Konkurrenz von Grossveranstaltungen

Stadt Luzern beschränkt Spielzeiten von Strassenmusik-Festival

Dürfen heuer nur bis 20 Uhr auftreten: Bands beim Festival «In den Strassen». (Bild: Patrick Hürlimann / Lucerne Festival)

Wie jedes Jahr steht Ende August das Strassenmusik-Festival «In den Strassen» an, das zum «Lucerne Festival» gehört. Heuer dürfen die Bands am Samstag nur bis 20 Uhr spielen. Die Organisatoren beklagen, dass so die ertragreichsten Stunden wegfallen.

Eine einschneidende Änderung gibt es dieses Jahr für die Veranstalter des Strassenmusik-Festivals «In den Strassen»: Am Samstag dürfen sie nur bis um 20 Uhr statt bis 22 Uhr spielen. Die Stadt Luzern hat den Veranstaltern nur eine verkürzte Bewilligung erteilt. Grund dafür: Zeitgleich zieht eine Grosskundgebung durch die Luzerner Altstadt. Die Organisatoren der Kundgebung hätten eine entsprechende Bewilligung bereits im November 2022 beantragt. Bei der Kundgebung dürfte es sich um die «Pride Zentralschweiz» handeln. Auf der Pride-Website haben die Organisatoren die Kundgebung bereits angekündigt.

Samstagabend bringt höchste Einnahmen

Dass eine Grosskundgebung den Vorzug vor «In den Strassen» erhält, erzürnt Co-Festivalleiter Peter Holdener. «Die Termine für das ‹Lucerne Festival› und das Festival ‹In den Strassen› sind längere Zeit bekannt, zumal ja im klassischen Bereich bis zu drei Jahre im Voraus geplant und gebucht wird.»

Holdener beklagt, dass den Musikern mit dem Samstagabend die beste Spielzeit mit den höchsten Einnahmen wegfällt. Die auftretenden Bands erhalten nämlich keine Gage ausbezahlt, sondern müssten sich diese ‹mit dem Hut› selbst einspielen, sagt der Co-Festivalleiter.

Festival wird dieses Jahr leiser

Doch nicht nur das: Neben den verkürzten Spielzeiten müsse das Festival auch immer leiser werden. Laut Holdener messe die Stadt Luzern mit unterschiedlichen Massstäben. «Wenn ich das Programm von Luzern Live ansehe und insbesondere das Programm beim Pavillon und beim KKL, dann sind wir ohne Verstärkeranlagen, mit akustischen Bands ein zarter Hauch dagegen.» Das «Luzern Live», Nachfolger des «Blue Balls», findet heuer zum ersten Mal statt (zentralplus berichtete).

Das Festival selbst habe daher Änderungen vorgenommen und alles auf das Minimum reduziert. So würden dieses Jahr bewusst keine afrikanischen Bands mehr auftreten, da diese mit ihren Perkussionsinstrumenten besonders laut seien. «Wir haben sehr leise Musik gewählt, viele Duos, ein modernes Streichquartett etwa.» Die Verantwortung für Lärm in den vergangenen Jahren weist Holdener aber von sich: «Wir achten peinlich darauf, dass wir um 22 Uhr aufhören.» Verantwortlich seien Trittbrettfahrer, die sich nach 22 Uhr auf dem gleichen Platz einrichten.

Den Umständen zum Trotz: Das Festival hält an seinem Programm fest, die Organisatoren werden keinen Bands absagen. «Wir versuchen, mit der Stadt einen Konsens zu finden», schreibt Holdener.

Stadt: «Beschäftigen uns intensiv, die Bedürfnisse aufeinander abzustimmen»

Konkrete Fragen von zentralplus beantwortete die Stadt Luzern nicht. Sie befinde sich aber im Austausch mit den beiden Veranstaltern. Die Stadt Luzern beschäftige sich «intensiv» damit, die Bedürfnisse für die Nutzung es öffentlichen Grundes am 26. August aufeinander abzustimmen. «Dies erfordert eine gewisse Flexibilität in der Programmierung der unterschiedlichen Veranstaltungskonzepte und gegenseitige Rücksichtnahme», schreibt Mario Lütolf, Leiter Stadtraum und Veranstaltungen auf Anfrage.

Verwendete Quellen
  • Schriftlicher Austausch mit Mario Lütolf, Leiter Stadtraum und Veranstaltungen
  • Schriftlicher Austausch mit Peter Holdener, Co-Festivalleiter
  • Website der «Pride Zentralschweiz»
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9 Kommentare
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    LD, 03.05.2023, 22:27 Uhr

    Pride Zentralschweiz ist wesentlich bedeutender: nicht mal 1% der Bevölkerung interessiert sich dafür. Der kleine Rest von 99,9% lehnt diese Religion [¹] ab. Der Stadt ist das eindeutig zu wenig. Was bedeutet da schon ein internationales Festival, das die Massen fasziniert?
    Die Gender-Religion vollzieht ihre staatlich sanktionierte missionarische Tätigkeit über die LGBTQ-Ideologie. Dass ein biologischer Mann schwanger werden kann und einmal monatlich menstruiert, ist so ein Glaube dieser Ideologie. Der österreichische Muskelmann hat dies in den U.S.A. schon bewiesen. Geistiger Dünnpfiff? Dieser Tage in einer grossen Zeitung zu lesen. Als vorsichtiger Mensch setze ich natürlich ein Fragezkonsequdazu.ü
    [¹] (Religiöser) Glauben unterstellt die absolute Wahrheit des Glaubensinhalts.

    Die Trennung von Staat und Kirchen hat konsequent durchgeführt zu werden. Mit anderen Worten, auch diese neue Religion ist nur privat – zulässig ausschliesslich in den eigenen vier Wänden.
    Die Umdeutung bzw. die Instrumentalisierung der Aufklärung für die Zwecke einer Elite führte zu einem neuen Atheismus mit der Fantasie des ewigen (finanziell grenzenlosen) Fortschritts und zu einer groben Relativierung von Normen und einer ins Absurde reichende Flexibilisierung unserer Werte.

    Propaganda für solche Dinge muss deshalb verboten werden.

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    Christian Scherrer, 02.05.2023, 13:34 Uhr

    Und die geistig derangierten Sportwagenüberdaswochenendemieter dürfen uns weiterhin bespassen.

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    Anonym, 02.05.2023, 07:00 Uhr

    In Luzern ist es halt nicht dasselbe, wenn ein Strassenmusikant oder ein Schwuler die Flöte spielt. Gemeinsam geht das schon mal gar nicht im katholischen Luzern!

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    Andy, 01.05.2023, 19:54 Uhr

    Unglaublich! Luga, Fussball Junioren treffen oder Trümpelturniere auf der Allmend. Luzerner Stadtlauf in Luzern zur gleichen Zeit. Das ist passiert letztes Wochenende in Luzern. Meine Frage dazu? Was ist störend daran?was stört die Luzerner Regierung an den Musikanten der Strasse genau? Vielleicht, dass man das neue Theater Gebäude schöner findet, oder so! Sicher schöner als auf dem Inseli keine Määs mehr abzuhalten. Ihr Luzerner seit schon speziell. Man könnte und will nicht Kultur zulassen.

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    Markus Rotzbeutel, 01.05.2023, 18:33 Uhr

    Da hat wohl jemand etwas wichtiges verschlafen. Gemäss eigener Aussage ateht das Datum schon seit 2.5 Jahren fest?

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    Hegard, 01.05.2023, 18:14 Uhr

    Und wenn mich diese Kundgebung nicht Intressiert,ist es eine Nötigung

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    Markus, 01.05.2023, 18:10 Uhr

    Es gibt eben keine Masgebenden Gestze und auch kein Politischen Willen solche zu schaffen.

    Regeln ohne Regelwerk oder wie immer in Luzern wer kontrolliert den der kontrolliert.

    ….

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    Marie-Françoise Arouet, 01.05.2023, 17:46 Uhr

    Die Kleinstkünstler kommen den lGBTGHQ+/- in die Quere. Und vice versa. Herrlich!

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    Paul, 01.05.2023, 17:32 Uhr

    Hauptsache es gibt noch eine Buvette…… bei den Strassenmusikern verdient keiner vom „Kuchen“. Da kann man schon kürzen. Kultur gibt es dann wieder im neuen Theater……

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