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Wo früher Käse reifte, soll dieser bald über den Tisch gehen. In das entstehende Chäsimattquartier im Zentrum von Rotkreuz zieht mit Cheesenjoy ein Käseladen ein. Das Inhaberpaar möchte den Käseladen als Ort des Beisammenseins etablieren.
In Rotkreuz schiessen neue Quartiere gefühlt wie Pilze aus dem Boden. Im Suurstoffi-Areal wird inzwischen bereits gewohnt und gearbeitet. Im Westen des Dorfkerns entsteht mit der Chäsimatt ein Quartier, das auch schon bald bezugsbereit sein soll (zentralplus berichtete). 2024 sollen die ersten Mieter und Unternehmen einziehen.
Dabei wartet die Chäsimatt mit einem imposanten Mix auf: Nebst Hundewaschsalons und einer Töpferwerkstatt eröffnen beispielsweise auch eine Kleintierpraxis, ein Escape-Room und eine Landi. Und gemäss einem derzeit aufliegenden Gesuch ein Laden, der zum neuen Quartier wie die Faust aufs Auge passt: der Käseladen Cheesenjoy.
Mehr als der gewöhnliche Sbrinz
Dahinter steckt das Inhaberpaar Andreas Lüthold (43) und Olivia Koster (33). Sie werden den Käse zwar nicht selbst über die Theke reichen, haben aber trotzdem eine starke Verbindung zum Milchprodukt: Er sei gelernter Milchtechnologe, Olivia Koster sei in einer Käserfamilie aufgewachsen, wie Lüthold erzählt. Zusammen führen sie zwei weitere Unternehmen, die im Käsehandel und in der Konfektionierung tätig sind. An der Chäsimatt reichen künftig zwei Angestellte die Laibe über die Theke.
Ihr Konzept für den Laden ist, ihre künftigen Kundinnen die Käsewelt neu erleben zu lassen. Sie haben zwar ganz viele regionale Schweizer Käse, wollen sich aber auf spezielle Käse spezialisieren. «Wir wollen zeigen, dass es nicht nur Gruyère, Appenzeller und Sbrinz gibt, sondern weltweit ganz tolle Käse.» Ihr Angebot reiche darum vom «klassischen 08/15-Käse» für rund zwölf Franken pro Kilo bis zum Trüffelbrie für gut 150 Franken. Wann immer möglich beziehen sie den Käse vom Produzenten direkt, beziehen aber über ihr weiteres Unternehmen auch internationale Käse.
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Andere Käseladen machen dicht, sie machen einen auf
Dass ein neuer Käseladen eröffnet wird, mutet anachronistisch an. Eher hört man, dass immer mehr Käsegeschäfte verschwinden. Dies bestätigt auch Lüthold: «Wir erleben ein Käsegeschäftsterben. Selbst traditionelle Läden mussten bereits schliessen.» Eins davon habe er bis vor Kurzem selbst betrieben: 2019 musste das Chäs Vreneli am Münsterhof mitten in der Zürcher Altstadt schliessen. Nach über 100 Jahren machten wirtschaftliche Gründe dem Geschäft den Garaus: Wegen der geringen Margen auf Käse und steigenden Miete rentierte sich der Laden nicht länger.
Für Cheesenjoy in Rotkreuz ist Lüthold aber guter Dinge. «Wir sehen riesiges Potenzial in der Chäsimatt, da das Gesamtkonzept aufeinander abgestimmt ist.» Künftig könnten Bewohner und Passantinnen hier ihren gesamten täglichen Bedarf abdecken. Zudem betont er die Nähe zur Hochschule – auch die Studenten brauchen einen Zmorge, Znüni, Zmittag oder Zvieri. Er gibt aber unverfroren zu: «Als Stand-alone würde der Laden vermutlich nicht funktionieren.»
Zudem wolle er bei Cheesenjoy nicht nur auf das reine Produkt Käse setzen. Nebst der Käsetheke planen Koster und Lüthold eine Eventgastronomie. «Kunden können den Käse vor Ort selbst degustieren oder ein Plättli zusammenstellen.» Wie gut das funktionieren könne, zeige der Nachbar Frankreich. «Dort findet gemütliches Beisammensein nicht nur in der Bar oder im Restaurant, sondern auch im Käseladen statt.» Ähnliches schwebt dem Cheesenjoy-Team für Rotkreuz vor.
Öffnungszeiten noch nicht fix
Wann Kundinnen künftig in den Laden schlendern können, ist übrigens noch nicht fix. Die Öffnungszeiten werden in Absprache mit allen künftigen Ladenbetreibern von der Bauherrschaft festgelegt. Doch zumindest das Datum ist nach Baugesuch schon klar: Anfang Januar soll der Laden eröffnet werden.
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- Dokumente des aufliegenden Baugesuchs
- Website Chäsimatt
- Website Cheesenjoy
- Telefonat mit Andreas Lüthold, Geschäftsführer Cheesenjoy
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