Pärkli und Einstieg in die Reuss

Dieses schäbige Ufer will die Stadt Luzern aufhübschen

Und der Preis für die schönste Ecke der Stadt Luzern geht an … einen anderen Ort als den St. Karli-Park. (Bild: cbu)

Sowohl der St. Karli-Park als auch der angrenzende Uferabschnitt sind nicht gerade Augenweiden. Das will die Stadt Luzern mit einem Bauprojekt ändern. Es ist nicht das einzige Projekt dieser Art.

Einen Schönheitspreis gewinnt das Uferstück beim St. Karli-Park garantiert nicht. Zumindest nicht in seinem gegenwärtigen Zustand. Die kleine Parkanlage ist durch eine kleine Treppe erreichbar, hat aber ausser Kiesboden, zwei Sitzbänken, drei Bäumen und einer struppigen Hecke, die den Ausblick auf die Reuss mehr verdeckt als begünstigt, wenig zu bieten. Es ist nicht die einzige Parkanlage, das eine Aufhübschung nötig hat (zentralplus berichtete).

Der Einstieg zur Reuss mittels einer schmucklosen Leiter ist an dieser Stelle ebenfalls von bescheidener Schönheit. Wenig erfreulich ist dieses Gebiet auch für die örtliche Fauna. Vor allem für Wasserlebewesen gibt es kaum Rückzugsmöglichkeiten. Das schreibt die Stadt Luzern in einem Baugesuch, das derzeit aufliegt. Vor allem für die stark gefährdete Äsche wird es bei niedrigem – oder zu hohem – Wasserstand äusserst ungemütlich.

Stadt Luzern will Park und Einstieg verschönern

Geht es nach der Stadt Luzern, könnte sich das jedoch ändern. Denn wie das öffentliche Baugesuch zeigt, hat die Stadt hier einiges vor. Konkret will sie mit ihrem Projekt den Wassereinstieg optimieren, eine bessere Bepflanzung anstreben und ganz allgemein den Uferbereich und den St. Karli-Park aufwerten.

Beim Park sollen die alten Pflanzen und das Gestrüpp im Trog entsorgt und durch einheimische Wildstauden und Kleinsträucher ersetzt werden. Die neue Begrünung soll idealerweise die Aussicht auf die Reuss nicht versperren. Denn heute verhindert das dicht wachsende Gestrüpp den Blick auf den Fluss.

Wer heute von hier ins kühle Nass der Reuss gelangen möchte, muss eine Leiter zu einem Kiesbett hinunterklettern. Die Stadt will die Leiter durch eine Stahltreppe ersetzen, welche den Ein- und Ausstieg für Schwimmer vereinfacht. Als Vorbild dient der bestehende Wasserzustieg beim Reusspärkli am Fischerweg. Die als «Gefahrenstelle» deklarierte Passage am Pfeiler der Autobahnbrücke soll durch einen Notausstieg aus Blocksteinen entschärft werden. Je nach Wasserstand besteht hier nämlich die Gefahr, dass Reussschwimmerinnen eingeklemmt werden könnten.

Mehrere Projekte für eine attraktivere Reuss

Bestrebungen, die Reuss und die angrenzenden Gebiete attraktiver zu gestalten, gibt es schon länger. So hat das Volk im vergangenen Jahr der Juso-Initiative «Reuss-Oase» zugestimmt, die mehr öffentliche Freiräume entlang der Reuss in der Stadt Luzern forderte (zentralplus berichtete). Dem Anliegen, in der Nähe des Kasernenplatzes wieder eine Badi, wie sie zwischen 1915 und 1971 bestand, oder Flosse für mehr Ein- und Ausstiege für Schwimmer zu bieten, kam der Stadtrat hingegen nicht nach.

In einem Bericht und Antrag hielt er fest, dass er von einer Reussbadi am Kasernenplatz absehe. «Wichtiger ist dem Stadtrat, die Zugänglichkeit zum Wasser entlang des ganzen Reussufers voranzutreiben, wie die Auslegeordnung der aktuellen Projekte aufzeigt. Hiermit werden qualitätsvolle Freiräume für die ganze Stadtbevölkerung geschaffen, die nicht nur im Sommer, sondern ganzjährig genutzt werden können.»

Die Badeanstalt «Mississippi-Dampfer» stand von 1915 bis 1971. (Bild: Hans Peter Jaeger/ AURA, um 1958)

Jüngst gab auch das Projekt Landschaftspark Reuss zu reden, das ähnliche Aufwertungen plant und der Kanton Luzern gemeinsam mit dem regionalen Entwicklungsträger Luzern Plus lanciert hat (zentralplus berichtete).

Verwendete Quellen
Deine Ideefür das Community-Voting

Die Redaktion sichtet die Ideen regelmässig und erstellt daraus monatliche Votings. Mehr zu unseren Regeln, wenn du dich an unseren Redaktionstisch setzt.

Deine Meinung ist gefragt
Deine E-Mailadresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert. Bitte beachte unsere Netiquette.
Zeichenanzahl: 0 / 1500.


6 Kommentare
  • Profilfoto von Erika Portmann
    Erika Portmann, 22.08.2023, 09:19 Uhr

    Hauptsache Wildstauden. Dann ist schon alles gerettet und die Lebensqualität vollkommen…;-)

    👍1Gefällt mir👏0Applaus🤔1Nachdenklich👎0Daumen runter
    • Profilfoto von Kaktus 77
      Kaktus 77, 26.08.2023, 15:11 Uhr

      Hast du recht. Pflegen muss man man grünes ab und zu auch mal ,.lasst den Tieren den Wohnraum wir müssen nicht überall auch rein . Einen Abfalleimer wäre ein Luxus oder .

      👍0Gefällt mir👏1Applaus🤔0Nachdenklich👎0Daumen runter
  • Profilfoto von MARIO P. HERMANN
    MARIO P. HERMANN, 21.08.2023, 23:23 Uhr

    Bin eigentlich auch für Auffrischungen eines Parks; aber der besagte St.Karli-Park würde ich so lassen…
    Dort und weiter hinten, bei den Betonpfeiler, wo es dunkel ist und man sich gut «verstecken» kann, dort halten sich jeweils Luzerns Drögeler auf. Dort wird konsumiert, Drogenhandel betrieben, und wenn die Leut› dann so richtig einen geladen haben, geht’s zum erotischen Teil…
    Ist auch praktisch nach der Renovierung für Vandalen, es wird ja so viel kaputt geschlagen, mit Farbe verschmiert, Dreck und Abfall liegen gelassen etc. — Und wenn man die Täter erwischt, passiert nix…!
    Geradezu in Luzern wird am meisten gewütet! Wer sich an einem Samstag-/Sonntag-Morgen nach 6:00h beim Torbogen oder Hauptpost aufhält, sieht live, wie die Strassen- und Trottoir-Kehrer viele Kilo Dreck, leere Dosen und Flaschen, leere Säcke, Papiere jeglicher Art usw., vom Trottoir wischen — einfach liegen gelassen… Täter: Zu 99% Drögeler/Alkoholiker!
    Gute Nacht Luzern — die Leuchtenstadt ist am absaufen…!

    👍3Gefällt mir👏0Applaus🤔1Nachdenklich👎0Daumen runter
  • Profilfoto von Hans Hafen
    Hans Hafen, 21.08.2023, 12:37 Uhr

    Eignet sich auch bestens für einen neuen Drogenumschlagplatz.
    Besonders im hinteren Teil bei der Autobahnbrücke ist es so richtig
    schummrig im Hood! Unter Betonbrücken fühlt sich das einschlägige Milieu ja
    augenscheinlich pudelwohl und zu guten Geschäften quasistaatlich animiert.
    Die Nähe zur Basel-/Bernstrasse – und damit kurze Handels-Wege – und ist richtig vielversprechend.
    Eine perfekte Güterallokation.

    👍6Gefällt mir👏0Applaus🤔0Nachdenklich👎1Daumen runter
    • Profilfoto von MARIO P. HERMANN
      MARIO P. HERMANN, 21.08.2023, 23:26 Uhr

      Bravo, sehr gute Textzeilen! Exakt so ist es (s. bitte auch obiger Text / 21.08.2023 / 23:23 Uhr verfasst).
      Thanx you!

      👍3Gefällt mir👏0Applaus🤔0Nachdenklich👎0Daumen runter
      • Profilfoto von Sepp
        Sepp, 23.08.2023, 08:03 Uhr

        Ihr seid wirklich in den Zeiten der Prohibition stecken geblieben. War on Drugs ist seit Jahrzehnten verloren, seht es endlich ein. Das Problem ist nicht durch Repression in den Griff zu kriegen, ganz egal wie oft ihr es noch wiederholt.

        Auch Drogensüchtige sind Menschen mit Würde und Rechten. Lasst ihnen doch ihre kleinen Oasen, mein Gott!

        👍2Gefällt mir👏0Applaus🤔0Nachdenklich👎2Daumen runter
Apple Store IconGoogle Play Store Icon