Erneut haben an der Fasnacht Twint-Abzocker ihr Unwesen getrieben. Eine Zunft aus dem Hinterland erwischte einige von ihnen in flagranti.
Im Vorfeld der Fasnacht 2023 warnte eine Horwer Guggenmusik vor Twint-Abzockern (zentralplus berichtete). Solche Betrüger waren auch dieses Jahr wieder an der Fasnacht unterwegs. Im Luzerner Hinterland sollen sie Fasnachtsveranstalter abgezockt haben. Eine Zunft spricht anonym von Verlusten im Umfang von 1000 Franken.
Die Zahlungsunwilligen hätten das Geld etwa gegenseitig anstatt dem Veranstalter überwiesen, schreibt die «Luzerner Zeitung». Und die Betrüger wendeten im Verlauf der Veranstaltung eine weitere Betrugsmasche an.
Touchpoint als Schwachstelle
Wer Twint als Zahlungsmethode anbiete, könne eine sogenannte «Touchpoint-Lösung» einrichten. So werde auf der Zahlungsbestätigung der Kundinnen der Name sowie das Logo des Vertreibers angezeigt.
Dies hätten sich die Betrüger mit bemerkenswertem Aufwand zunutze gemacht und den Touchpoint der Zunft mit den eigenen Kontaktdaten nachgebaut. Einzig die kleingeschriebene Handynummer sei vom Original abgewichen.
Keine Anzeige bei Polizei
Aufmerksame Zünftler hätten dennoch vier solcher Twint-Abzocker erwischt. Von einer Anzeige werde die Zunft absehen, solange die Betrüger das Geld zurückzahlten. Doch das digitale Zahlen könnte im Hinterland bald wieder Geschichte sein. Stattdessen prüft die Zunft, ob man an speziellen Kassen mit Twint «Cash» beziehen könne – wobei das Personal genug Zeit hätte, um die Transaktion genauer zu überprüfen.
Ob auch in der Stadt Luzern Twint-Abzocker auf Tour waren, ist unbekannt. Bei der Luzerner Polizei gingen keine entsprechenden Anzeigen ein.
- Artikel in der «Luzerner Zeitung»