Giftige chemische Verbindungen

Wie viel Dioxin steckt im Luzerner Boden?

Auch im Umkreis der Papierfabrik Perlen wurden Messungen gemacht. (Bild: Perlen Papier AG)

Der Kanton Luzern hat an 29 Orten den Dioxin-Gehalt in den Böden gemessen. Nur an zwei Orten haben die Forscher leicht erhöhte Werte festgestellt.

Im November 2022 und im Juli 2023 hat der Kanton Luzern Messungen durchgeführt, um die Menge an Dioxin in den kantonalen Böden zu überprüfen. An 29 Standorten wurden dem Boden Proben entnommen. Wie der Kanton mitteilt, wurde nirgends eine erhebliche Belastung festgestellt. Die Böden im Kanton Luzern weisen keinen zu hohen Gehalt an Dioxinen auf.

Der Kanton prüfte insbesondere den Grund neben Industriebetrieben, die im Zuge ihrer Arbeit Dioxine als Nebenprodukt ausstossen oder ausgestossen haben. Dazu gehören beispielsweise die ehemalige Kehrichtverbrennungsanlage in Ibach, die Papierfabrik in Perlen und das Stahlwerk in Emmen. Einzig im Umkreis der Kehrichtverbrennungsanlage Ibach und dem Krematorium Luzern wurden leicht erhöhte Werte festgestellt. Gemäss dem Kanton sei das aber kein Anlass zur Sorge.

Nach Eklat in der Westschweiz

Anlass für die Überprüfung war die Entdeckung von massiv zu hohen Dioxin-Werten in den Böden rund um die Kehrichtverbrennungsanlage in Lausanne. Im Frühling 2021 wurde dort eine besorgniserregende Belastung durch Dioxine festgestellt.

Bauernverband, Grüne und GLP des Kantons Luzern forderten damals sofort die Beprobung der hiesigen Böden. Auch andere Kantone, darunter Graubünden, Wallis, Glarus und St. Gallen, liessen nach dem Bekanntwerden des Falls in Lausanne eigene Messungen machen (zentralplus berichtete).

Die Menge macht das Gift

Dioxine sind chemische Verbingungen, die sich nur schwer zersetzen und grundsätzlich als giftig angesehen werden. Sie entstehen bei Verbrennungsprozessen und verbreiten sich mit dem Rauch in der Umgebung, wo sie sich sodann in den Böden ablagern. Menschen nehmen Dioxine fast ausschliesslich über die Nahrung auf.

Verwendete Quellen
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1 Kommentar
  • Profilfoto von Hegard
    Hegard, 20.03.2024, 18:17 Uhr

    Die Rauchfahne der Papierfabrik Perlen ist eine reiner Dampfausstoss. Die alten Kamine der Dampferzeugung sind schon längst stillgelegt. Der Dampf wird von der Regeneria bezogen. Der Zellstoff wird mit Wasserstoff gebleicht (Desinfiziermittel, Bleichung für Haare, Putzmittel usw). Es gibt höchsten noch Spuren der ehemaligen Dampflocks. Perlen hat eine eigene Kläranlage (grösser als Root) und die Maschinen haben einen inneren Kreislauf, der auch Energie spart. Soviel über Chemiegerüchte.

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