ABL reagiert auf drei Initiativen

Luzerns schäbigstes Pärkli erhält ein Facelifting

An der Luzerner Neustadtstrasse gibt es ein zentral gelegenes Pärkli. Doch die Eigentümerin, die Baugenossenschaft ABL, liess es völlig verlottern. Nun erhält das Pärkli ein Facelifting.

Wer in Luzern zwischen Bundesplatz und Neubad unterwegs ist, dem ist der kleine Park an der Neustadtstrasse bestimmt schon aufgefallen. Vom Bundesplatz her kommend, befindet es sich wenige Meter nach der Eisenbahnbrücke am rechten Strassenrand.

Es ist schlicht, von grünen Hecken umrahmt, zirka zehn auf zehn Meter gross. In der Mitte ein grosser Baum, ein paar Bänke, ein Pingpongtisch – fertig ist die grüne Oase an der Neustadtstrasse. Wobei Oase definitiv das falsche Wort ist, um den Park zu beschreiben.

Den Bänken fehlen Holzlatten, dem verlöcherten Pingpongtisch das Netz, die Wände des angrenzenden Gebäudes sind versprayt. Manchmal hing über dem Park auch eine dichte Cannabiswolke. Es gibt zwar keine objektive Liste der schäbigsten Orte im Stadtzentrum Luzerns, aber dieses Pärkli hätte gute Aussichten auf einen Podestplatz.

Das Pärkli an der Neustadtstrasse gehört der Baugenossenschaft ABL. (Bild: zvg)

Pärkli hatte für die ABL keine Priorität

Tempi passati. Denn an der Neustadtstrasse weht ein frischer Wind, wie Regula Aepli erklärt. Sie ist bei der Allgemeinen Baugenossenschaft Luzern (ABL) für die Genossenschaftskultur und soziale Aspekte zuständig und zudem Mitglied der Geschäftsleitung. Das Grundstück mit dem Pärkli und dem angrenzenden Gebäude gehört der Baugenossenschaft, die wenige Meter vom Park entfernt eine Siedlung an der Spannortstrasse besitzt.

«Das Spannort-Pärkli, wie wir es nennen, hatte für uns bisher keine grosse Priorität», erklärt Aepli. «Es ist nicht unser Auftrag, öffentliche Parks zu installieren. Und seitens unserer Mitglieder oder Mieterinnen gab es nie das Anliegen, den Park aufzuwerten.» Die Genossenschaft habe das Pärkli darum nicht bewusst vernachlässigt. Eher war die Dringlichkeit an anderen Orten grösser und hat hier für ein entsprechendes Projekt gefehlt. So kam es, dass der Park mit zunehmender Dauer einen ziemlich heruntergekommenen Eindruck machte.

Drei Initianten bringen frischen Wind

Doch in den vergangenen Monaten trafen gleich drei verschiedene Anfragen aus der Bevölkerung bei der ABL ein. So wandte sich zuerst SP-Kantonsrat Hasan Candan an die Genossenschaft. Er war im Zusammenhang mit seinem Verein für eine naturnahe Gestaltung des urbanen Raums an einer Aufwertung des Parks interessiert (zentralplus berichtete).

Weiter kam Roger Stalder, Betreiber der nahe gelegenen B&B Bettstatt-Bar auf der anderen Seite der Eisenbahnbrücke, auf die ABL zu. Auch er wollte den Park bespielen, beispielsweise, um Boule zu spielen. Zuletzt hatte auch das Kollektiv «5uf2» bei der ABL bezüglich einer Umgestaltung des Parks nachgefragt. Das Kollektiv setzt es sich zum Ziel, den öffentlich Raum zu gestalten und zu beleben und steckt beispielsweise hinter dem bunten Park an der Bahnhofstrasse (zentralplus berichtete).

Dank dieser drei Initiativen liess sich auch die ABL mitreissen. Im Austausch mit den verschiedenen Initianten wurde ein Konzept für die Aufwertung des Parks entworfen. «In einem ersten Schritt beschränken wir uns auf wenige Massnahmen», sagt Aepli. «Wir haben den Boden planiert, um darauf Boule spielen zu können. Und wir erneuern die fix installierten Sitzbänke und den Pingpongtisch. Zudem hat das Kollektiv ‹5uf2› drei weitere mobile Bänke für den Park geschreinert.»

Neuer Park wird im September eingeweiht

Noch sieht man davon allerdings nicht viel. Wegen Lieferengpässen fehlt der Pingpongtisch und von den Bänken sind nur der Sockel zu sehen. Doch spätestens im August sollen die Arbeiten abgeschlossen werden. Am 15. September findet dann eine offizielle Eröffnungsfeier statt, um den Park gemeinsam mit den Anwohnerinnen einzuweihen. Dann soll das Pärkli auf einen neuen Namen getauft werden.

«Wir haben in diesem ersten Schritt bewusst noch nicht so viel am Park gemacht und schauen, wie gross das Interesse der Nachbarschaft daran ist», führt Regula Aepli aus. «Merken wir, dass der jetzt Park rege genutzt wird, überlegen wir uns fürs kommende Jahr weitere Massnahmen zur Aufwertung.» Die drei Initianten seien auf jeden Fall daran interessiert, auch künftig bei der Gestaltung und Benutzung des Parks mitzuhelfen.

Auch wird es sich zeigen, ob es wegen Lärms zu Reklamationen seitens der Nachbarschaft kommt. Die Hoffnung der ABL ist aber klar: «Wir fänden es schön, wenn dieses Pärkli ein neuer Quartiertreffpunkt wird», so Aepli. Eine grüne Oase sozusagen, die ihrem Namen gerecht wird.

Verwendete Quellen
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