Ausbau von Nextbike

Stadt Luzern stellt 100 elektrische Drahtesel zur Verfügung

Verantwortet und gewartet werden die Nextbike-Velos von Caritas Luzern. (Bild: zvg)

Nextbike und die Stadt Luzern stellen der Stadtbevölkerung mehr Drahtesel zur Ausleihe parat. Das Angebot hat allerdings Einschränkungen.

Das Velo geniesst in Luzern einen grossen Stellenwert, auch wenn die Stadt Luzern selbst in einem Ranking von Pro Velo 2022 im schweizweiten Vergleich eine ungenügende Note bekam – und damit im Mittelfeld landete (zentralplus berichtete). Auch Luzerner Firmen schaffen vermehrt Anreize, um Mitarbeiterinnen vom Auto in den Sattel zu bringen (zentralplus berichtete).

Neben privaten Velos sind auch Ausleihdienste sehr gefragt. In Luzern und Umgebung wird ein solcher durch Nextbike gestellt. Und der boomt. In einigen Regionen, wie etwa der Stadt Kriens, wurden schon politische Stimmen laut, die einen Ausbau forderten (zentralplus berichtete). Die Stadt Luzern hat die Verleihstationen im April um 13 auf 89 Standorte erweitert. Für die Finanzierung des Veloverleihsystems hat der Grosse Stadtrat im Juni 2022 einen Kredit von 2,37 Millionen Franken bewilligt.

Stadt Luzern bekommt 100 neue E-Bikes

Wie die Stadt Luzern in einer Mitteilung vom Mittwoch schreibt, sei dieser Neustart des Veloverleihsystems «sehr erfolgreich» verlaufen. In den ersten drei Monaten seit dem Start im April gab es im Schnitt 1’000 Ausleihen pro Tag. Darum stockt die Stadt in Zusammenarbeit mit Nextbike das Angebot nun auf und ergänzt die Veloflotte um 100 E-Bikes.

Die elektrischen Drahtesel erreichen eine Geschwindigkeit von 25 Kilometern pro Stunde und werden bis Ende Woche von der Caritas Luzern an die jeweiligen Standorte verteilt. Die Caritas ist auch für die regelmässige Verteilung der Bikes bei den Verleihstationen und das Akku-Management zuständig.

Wildparken ausserhalb der Stadt Luzern wird bestraft

Im Gegensatz zu den regulären Velos gibt es die E-Bikes vorderhand nur in der Stadt Luzern – und können auch nur da abgeholt und zurückgegeben werden. Die Stationen, an denen die Bikes abgestellt werden können, werden in der App mit einem Blitz-Icon markiert.

Falls dennoch E-Bikes ausserhalb der Stadt abgestellt werden, müssen Velofahrerinnen ab der zweiten fehlerhaften Rückgabe eine Entschädigung von 20 Franken hinblättern. Wie die Stadt Luzern schreibt, finanzieren Einnahmen aus diesen Beträgen den Mehraufwand für den Rücktransport der E-Bikes ins städtische Netz.

E-Bikes sind nicht gratis

Im Gegensatz zu den Velos gibt es für die Nutzung der E-Bikes kein von der Stadt Luzern finanziertes Gratisangebot. Die Tarife gelten ab der ersten Minute. Die ersten 30 Minuten kosten vier Franken, danach zwei Franken für jede weitere Viertelstunde. Maximal kostet eine Fahrt mit dem E-Bike 40 Franken pro Tag.

Zeitgleich lanciert Nextbike einen neuen Tarif. So können Nutzerinnen Velos gleich für drei Tage mieten. Damit sollen vor allem Touristen angesprochen werden, welche Luzern auf dem Sattel erkunden wollen.

In Luzern ein Hit, in Zug ein Flop

Während das Angebot in Luzern und an anderen Standorten wie etwa Sursee, Horw oder Stans auf grossen Anklang stösst, zeigt sich in Zug ein anderes Bild. Nextbike wurde im September 2019 als Pilotprojekt im Free-Floating-System in der Stadt Zug eingeführt, nachdem andere Anbieter wie etwa Smide und AirBie nach kurzer Zeit wieder von der Bildfläche verschwunden waren.

Lange blieb der neuste Anbieter ebenfalls nicht. Nextbike zog sich im Februar 2022 wieder aus der Stadt Zug zurück. Während die Betreiber den Rückzug hauptsächlich wegen fehlender finanzieller Unterstützung durch die öffentliche Hand begründeten, zog der Stadtrat damals eine durchzogene Bilanz seitens des Kundeninteresses. «Das Angebot lief nicht so gut wie gedacht respektive wie erwartet», hielt Stadtrat Urs Raschle damals fest (zentralplus berichtete).

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4 Kommentare
  • Profilfoto von Rob
    Rob, 17.08.2023, 11:22 Uhr

    Ja. Und ganz nebenbei wurden dafür beim KKL die sonst schon raren Motorradparkplätze noch weiter reduziert. Parkchaos vorprogrammiert. Schade.

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  • Profilfoto von Gregor
    Gregor, 17.08.2023, 07:59 Uhr

    Ich brauche Nextbike in Luzern jeden Tag und finde es grossartig. ich würde aber niemals vier Franken für eine halbe Stunde E Bike bezahlen, da ist sogar der Bus günstiger. Ich bin ja sehr gespannt ob die Luzerner Bevölkerung bereit ist, von gratis auf vier Franken für eine halbe Stunde mit etwas elektronische Unterstützung zu wechseln. Macht hier auf Zentralplus mal eine Umfrage, wer das zahlen wird, und wer nicht.

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  • Profilfoto von Franz
    Franz, 16.08.2023, 17:03 Uhr

    Es lief ja erfolgreich mit den normalen Velos. Warum jetzt teure Batterievelos anschaffen (plus Stromverbrauch, Wartung), die in wenigen Jahren nur noch Elektroschrott sind? Irgend etwas stimmt hier nicht.

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  • Profilfoto von Hegard
    Hegard, 16.08.2023, 16:12 Uhr

    4 .- für 1 Std/ 2.- für eine 1/2 Std würde für Junge bis zB 25 J und Rentner genügen!

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