Wirtschaft
Energie wird erneut teurer

CKW-Kundin? So viel teurer wird dein Strom für 2024

2024 steigen die Energiepreise für die Luzernerinnen erneut. (Bild: Symbolbild: Andreas Busslinger)

Die CKW hat ihre Stromtarife für nächstes Jahr veröffentlicht. Obwohl die Energiedienstleisterin selbst kaum am Preis schraubt, wird deine Stromrechnung teurer. Grund dafür sind die Winterreserven des Bundes.

Während in Büros die Ventilatoren und Klimaanlagen surren, damit man nicht auf dem Stuhl klebenbleibt, scheinen die Stromsparaufrufe vom Winter meilenweit weg. Die CKW holt sie mit ihrer neuesten Medienmitteilung jedoch wieder ins durchgegarte Oberstübchen: Strom wird per 2024 erneut teurer. Für CKW-Kunden alles in allem um rund 1,25 Rappen pro Kilowattstunde. Dafür könne die Energiedienstleisterin jedoch nur bedingt etwas, wie sie betont.

Der Stromtarif setzt sich grob gesagt aus drei Komponenten zusammen. Zum einen aus dem Energietarif, dem Preis für den effektiv gelieferten Strom. Zwar seien die Marktpreise für Strom immer noch überdurchschnittlich hoch, doch dank stabiler Kosten der eigenen Kraftwerke und tieferen Beschaffungskosten könne die CKW den Energietarif senken. Per 2024 zahlen ihre Luzerner Kundinnen hier rund 1 Rappen pro Kilowattstunde weniger. Dies unabhängig vom gewählten Stromprodukt, wie CKW-Sprecher Marcel Schmid auf Anfrage sagt.

Hinzu kommen aber noch Netzkosten, also Kosten für die Übertragung des Stroms. Hiermit finanziert die CKW Bau, Betrieb und Unterhalt des Stromnetzes. Und diese steigen im Vergleich zum Vorjahr um rund 0,76 Rappen. Dies erklärt das Unternehmen mit dem gestiegenen Zinsniveau. Zudem habe die CKW mehr in ihr Netz investiert, um den Ausbau von Photovoltaik und E-Mobilität zu fördern.

Bund verrechnet Kosten für Winterreserve

Diese zwei Komponenten könne die CKW direkt beeinflussen. Und hier bleibe der Preis stabil, wie Schmid ausführt. Nicht so jedoch jene Komponente, die ausserhalb des Einflussbereichs der CKW liege: die öffentlichen Abgaben. Beispielsweise zahlen Energiedienstleister wie die CKW Konzessionsabgaben an die Gemeinden, die sie wiederum als Gebühr den Kundinnen verrechnen. Hinzu kommen spezifische Abgaben wie etwa der Stadtluzerner Klimarappen, womit erneuerbare Energien gefördert werden (zentralplus berichtete).

Dieser Teil wiederum steige im nächsten Jahr überdurchschnittlich stark. Einerseits erhöhe die nationale Netzgesellschaft Swissgrid ihre Tarife für das Übertragungsnetz, was sich in rund 0,29 Rappen mehr pro Kilowattstunde für CKW-Kunden niederschlage. Andererseits verrechnet der Bund via Swissgrid neu die Kosten für die Winterreserve. Also für Massnahmen, mit der er einer Strommangellage im Winter entgegenwirken will. So beispielsweise das temporäre Öl/Gas-Reservekraftwerk im aargauischen Birr. Die Abgaben dafür machen auf deiner Stromrechnung gut 1,2 Rappen mehr pro Kilowattstunde aus. Alle Komponenten zusammengefasst ist es eine 1,25-Rappen-Teuerung.

Zwischen 30 und 60 Franken mehr

Übertragen auf deine Stromrechnung macht das je nach Wohnform zwischen etwa 30 bis 60 Franken im Jahr aus. Für einen durchschnittlichen Vier-Personen-Haushalt mit einem jährlichen Verbrauch von 4’500 Kilowattstunden wird die Rechnung gut 5 Franken pro Monat teurer. Für die Dreier-WG etwa 4.20 Franken und für die Singles ungefähr 2.45 Franken, wie Schmid auf Anfrage ergänzt. Wer es genauer wissen möchte, kann sich den neuen Preis mittels Tarifrechner ausrechnen.

Auch für KMU wird die Stromrechnung 2024 deutlich teurer. Ein Unternehmen in der Grundversorgung mit mittlerem Stromverbrauch von etwa 150’000 Kilowattstunden im Jahr zahle rund 182 Franken pro Monat mehr. Wie Schmid ergänzt, sei das jedoch je nach Unternehmen sehr unterschiedlich. «Ein Architekturbüro mit drei Computern oder eine Schreinerei verbrauchen nicht gleich viel Strom.»

Alles in allem sei die CKW jedoch froh, dass sie nach der ganzen Energiekrisen-Thematik nicht selbst nochmal aufschlagen müsse. Obwohl natürlich der Beigeschmack mit dem insgesamt höheren Strompreis wegen der Winterreserve bleibe. «Wir sind aber froh, können wir unsere eigenen Tarife stabil halten. Es werden vermutlich noch genug weitere Aufschläge kommen.» Auch die Krankenkassenprämien werden voraussichtlich wieder steigen (zentralplus berichtete).

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