Zuger Immobiliengoliath Zug Estates

Nach Marschhalt: Neue Pläne für Rotkreuzer Suurstoffi

Zug Estates hat ein erfolgreiches Jahr hinter sich. Im Bild: Die Suurstoffi in Rotkreuz. (Bild: Andreas Busslinger)

Dem Zuger Immobiliengoliath Zug Estates geht es gut. Nicht nur das. Die Gruppe hat gar mit der Renggli Gruppe eine weitere Zuger Immobilienfirma aufgekauft. Nur beim letzten in Rotkreuz zu bauenden Suurstoffi-Puzzleteil harzt es noch.

Trotz steigenden Rohstoff- und Energiepreisen, anziehender Inflation und höheren Zinsen: Der Zug Estates Gruppe geht es gut. Sie spricht von einem «sehr erfreulichen Jahresergebnis».

Die hiesige Immobiliengruppe zeichnet etwa für die Entwicklung der Suurstoffi in Rotkreuz verantwortlich und ist ausserdem Eigentümerin des Einkaufszentrum Metalli sowie des Parkhotels Zug.

Zwar lag das Konzernergebnis von rund 40 Millionen Franken rund 47 Prozent tiefer als das Vorjahresergebnis von rund 76 Millionen. Dies sei jedoch, so das Unternehmen, «vollständig auf höhere Neubewertungseffekte sowie die Veräusserung der Liegenschaft Hofstrasse 1a/b in Zug im Vorjahr zurückzuführen».

Ohne Einberechnung von Neubewertung und Sondereffekten stieg das Konzernergebnis um 6,3 Prozent auf 33,8 Millionen Franken.

Erholung in Gastro und Hotellerie half Zug Estates

Gemäss einer Medienmitteilung sind die Gründe für die positive Entwicklung mannigfaltig. Zum einen konnte die Gruppe die Leerstandsquote im 2022 von 4 Prozent auf 1,6 Prozent senken. «Die hohe Leerstandsquote bezog sich ausschliesslich auf die Vermietung von Büro- und Gewerbeflächen und war primär der Corona-Pandemie geschuldet. Bei den Wohnungen ist der Leerstand tief, darauf hatte auch Corona keinen Einfluss», erklärt Philipp Hodel, der Medienverantwortliche von Zug Estates, auf Anfrage. «Die Zahlen begannen sich jedoch bereits 2021 wieder zu erholen.»

Ein weiterer Grund für das gute Resultat von Zug Estates: Die Umsätze von Hotel- und Gastronutzungen erholten sich im vergangenen Jahr stark. «In diesem Marktumfeld erwirtschaftete Zug Estates ein sehr erfreuliches Geschäftsergebnis», heisst es in der Medienmitteilung.

Zug Estates übernimmt Renggli Gruppe

Im vierten Quartal 2022 übernahm Zug Estates die in Zug ansässige Renggli Gruppe, deren Immobilienportfolio einen Wert von 110 Millionen Franken aufweist. Zum Portfolio mit einem Wohnanteil von knapp 50 Prozent gehören eine Geschäftsliegenschaft in Zug und ein über 19'000 Quadratmeter grosses Entwicklungsareal mit Wohn- und Gewerbeliegenschaften in Rotkreuz, welches direkt an das Suurstoffi-Areal angrenzt. Damit nimmt der Marktwert des Zug-Estates-Portfolios um 7,6 Prozent von 1,7 Milliarden auf 1,83 Milliarden Franken zu.

In besagter Medienmitteilung verkündet Zug Estates ausserdem den Rücktritt Armin Meiers aus dem Verwaltungsrat. Der Verwaltungsrat schlage der kommenden Generalversammlung stattdessen Joëlle Zimmerli zur Wahl in den Verwaltungsrat vor.

Die Suurstoffi ist noch nicht ganz gebaut

Mit dem Namen Zug Estates verbindet man sofort das Suurstoffi-Areal in Rotkreuz. Das Wohn- und Gewerbequartier wurde von der Gruppe aus dem Boden gestampft und hat dafür gesorgt, dass Rotkreuz in den letzten Jahren zünftig gewachsen ist und seit einigen Jahren gar einen Hochschulstandort vorzuweisen hat.

«2020 brach der Nachfragemarkt aufgrund der Corona-Pandemie für Büro- und Gewerbeflächen ein. Aufgrund dessen mussten wir einen Marschhalt einlegen.»

Philipp Hodel, Mediensprecher Zug Estates

Doch noch konnten nicht alle Projekte auf dem Areal umgesetzt werden. Zwei Liegenschaften sind auf dem letzten brachliegenden «Blätz» der Suurstoffi in Rotkreuz noch geplant. Es handelt sich um die Adressen 43 und 45 im Osten des Geländes, wovon Nummer 45, das höhere der beiden Gebäude, sieben Etagen umfassen wird.

2019 hoffte Zug Estates noch, dass der Bau im Dezember 2023 abgeschlossen sein werde. Gebaut wurde jedoch bis heute nicht. Zu den Gründen für die Verzögerung sagt der Medienverantwortliche: «2020 brach der Nachfragemarkt aufgrund der Corona-Pandemie für Büro- und Gewerbeflächen ein. Aufgrund dessen mussten wir einen Marschhalt einlegen. Dies bot uns die Gelegenheit, das Projekt an die neuen Mieterbedürfnisse anzupassen, die seit Corona entstanden sind.»

Zug Estates will Baupläne nochmals anpassen

Im ursprünglichen Baugesuch vom Herbst 2019 waren zwei Geschäftshäuser geplant. Im Gebäude Suurstoffi 45 waren ausserdem zwei Etagen für Studentenwohnungen angedacht. Dies gilt auch weiterhin, erklärt Hodel. Aber: «Es ist angedacht, dass die Büroflächen flexibler werden. Dies hinsichtlich der Grösseneinteilung, aber auch bezüglich deren Nutzung als Büro, für Sitzungs-, Aufenthalts- oder anderweitig genutzte Räume.»

Weiter sagt Hodel: «Aktuell ist vorgesehen, dass im Sommer 2023 bei der Gemeinde Risch Rotkreuz ein Projektänderungsgesuch eingereicht wird. Der Beginn der Bauphase hängt von der Bewilligung sowie vom Vermarktungsstand der Büroflächen ab. Die Bauphase startet frühestens 2024.»

Auch nach dem Bau dieser letzten Suurstoffi-Gebäude hat die Zug Estates Gruppe alle Hände voll zu tun. So soll etwa das Metalli-Areal umfangreich saniert und angepasst werden (zentralplus berichtete). Unter anderem ist ein 70-Meter-Hochhaus geplant.

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