Programm des Blue-Balls-Nachfolgers

Luzern Live möchte «schönstes Festival der Schweiz» sein

Ein Sommerfestival mitten in Luzern: Nach drei Jahren ohne Blue Balls findet heuer das erste Mal das Luzern Live statt. (Bild: Emanuel Ammon/AURA)

Nach dem Ende des Blue Balls Festivals wird Luzern Live ab diesem Jahr die Lücke im Luzerner Festivalsommer füllen. Seit Donnerstag ist bekannt, wie der Verein sich dieser Aufgabe annehmen wird – und welche Acts das Luzerner Publikum rund um das Seebecken begeistern sollen.

Während zweier Jahre pausierte das Blue Balls Festival wegen der Corona-Pandemie, dann verunmöglichte die Erkrankung des Festivaldirektors Urs Leierer die Durchführung im Sommer 2022 (zentralplus berichtete). Inzwischen ist klar: Das Blue Balls Festival ist Geschichte.

Stattdessen hat der Verein Luzern Live mit Präsident Piero Achermann die Stadt Luzern mit ihrem Konzept überzeugt und den Zuschlag für ein Sommerfestival rund um das Luzerner Seebecken erhalten (zentralplus berichtete). Dieses Konzept wurde am Donnerstagmorgen an der Pressekonferenz im Hotel Schweizerhof genauer vorgestellt.

Tourismus und Kultur zusammenbringen

Zugegen waren nicht nur die Organisatoren von Luzern Live, sondern auch Stadtpräsident Beat Züsli und Letizia Ineichen, Leiterin Kultur und Sport Stadt Luzern. «In der Bevölkerung besteht ein grosses Bedürfnis nach einem Sommerfestival in der Luzern», sagte Beat Züsli. «Denn viele sind im Sommer in der Stadt und nicht in den Ferien.» Gleichzeitig habe das Festival auch Potenzial für den Tourismus, den man mit der Kultur zusammenbringen wolle.

Stadtpräsident Beat Züsli und Letizia Ineichen, Leiterin Kultur und Sport Stadt Luzern, an der Pressekonferenz des Vereins Luzern Live. (Bild: jdi)

Letizia Ineichen betonte den grossen Einbezug lokaler Institutionen: «Luzerner Kulturhäuser und -institutionen, aber auch Kulturschaffende aus der Region werden Teil des Festivals sein.» Ineichen zeigte sich erfreut darüber, dass auch lokale Nachwuchsbands am Luzern Live auftreten werden.

Schönstes Festival der Schweiz

Über die Zusammenarbeit mit der Stadt schwärmte auch Piero Achermann: «Wir haben stark profitiert von der Expertise und dem Know-how der Stadt.» Diese stellt den Veranstaltern von Luzern Live nicht nur den öffentlichen Boden und die Nutzungsrechte am KKL zur Verfügung, sondern beteiligt sich auch finanziell mit 60'000 Franken am geschätzten Gesamtbudget im Umfang von rund 2,7 Millionen Franken. Irgendwann wolle man von den öffentlichen Geldern unabhängig sein, betont Achermann. Das Festival sei aber froh um die Anschubfinanzierung.

«Jeder andere Anspruch wäre mit dieser Kulisse zu klein.»

Piero Achermann

Mit Luzern Live verfolgt der Gastro- und Kulturprofi, der unter vielem anderem auch im OK des Luzerner Fests war, ambitionierte Ziele: Nichts weniger als «das schönste Festival der Schweiz» möchte er etablieren. «Jeder andere Anspruch wäre mit dieser Kulisse zu klein», meint er schmunzelnd.

Nebst einem diversen, qualitativ hochstehenden Musikprogramm will das Festival auch nachhaltig sein. Dies soll mit der regionalen Verankerung der Partner und den damit verbundenen, kurzen Lieferwegen erreicht werden. Zudem wird bei den rund 15 Streetfood-Ständen ausschliesslich Schweizer Fleisch verwendet und das Merchandise soll zu 100 Prozent «fairtrade» sein.

Locations bleiben dieselben

Wie schon beim Vorgänger Blue Balls wird die Musik diesen Sommer rund um das Luzerner Seebecken spielen. Während zehn Tagen kommen Besucherinnen beim Pavillon am Luzernerquai mit zwei Gratiskonzerten pro Tag auf ihre Kosten. Die Bühne wird «Musik zum Entdecken» bieten, wie Kilian Mutter, Musikverantwortlicher am Luzern Live Sommerfestival, verrät. Kostenlos sind auch die Konzerte, die auf dem Europaplatz über die Bühne gehen werden.

«Wir leisten uns das, was wir uns leisten können.»

Kilian Mutter

Den vom Blue Balls bekannten Festivalpin wird es auch dieses Jahr wieder geben. Für 25 Franken können Interessierte die digital verfügbare Version bereits im Vorfeld von Luzern Live kaufen und sich so Zutritt zu den eher spät stattfindenden Shows im Hotel Schweizerhof, zur neuen «Electric Terace» auf der KKL-Terrasse und zum ebenfalls neuen Club im KKL verschaffen. «Letztere sollen mit einem elektronischen Musikprogramm vor allem auch das junge Publikum ansprechen», erklärt Piero Achermann.

Zusammengeschrumpftes KKL-Programm

Auffällig ist: Es gibt heuer deutlich weniger Hauptacts, die den internationalen Glamour in den Luzerner Saal wie auch in den grossen Konzertsaal im KKL bringen, als dies jeweils am Blue Balls der Fall war. «Nur» drei grosse Konzertabende wird es geben. Kilian Mutter erklärt: «Wir wollen eine gesunde Basis schaffen und in den nächsten Jahren darauf aufbauen. Wir leisten uns das, was wir uns leisten können.»

Kilian Mutter ist der Musikverantwortliche von Luzern Live. (Bild: jdi)

Piero Achermann ergänzt: «Wir wollten bewusst auch den Fokus auf ein hochstehendes Gratisprogramm legen.»

Mit Black Sea Dahu und Hermanos Gutiérrez sollen zwei Schweizer Bands den grossen Konzertsaal füllen, während die Indiemusik mit den britischen Bands The Kooks und Billy Nomates im Luzerner Saal seinen Platz finden wird. Besonders spannend wird der von der Bernerin Tashan eröffnete, zweite Abend im Luzerner Saal: CKay ist ein nigerianischer Afrobeats-Superstar und spielt exklusiv am Luzern Live seine einzige Schweizer Sommershow.

Das Sommerfestival Luzern Live findet vom 20. bis 29. Juli rund um das Luzerner Seebecken statt. Das noch nicht ganz, aber fast komplette Line up und alle weiteren Infos findest du auf der Website.

Verwendete Quellen
  • Besuch der Medienkonferenz von Luzern Live im Hotel Schweizerhof
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2 Kommentare
  • Profilfoto von Christian Scherrer
    Christian Scherrer, 31.03.2023, 07:11 Uhr

    Mit «The Kooks» und «Porridge Radio» kommt ganz was Feines aus England nach Luzern. Da geht schon länger was sehr Gutes in Brigthon. Freu mich auf was Post-Punkalisches.

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  • Profilfoto von Paul
    Paul, 30.03.2023, 16:23 Uhr

    Toi toi toi!
    Neuer name ….. alte orte ….
    Wünsche gutes gelingen. Freu mich.

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