Weitere Praxis zu

Arzt soll falsche Rechnungen ausgestellt haben

Menzingen im Kanton Zug. (Bild: Andreas Busslinger)

Ein Arzt aus Menzingen soll Leistungen verrechnet haben, die Patientinnen gar nie beansprucht hatten. Ausserdem soll er Akten nicht herausrücken. Die Praxis ist zu, der Arzt nicht erreichbar.

Sie habe eine Rechnung für eine «psychotherapeutischen Fachberatung» erhalten. Diese aber gar nie in Anspruch genommen. So schildert es eine Frau gegenüber der «Zuger Zeitung». Der Mediziner, der die Rechnung ausgestellt haben soll, ist der Arzt Frank Klein aus Menzingen.

Seine Praxis ist zu. E-Mails und Telefonanrufe würden nicht beantwortet, schreibt die Zeitung. Mehrere Personen würden von dubiosen Vorgängen berichten. Regelmässig soll der Arzt Leistungen oder Medikamente falsch verrechnet haben. So berichtet etwa eine Frau, die ihren älteren Mann regelmässig zu Konsultationen begleitete, dass Klein die Besuche sowie Medikamente jeweils doppelt verrechnet hatte.

Türe zu, Dossiers unerreichbar

In einem anderen Fall wollte ein Vater mit der Tochter zum Arzt. Vor Ort stiessen sie auf verschlossene Türen. Sie hätten daraufhin den Hausarzt wechseln wollen. Trotz mehrmaliger Aufforderung hätten sie aber ihre Patientendossiers nicht erhalten.

Versuche der «Zuger Zeitung», den Arzt mit den Vorwürfen zu konfrontieren, blieben ergebnislos.

Zweiter Fall in kurzer Zeit

Der Zuger Kantonsarzt Rudolf Hauri bestätigt aber die definitive Schliessung der Praxis durch den Inhaber selbst. Er wisse zudem von den falschen Rechnungen. Beurteilen könne er diese jedoch nicht.

Es ist der zweite Fall von dubiosen Vorgängen in Zuger Arztpraxen, die in kurzer Zeit Publik werden. Vor einer Woche kam aus, dass ein Arzt aus Unterägeri ebenfalls seine Praxis schliessen musste – nur gerade vier Monate, nachdem er sie übernommen hatte (zentralplus berichtete). Zeitgleich hat der Kanton Zürich dem Arzt die Bewilligung zur Berufsausübung entzogen. Dieser gab selbst an, er habe aufgrund einer Krankheit nicht mehr weiter arbeiten können und Konkurs anmelden müssen.

In Menzingen warten Patienten derweil noch auf eine Erklärung.

Verwendete Quellen
0 Kommentare
Apple Store IconGoogle Play Store Icon