Luzerner Cocktail-Bar Karel Korner wird zum «Finale»

Der Schock bei Cocktail-Fans sass tief, als die Bar «Karel Korner» in Luzern die Schliessung bekanntgab. Diese können aber aufatmen. Denn die Schliessung ist Teil eines neuen Konzepts.

Redaktion

Christian Bucher

Die Nachricht hat sich wie ein Lauffeuer durch das Luzerner Nachtleben verbreitet – und auch für einige Verwirrung gesorgt. «Am 4. November ist Schluss», hiess es im September in einem Instagram-Post der Cocktailbar Karel Korner. Seit 2015 steht das Lokal in Luzern für gehobene Cocktail-Kultur und konnte in der Vergangenheit schon einige renommierte Auszeichnungen einheimsen (zentralplus berichtete).

Zwar sollte gemäss dem Beitrag auf Instagram zeitnah an derselben Adresse an der Winkelriedstrasse 30 ein neues Lokal entstehen, aber die Tage der beliebten Cocktailbar schienen gezählt zu sein (zentralplus berichtete). Das heizte auch die Gerüchteküche an. Etwa, dass die Bar pleite sei oder dass Barfrau und Geschäftsführerin Judy Lauber dem Lokal den Rücken gekehrt hätte.

Dabei ist der Grund für die Schliessung von «Karel Korner» ein gänzlich anderer. «2025 läuft unser Mietvertrag aus und wir hatten Bock darauf, zum Schluss nochmal etwas anderes zu machen», sagt Barchefin Judy Lauber zu zentralplus. Mitgründer Viktor Käser, der einräumt, dass die Instagram-Ankündigung von einigen Leuten falsch aufgefasst wurde, ergänzt: «Wir könnten die Bar normal ausklingen lassen oder noch einmal reinballern. Wir haben uns für zweiteres entschieden.»

Neueröffnung nach rund einer Woche

Weil «Karel Korner» dank Erwähnungen im Gastrojournal «Falstaff» und im Bar-Magazin «Mixology» als Konzept und Marke über die Landesgrenze hinaus bekannt ist, hat das Team beschlossen, «Karel Korner» für knapp 1,5 Jahre in den Winterschlaf zu schicken. Zum Schlussspurt wagt es mit einem neuen Namen und Konzept an derselben Adresse einen Neustart. «Wir wollen die Stadt überraschen – und uns selber», so Käser.

«Finale» heisst die neue Bar, die mit demselben Team entsteht. Die paar Tage bis zur Neueröffnung nutzen Käser, Lauber und Co. für ein «Facelifting», wie es der Mitgründer nennt. Grosse Umbauarbeiten sind nicht geplant, aber das Lokal soll in neuen Farben und mit neuer Dekoration in einem italienischen Touch daherkommen. Bunt und unkompliziert soll das «Finale» werden und eine entspanntere Atmosphäre bieten.

Das Konzept zieht sich bis zum Getränkesortiment durch. Im «Finale» gibt es eine grössere Wein-Auswahl und ein komplett neues Angebot an Cocktails, die Judy Lauber in den vergangenen Wochen selbst kreiert hat. Tief lässt sie sich noch nicht in die Cocktail-Karte blicken. Nur so viel: «Die Getränke werden einfacher und zugänglicher sein.»

Waren die Cocktails im «Karel Korner» aufwändig, komplex und experimentierfreudig, sollen im «Finale» weniger Zutaten zum Einsatz kommen, die Kreationen «frischer und jünger» werden – und günstiger. Aber ohne Einbussen bei der Qualität machen zu müssen, wie Lauber betont.

Läuft alles nach Plan, eröffnet das «Finale» rund eine Woche nach der Schliessung des «Karel Korner» am 4. November und bleibt bis Ende 2025.

Nach der Bar ist vor der Bar

Selbst nach dem offiziellen Ende heisst es: «Nach der Bar ist vor der Bar». Die Marke «Karel Korner» soll nämlich weiterbestehen und an einer neuen Adresse in der Stadt Luzern wieder ein Zuhause finden. Viktor Käser ist sich bewusst, dass es eine Herausforderung werden wird, «Karel Korner» nach 1,5 Jahren Ruhezeit wieder aufleben zu lassen. Aber das Team ist zuversichtlich und der Wille da: «Solange ich Lust darauf hab, will ich mit einem Barbetrieb zu tun haben», sagt Judy Lauber.

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