Die Tiere leiden noch immer

Unbekannte schiessen in Unterägeri mit Pfeilen auf Enten

Die Ente hatte einen Pfeil in der Brust stecken. (Bild: Zuger Polizei)

Mit einer Armbrust oder einem Pfeilbogen haben Unbekannte in Unterägeri auf Enten geschossen. Die Tiere leiden noch immer: Mindestens eine Ente läuft mit dem Pfeil in der Brust umher. Vielleicht seit Wochen. Die Zuger Polizei sucht Zeugen.

In Unterägeri läuft mindestens eine Ente umher, die einen Pfeil in ihrem Körper trägt: Unbekannte haben mit Pfeilen auf Enten geschossen, wie die Zuger Polizei am Freitag mitteilt. Das Problem: Die Tiere konnten bis anhin nicht eingefangen, behandelt – oder notfalls von ihrem Leid erlöst werden.

Wie die Zuger Polizei schreibt, begann alles am 29. April – also vor rund einem Monat. Damals erhielt die Zuger Polizei eine Meldung, dass bei der Feuerstelle Bergwald in der Gemeinde Unterägeri eine verletzte Ente sei.

Das Amt für Wald und Wild, mit dem die Polizei im Austausch ist, bot den Wildhüter auf. Vor Ort konnte dieser zwar die Stockente, die einen Pfeil in ihrer Brust hat, sichten. Er konnte sie aber weder einfangen noch von ihrem Leid erlösen. Denn die Ente war trotz Verletzung immer noch mobil.

Weitere Meldungen zu Enten mit Pfeilen

Bei der einen Meldung blieb es nicht. Am Pfingstmontag und am vergangenen Mittwochabend, 22. Mai, erhielt die Zuger Polizei zwei weitere Meldungen. Wiederum wurde der Wildhüter aufgeboten, der an beiden Tagen im Bereich «Birkenwäldli» in der Gemeinde Unterägeri eine verletzte Stockente entdeckte. Auch dieses Tier hatte ein Pfeil in der Brust. Und auch dieses Tier konnte der Wildhüter weder einfangen noch erlösen.

Ob es sich in allen drei Fällen um die gleiche oder verschiedene Stockente handelt, könne man nicht ausschliessen. Fakt ist: Mindestens eine Stockente wurde mit einem Pfeil angeschossen – und muss diesen immer noch in seiner Brust tragen. Gemäss den Beobachtungen durch den Wildhüter dürfte es sich um einen Pfeil einer Armbrust oder eines Pfeilbogens handeln.

Wie Frank Kleiner, Mediensprecher der Zuger Polizei, auf Anfrage ergänzt, sei es extrem schwierig, die Stockente einzufangen, da sie noch fliegen könne und sich von Ort zu Ort bewegt. Deswegen habe man das Tier auch nicht einfangen können. «Wir geben alles, um das Tier einzufangen, es zu behandeln oder von seinem Leid zu erlösen», so Kleiner. So befinde sich die Zuger Polizei in Austausch mit dem Amt für Wald und Wild und würde bei weiteren Meldungen wieder einen Wildhüter aufbieten.

Nicht erster Vorfall – Täter nie gefunden

Das Amt für Wald und Wild hat bei der Staatsanwaltschaft des Kantons Zug eine Strafanzeige eingereicht. Die Zuger Polizei hat die Ermittlungen aufgenommen und sucht Zeugen, die mehr über die Vorfälle wissen oder Angaben zum Schützen machen können.

Leider ist es nicht der erste Vorfall dieser Art. Bereits im März 2021 wurde in Unterägeri eine Stockente von einem Pfeil getroffen. Der Wildhüter konnte damals das tote Tier aus der Lorze fischen. Die damaligen Ermittlungen führten zu keinem Beschuldigten.

Dieses Tier wurde 2021 von einem Pfeil getroffen. (Bild: Zuger Polizei)
Verwendete Quellen
  • Medienmitteilung Zuger Polizei
  • Telefonat mit Frank Kleiner, Mediensprecher Zuger Strafverfolgungsbehörden
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