Phosphor in Seen

Bundesgericht lässt Luzerner Bauern abblitzen

Das Ausbringen von Dünger ist hauptverantwortlich für die hohe Phosphorkonzentration in den Seen. (Bild: Hulda Jossen/AURA)

Eine Gruppe Luzerner Bauern ging wegen einer Verschärfung der Phosphor-Verordnung bis vors Bundesgericht. Dieses erteilt den Bauern nun eine Abfuhr.

Der Baldegger-, Sempacher- und der Hallwilersee führen zuviel Phosphor. Der Kanton Luzern beschloss daher vor drei Jahren eine Verschärfung der Phosphor-Verordnung. Diese beinhaltet, dass Landwirte rund um die drei Seen weniger düngen und die Tierbestände nicht aufstocken dürfen.

Dagegen gingen 145 Luzerner Landwirte zunächst vor das Kantonsgericht. Dieses wies im August 2021 den Antrag der Landwirte jedoch ab, woraufhin 84 der Bauern weiterzogen vor das Bundesgericht (zentralplus berichtete).

Argumente der Bauern überzeugten Gericht nicht

Nun liess dieses die Landwirte ebenfalls abblitzen. Wie die «Luzerner Zeitung» schreibt, wird im kürzlich publizierten Urteil aus Lausanne festgehalten, dass die hohe Phosphorbelastung hauptverantwortlich sei für die Algenproduktion und den tiefen Sauerstoffgehalt in den Seen.

Auch werde die Eigentumsgarantie der Bauern durch die Verordnung nicht verletzt. Die Bauern versuchten Ausfälle und Folgekosten geltend zu machen, was vom Gericht aber nicht goutiert wurde.

Phosphorgehalt noch immer zu hoch, weitere Massnahmen möglich

Gegegnüber der «Luzerner Zeitung» sagt Konrad Jund, der die Bauern vertritt: «Wir nehmen zur Kenntnis, dass die Phosphor-Verordnung rechtens ist und akzeptieren den Entscheid.» Er betont, dass die Bauern die Verordnung umsetzen würden, dies aber mit hohen Kosten verbunden sei. Die Landwirtschaft wolle aber ihren Beitrag leisten, um den Phosphorgehalt in den Seen zu senken.

Dieser liegt noch immer über dem angestrebten Wert. Der Kanton prüfe im Rahmen eines Nachfolgeprojektes daher, ob weitere Massnahmen nötig sind, schreibt die «Luzerner Zeitung».

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2 Kommentare
  • Profilfoto von Kasimir Pfyffer
    Kasimir Pfyffer, 23.01.2024, 16:10 Uhr

    Es ist immer wieder erschreckend, wie absolut gleichgültig diese Art von Bauern mit der Umwelt umgeht. Sie überdüngen und vergiften ihre eigene Lebensgrundlage. Sie wehren sich mit Zähnen und Klauen gegen jede geringste Verbesserung der Umweltauflagen. Und für diesen katastrophalen Umgang mit der Natur wollen sie jedes Jahr noch mehr Agrarsozialhilfe («Direktzahlungen»). Gut, haben sie jetzt mal eins auf den Deckel gekriegt.

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  • Profilfoto von Hanspeter Flueckiger
    Hanspeter Flueckiger, 23.01.2024, 14:31 Uhr

    Richtig so. Dieser Bauernlobby sind nun endlich die Grenzen aufzuzeigen. Unfassbar, was dieser Bauerverband in der Schweiz abzieht.

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