Heute feiert das neue Luzern Live am Luzerner Seebecken Premiere. zentralplus hat die wichtigsten Infos zum Nachfolger des Blue Balls Festivals zusammengestellt.

Es soll das schönste Festival der Schweiz werden: das Luzern Live (zentralplus berichtete). Die Veranstalterinnen stecken mitten im Endspurt der Vorbereitungen, während sich Besucher allmählich überlegen, wann genau sie am Luzern Live was tun möchten. Das Festival startet heute Donnerstag und dauert bis am 29. Juli. zentralplus hat die wichtigsten Infos zusammengestellt.

Am Luzern Live sollen sich alle wohlfühlen

Es ist nicht die Allee entlang des Schweizerhofquais, die am Luzern Live zur Strassenseite hin mit Ständen gefüllt sein wird, sodass Besucherinnen freie Sicht auf den See haben. Und auch nicht der Alkohol, der am Festival zwar nur eine Neben-, wohl aber eine gewichtige Rolle spielen wird. Sondern das Wort «alle», das in dieser Aufzählung den Anfang macht.

Denn die Veranstalter des Luzern Live schreiben die sogenannte Awareness gross. Der Begriff steht für einen bewussten Umgang mit Problemen aller Art, die zwischen den Besuchern der Events auftreten können. Alle sind willkommen, also sollen auch alle respektiert werden, damit sich letztlich alle wohlfühlen. Insbesondere stellt sich Luzern Live gegen jede Form der Diskriminierung, Gewalt und Ausbeutung. Sowohl die Mitarbeiterinnen des Festivals als auch die Festivalhelfer mit den hellblauen Westen seien im Fall von Übergriffen jeglicher Art für die Gäste da.

Essen gibt es zur Genüge

Luzern Live steht in erster Linie für ein Festival mit viel Livemusik. Doch auf leerem Magen tanzt es sich nur halb so gut, wie wenn dieser gefüllt ist. Und sollte er ob des schieren Überangebots an Leckereien gar überfüllt sein, schadet das Tanzen ohnehin nicht.

Das Überfüllrisiko ist definitiv vorhanden. Besucherinnen haben die Wahl zwischen Momos von Tenz oder von Swiss Dewa; zwischen Rösti Bites des Start-ups Flavor Lab oder den frittierten Blumenkohlwings von Bayts; zwischen koreanischen Corn Dogs von Seoul Station oder JC’s Gourmet Hot Dogs – um nur einen Bruchteil des Entscheidungsfindungsdilemmas aufzuzeigen. Frisch verkündet worden sind die Samstagsbrunches. Jeweils ab zehn Uhr. Ohne Anmeldung. Und natürlich mit Livemusik.

Tanz und Musik bis tief in die Nacht

Livemusik bietet Luzern Live an seinen drei Standorten für jeden Geschmack. Das innert kürzester Zeit zusammengestellte Musikprogramm (zentralplus berichtete) fährt mit ein paar wenigen bekannten Namen auf, überzeugt in der Breite aber vor allem mit qualitativ hochstehenden Bands zum Entdecken. Während die Konzerte im Freien – auf der Europaplatz-Bühne vor dem KKL und beim Pavillon am Schweizerhofquai – gratis sind, gibt es indoor gegen Eintritt noch mehr Livemusik.

Zum einen finden im KKL vier Konzertabende statt, wobei derjenige mit Black Sea Dahu und Hermanos Gutiérrez bereits ausverkauft ist. Anderseits dürfen sich Blue-Balls-Fans darüber freuen, dass die Konzerte im Hotel Schweizerhof wiederum für durchtanzte Nächte sorgen werden. Die Bands werden jeweils um 22.30 Uhr ihr Set spielen, bevor DJs die Afterparty einläuten werden. Es gilt: Wer drin ist, ist drin. Ist der Schweizerhof einmal voll, kommst du auch mit deinem Livepass nicht mehr rein.

Ebenfalls bis in die frühen Morgenstunden getanzt werden darf auf der neuen und kostenpflichtigen Electric Terrace auf der KKL-Terrasse sowie drinnen im Club, wo die elektronische Musik bis drei Uhr morgens läuft. Während für die Konzertabende im KKL eine begrenzte Anzahl an Einzeltickets verkauft wird, sichern sich Besucher mit dem Kauf eines Livepasses für 25 Franken den Zutritt zu den anderen Indoorlocations. Doch auch hier gilt: First come, first serve.

Am Festival muss auch Ordnung herrschen

Um die Sicherheit und Ordnung zu gewährleisten, darf in die Indoorlocations so gut wie nichts mit hineingenommen werden. Taschen oder Rucksäcke sind bis zu einer Grösse von DIN A4 erlaubt. Alles, was grösser ist, muss draussen bleiben. Dies entspreche den Standards, die auch an grösseren Festivals gelten würden, erklärt Luzern Live auf Anfrage von zentralplus. Im KKL können zu grosse Taschen immerhin abgegeben werden – gegen eine Gebühr von fünf Franken.

Um Littering zu vermeiden, setzt das Festival auf ein Mehrwegsystem. Becher, Dosen und Teller haben Depot. Dieses kann an jedem Verpflegungs-, aber auch Infostand zurückgefordert werden. Um 1:30 Uhr schliessen die letzten Sammelstellen. Besonders spannend ist der Kauf eines Festivalbechers: Zum einen kostet jedes Bier einen Franken weniger. Zum anderen erhältst du für die 30 Franken den Livepass im Wert von 25 Franken obendrauf. Der Becher muss nicht retourniert werden und behält seine Gültigkeit auch für die Ausgabe 2024.

So könnte dein Abend am Luzern Live aussehen

Während sich Besucherinnen an einem Abend schlicht nicht durch das ganze Essensangebot probieren können, ist das Gratisprogramm auf den Aussenbühnen so zusammengestellt, dass in alle Konzerte reingehört werden kann. Am Beispiel des Freitags, dem 21. Juli, könnte dein Abend am Luzern Live in etwa so aussehen:

Ankunft am Bahnhof Luzern um 16.30 Uhr. Zur Stärkung eine Pinsa Romana am Europaplatz, wo um 17 Uhr bereits das erste Konzert stattfindet. Nach urbanen Klängen Lou Kaenas, die 2022 im Alter von nur 16 Jahren ihr Debütalbum herausgab, geht es über die Seebrücke zum Pavillon, wo die Genfer Band Barrio Colette spielt. Für den Rückweg zum Europaplatz vielleicht ein Pedalo nehmen, um immerhin auf dem Weg zum nächsten Konzert der Menschenmasse kurzfristig zu entgehen. Denn die dürfte bei der Show der Luzerner Rapper Mimiks & LCone um 19.30 Uhr aller Voraussicht nach ziemlich gross sein. Dann ein letztes Mal zurück zum Pavillon, wo Bon Enfant den Gratiskonzertabend mit einem eigenwilligen Mix aus Indie und Chanson abrundet.

Falls du dann doch noch nicht genug haben solltest: Mit einem Livepass geht der Abend im Hotel Schweizerhof mit Livemusik oder im KKL elektronisch weiter. Und dann wäre da ja noch das endlose Verpflegungsangebot.

Hinweis: Dieser Artikel wurde am 12. Juli zum ersten Mal veröffentlicht. Wir haben ihn nun leicht angepasst.