. Meer. So lassen sich die rund 850 Höhenmeter der Wanderung bei angenehmen Temperaturen bewältigen.

Der Weg führt auf dem Gratweg in Richtung Rothorn, häufig weht hier ein angenehmer Wind. Und sollte es doch etwas heisser werden, hilft die Aussicht auf den höchsten Luzerner – das Brienzer Rothorn. Der spätere Ausblick über den Brienzersee lässt vom kühlen Nass träumen. In zwei Bergbeizen kann dieses auf dem Rückweg zumindest im Glas genossen werden – oder man wartet bis nach der Talfahrt und springt nahe der Talstation in der Seepark Badi in den Lungernsee.

Im wildromantischen Meiental zur Sustlihütte (2’257 Meter über Meer)

Eine mit einem Zeitbedarf von gut drei Stunden eher kurze Wanderung führt durch das weitgehend unberührt gebliebene, wildromantische Meiental. Das Tal ist umgeben von den höchsten Gipfeln im Kanton Uri. Im Norden sieht man die Grassen-Spannort-Kette und im Süden die Fleckistock-Kette.

Der steile Aufstieg ab der Passstrasse zur Sustlihütte erfordert etwas Schwindelfreiheit und Trittsicherheit. Auf der aussichtsreichen Terrasse der Sustlihütte lassen sich dafür hausgemachte Spezialitäten, Alpprodukte, Suppen, Nussgipfel und Kuchen aus der Hüttenküche geniessen. Auf dem Rückweg, der zur Haltestelle Sustenbrüggli führt, bestehen am Sustlibach viele schöne Plätze.

Gletscherweg zum Grassenblick (3’020 Meter über Meer)

So bequem wie auf dem Titlis geht es in der Zentralschweiz nirgends auf 3’000 Meter über Meer. Über eine Million Besucher nutzen jährlich die Bahn auf den Gipfel, wo diese Wanderung startet. Obwohl auf dem Gletscherweg zum Grassenblick weniger als vier Kilometer zu bewältigen sind, bedingt die Strecke etwas Kondition.

Der Weg führt über den Titlis-Gletscher 250 Höhenmeter talwärts zum Grassenblick und wieder zurück. Der weiche Schnee im Sommer und die dünne Luft sorgen dafür, dass die sportliche Betätigung nicht zu kurz kommt. Beim Aussichtspunkt erschliesst sich eine tolle Sicht in Richtung Gotthard und Berner Oberland.

Lange Wanderung über den Ruchälplistock (2’505 Meter über Meer)

Die Leutschachhütte ist ein beliebtes Wanderziel hoch über Intschi. Dies erstaunt nicht: Das Urner Leutschachtal bietet Berggängern mit Klettern, Bouldern, Kraxeln und Wandern die ganze Palette. Spannender und aussichtsreicher als der Talweg ist die Route über den Ruchälplistock und den Jakobiger. Zusammen ergibt sich eine abwechslungsreiche Rundtour.

Ausgangspunkt der Wanderung ist der idyllisch gelegene Arnisee. Die Route über den Ruchälplistock und Jakobiger ist zugleich auch ein Zustieg zur Kröntenhütte im Erstfeldertal und daher markiert. Allerdings ändert nun die Farbe von Rot-Weiss auf Blau-Weiss. Die steilsten, abschüssigsten Stellen sind mit soliden Fixseilen gesichert, die Wanderzeit mit Pausen beträgt rund sieben Stunden.

Rundwanderung auf den Schibengütsch (2’051 Meter über Meer)

Eine mit 917 Meter auf- und abwärts etwas anstrengende Rundwanderung führt von der Alp Schlund zum äussersten Gipfel der Schrattenfluh, den Schibengütsch. Vor allem der Aufstieg über die Karstlandschaft hat es in sich. Die tiefen Furchen in den Kalkriegeln bedingen ein gutes Mass an Konzentration.

Noch einmal ganz anders zeigt sich die Landschaft auf der Matten. Über einen schönen Naturweg geht es auf dem Grat in abwechslungsreichen 50 Minuten zum Schibengütsch. Der grandiose Ausblick zum nahen Hohgant und die über den Wolken thronende Berner Prominenz mit Eiger, Mönch und Jungfrau entschädigt für den häufig sehr windigen Abschnitt.

Von der Etzlihütte über den Chrüzlipass (2’346 Meter über Meer)

Hoch hinaus geht es auf dieser Wanderung in eine der äusseren Ecken der Zentralschweiz. Vor dem Gotthardmassiv und schon fast in den Bündner Bergen liegt die Etzlihütte im Madranertal. In 3,5 Stunden geht es von Wassen aus stetig auf 2’052 Meter über Meer.

Wer es noch etwas frischer haben möchte, geht von der Hütte auf den 2’347 Meter hohen Chrüzlipass. Der Pass ist ein historischer Alpenübergang und war früher von grosser Bedeutung für die Verbindung der Klöster Einsiedeln und Disentis. Von hier aus erfolgt der Abstieg hinunter nach Sedrun in der Surselva. Für die ganze Tour sind etwa 6,5 Stunden einzuplanen.

Über dem Hochmoor zwischen Luzern und Obwalden (2’040 Meter über Meer)

Zwei unterschiedliche Wandervorschläge haben wir für den Fürstein, den höchsten Hügel rund um den Glaubenberg. Für heisse Zeiten kommt der Direktaufstieg über den Nordgrat ab Stäldeli infrage. Schwierig oder sonderlich ausgesetzt ist der Weg nirgends, das Gelände ist jedoch ziemlich steil und verlangt den Einsatz der Hände. Dafür kommt die Sonne hier kaum ran.

Wer es etwas gemütlicher mag, startet von Glaubenberg aus. Diese 8,6 Kilometer lange Rundwanderung führt über den Rickhubel auf den 2’040 Meter hohen Fürstein. Auf dem Rückweg zum Ausgangspunkt wartet mit dem Sewenseeli ein idyllisches Kleinod auf einen Abstecher.

Nepali Highway ab Furkapass (2’708 Meter über Meer)

Vom Furkapass führt diese Wanderung auf dem Nepali Highway bis Tiefenbach. Mit zwei Gletschern, eindrücklichen Landschaften und der Chance auf frischen Kuchen in einer der beiden Hütten handelt es sich um eine sehr lohnenswerte Wanderung. Vom Furkapass aus führt der Weg erst zur knapp 200 Meter höher gelegenen Sidelenhütte auf 2’708 Metern.

Die zweite Etappe geht danach auf dem blau-weiss markierten Nepali Highway vorbei am Tiefengletscher in Richtung Albert-Heim-Hütte. Der Weg soll so heissen, weil ein Nepali oder ein nepalesisches Ehepaar früher mal auf der Hütte arbeitete. Die beiden schwierigen Passagen zu Beginn sind gut mit Seilen gesichert, die Wanderung dauert insgesamt vier Stunden.

Bonus: Mit den Skiern auf den Dammastock (3’630 Meter über Meer)

Gerade einmal ein Monat Zeit bleibt jedes Jahr, um im Juni den höchsten Zentralschweizer Berg auf Skiern zu besteigen. Der Dammastock ist zwar auf der Normalroute nicht sonderlich anspruchsvoll, aber in die Länge zieht sich das Unterfangen dennoch. Der Aufstieg dauert vier bis fünf Stunden, die Abfahrt zum Belvédère eine weitere Stunde. Schneeschuhläufer haben entsprechend länger.

Die gesamte Tour verläuft auf dem Gletscher. Entsprechende Ausrüstung, Erfahrung und Kenntnisse sind deshalb vorausgesetzt. Im Sommer und Herbst wird der Dammastock ebenfalls häufig bestiegen. Allerdings sind dann Steigeisen anstelle von Ski gefragt und für Auf- und Abstieg zwischen acht und zehn Stunden einzurechnen.

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Wo lässt es sich in der Zentralschweiz am schönsten wandern? Was gibt es auf welchen Wanderwege und Wanderrouten zu sehen? Wo lässt sich unterwegs gut Rast machen? Von längeren Spaziergängen, Wanderungen bis hin zu schwierigen Bergtouren – für Anfänger bis Wander-Experten – im Wander-Blog berichten natur- und wanderfreudige Blogger aus der...
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