Pop-up «Dusty Donkey»

Schlössli Utenberg in Luzern: Gut essen und trinken wie in den 1920er-Jahren – vorübergehend

Das Team um «Dusty Donkey»: (v.l.) Lukas Dietziker von Gammacatering, Fabian von Holzen, Arne Thomass und Rafael Gloor. (Bild: zvg / Dusty Donkey)

«Dusty Donkey» heisst das Lokal, das im Schlössli Utenberg die 1920er-Jahre wieder aufleben lassen soll. Hinter dem Pop-up-Restaurant stehen ein Unternehmen aus Zug – und zwei Luzerner Barkeeper.

Die wilden 1920er-Jahre halten wieder Einzug in die Popkultur. Während Fernsehserien wie «Peaky Blinders» oder «Babylon Berlin» ein mehr oder weniger authentisches Bild der damaligen Zeit vermitteln, wird die Ära der Gangster, Jazzclubs, Prohibition und Femmes fatales auch in der Gastronomie referenziert.

Im August beispielsweise eröffnete am Standort des ehemaligen «Shine» beim Vögeligärtli die Trendbar «Hanky Panky». Auch sie will die «roaring twenties» mit Weste, Schiebermütze und passender Musik wieder aufleben lassen (zentralplus berichtete).

Nun zieht das Hünenberger Unternehmen Gammacatering nach. Seit zwei Jahren gehört das historische Schlössli Utenberg in Luzern zum Zuger Catering-Betrieb. Idyllisch am Hang gelegen, mit Aussicht auf die Stadt, ist das Lokal bei Ausflüglern, Hochzeitspaaren oder für Anlässe aller Art beliebt. In wenigen Tagen verwandelt sich das Schlössli in ein Pop-up-Restaurant im Stile eines «Speakeasy», einer verruchten Kneipe wie zur Zeit der Prohibition, in der illegal getrunken und gefeiert wurde.

Flüsterkneipe wie anno dazumal

Natürlich geht es im «Dusty Donkey», so der Name des Luzerner Lokals, legal und rechtens zu. Weder müssen Gäste eine Polizei-Razzia noch Trommelfeuer durch Tommy Guns fürchten. Stattdessen setzen die Betreiber auf die lockere Atmosphäre solcher Kneipen. «Es wird im Gastraum unter anderem spezielle Tapeten und passendes Mobiliar geben», sagt Maik Dominguez von Gammacatering. Es soll eine völlig neue Atmosphäre geschaffen werden. Speziell fällt auch die Beleuchtung aus: «Beleuchtet wird ausschliesslich von aussen durch die Fenster.»

Das Schlössli Utenberg in Luzern verwandelt sich während zwei Monaten in ein Fine-Dining-Lokal. (Bild: ber)

Um den Stil der illegalen Flüsterkneipen aus vergangenen Tagen einzufangen, startet der Abend noch bevor die Gäste vor Ort ankommen. Im Vorfeld ist eine Reservation zwingend. Dabei können Gäste nicht nur angeben, ob sie lieber die Vegi-Variante des Menüs wünschen, sie erhalten vom Veranstalter auch ein geheimes Passwort.

Dieses geben sie am reservierten Datum beim vereinbarten Sammelpunkt ab: am Tresen der Capitol Bar am Bundesplatz. Im Gegenzug erhalten die Gäste ein Ticket für den Abend und dürfen einen Oldtimer-Bus besteigen, der sie zum Schlössli Utenberg fährt.

Das soll nicht nur auf den Abend einstimmen, sondern auch das Problem der Anfahrt zum etwas abgelegenen Ort umgehen. Einen Dresscode für die Gäste gibt es nicht. «Es soll keine Mottoparty werden», sagt Dominguez, fügt aber an: «Wer sich aber der Ära entsprechend kleiden möchte, kann das selbstverständlich tun.»

Ein Koch und zwei Barkeeper

Kulinarisch setzt das Team auf eine Mischung aus gehobener Küche und ausgefallener Getränkebegleitung. Das Spezielle: Das Konzept ist auf eine Art Tavolata ausgelegt. Heisst: Die servierten Gerichte werden untereinander geteilt. Zu jedem der bis zu fünf Gänge serviert ein Barkeeper-Duo entsprechende Cocktails. Wahlweise auch alkoholfrei.

Die beiden zuständigen Mixologen sind in der Szene keine Unbekannten. Rafael Gloor beispielsweise dürfte vielen Gästen von der Bar Capitol ein Begriff sein und Fabian von Holzen ist unter anderem Betreiber der Buvette «Strandleben» bei der Ufschötti (zentralplus berichtete).

Am Herd stehen Arne Thomass und sein Team. Das Menü setzt sich aus einzelnen Gängen zusammen, die mit Namen wie «Tiffany», «Fitzgerald» oder «Shinjiro» aufwarten. Was aber konkret auf die Teller kommt, bleibt ein Geheimnis. Bekannt ist hingegen die Preisgestaltung. So kostet ein 5-Gang-Menü mit alkoholischer Getränkebegleitung, Wasser und Shuttle-Service insgesamt 160 Franken pro Person.

Mit dem «Dusty Donkey» setzt Gammacatering einen Pop-up-Versuch fort, der im letzten Jahr in St. Moritz seinen Anfang genommen hatte. Hier durften Rafael Gloor und Fabian von Holzen im «Scala» bereits ihre Cocktail-Künste unter Beweis stellen. Nun holt das Unternehmen die Idee nach Luzern. Und ins Schlössli Utenberg, um dieses in den ruhigeren Wintermonaten zu beleben.

Bei Erfolg winkt die Fortsetzung

Wie es sich für ein Pop-up-Lokal gehört, ist die Betriebsdauer des «Dusty Donkey» beschränkt. Das Restaurant auf dem Utenberg hat vom 20. Oktober bis 16. Dezember geöffnet. Für Privatpersonen und Teamanlässe ist das «Dusty Donkey» von Donnerstag- bis Samstagabend von 18 bis 1 Uhr geöffnet. Gruppen können das Lokal auch ausserhalb dieser Tage buchen.

Wird das Luzerner Pop-up ein Erfolg, plant Gammacatering eine Fortsetzung. «Es wäre toll, wenn daraus eine Eventreihe entstehen würde», so Maik Dominguez. Dabei könne auch mit anderen Konzepten oder gar Standorten gespielt werden.

Verwendete Quellen
  • Telefongespräch mit Maik Dominguez, Gammacatering
  • Website von «Dusty Donkey»
  • Medienmitteilung Gammacatering
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1 Kommentar
  • Profilfoto von Jerome Halter
    Jerome Halter, 10.10.2023, 18:33 Uhr

    Interessant! Ich glaube wir werden das mal ausprobieren…

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