Nach zentralplus-Artikel

Zuger Grüne reichen Vorstoss wegen steigender Miete ein

Der neue Anfangsmietzins ist deutlich zu teuer. Das ergibt die Rechnung von zwei Zuger Gemeinderätinnen. (Bild: Archivbild: ewi)

Der Zuger Stadtrat hat den maximalen Mietpreis für preisgünstige Wohnungen deutlich erhöht. Zwei ALG-Gemeinderätinnen reagieren nun mit einem Vorstoss.

Wohnungen, die in Zug in einer Zone für preisgünstigen Wohnraum stehen und zum ersten Mal zur Miete ausgeschrieben werden, können ab sofort zu einem höheren Preis vermietet werden. Das hat der Zuger Stadtrat per 1. Mai beschlossen (zentralplus berichtete).

Bisher lag dieser maximale Anfangsmietzins für eine 2-Zimmer-Wohnung bei 1300 Franken pro Monat ohne Nebenkosten. Neu können die Vermieter 1660 Franken dafür verlangen. Bei einer 3-Zimmer-Wohnung wird der maximal zulässige Anfangsmietzins von 1640 auf 2110 Franken erhöht, bei vier Zimmern von 2050 Franken auf 2640 und bei einer 5-Zimmer-Wohnung von 2445 auf 3140 Franken.

Das führt zu Frust bei den Grünen. Sie rechnen vor: Im Jahre 2023 habe der Schweizerische Median-Lohn rund 8000 Franken betragen. Und: Gemäss dem Bundesamt für Wohnungswesen soll die Miete nicht mehr als ein Viertel des Einkommens betragen. Bei dem neu definierten Anfangsmietzins für eine 4-Zimmer-Wohnung müsse die Familie jedoch ein Einkommen von über 10'560 Franken haben. Dieser Salär liegt deutlich über dem Median-Lohn.

Ist das Einkommen auch so stark gewachsen wie die Miete?

Die Zuger Gemeinderätinnen Dagmar Amrein und Gabriela Fürrer Auf der Maur wollen nun vom Stadtrat wissen, wie er den Begriff «preisgünstig» in diesem Zusammenhang versteht und welches Konzept dahinter steckt. Sie fragen weiter, wie sich die Einkommen und die Mieten in der Stadt Zug in den letzten Jahren entwickelt haben. In welchem Verhältnis stehen diese? Die Gemeinderätinnen wollen wissen, welche Schlüsse der Stadtrat aus dieser Entwicklung in Bezug auf das Unterstützen von preisgünstigem Wohnen zieht.

Amrein und Fürrer fragen weiter, ob Personen, die in Zug aufgewachsen sind und sich hier engagieren, weiterhin in Zug eine Wohnung finden sollen und wie die Stadt sie dabei unterstützt. Die Gemeinderätinnen wollen wissen, ob die Verordnung über preisgünstige Wohnungen allenfalls angepasst werden muss.

Verwendete Quellen
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