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Digitalisierungsinitiative soll Papier vertreiben

Sogar mein Grosi ist digitaler als der Kanton Luzern

Digitalisierungsinitiative soll öffentliche Verwaltung voranbringen. (Bild: Adobe Stock)

Die Digitalisierung hat unser Leben in den vergangenen Jahren stetig vereinfacht. Doch die öffentliche Verwaltung des Kantons Luzern konnte nicht mit der schnellen Entwicklung Schritt halten. Lucas Zurkirchen vertritt im Politblog die Meinung, eine digitalere Verwaltung bringe der gesamten Gesellschaft etwas.

Denken wir nur an den Beginn der Coronapandemie zurück, als das Bundesamt für Gesundheit seine Fallzahlen mit dem Fax übermittelte. Für mich ein unverständlicher Zustand und ein Weckruf, dass wir im Bereich Digitalisierung noch nicht auf dem gewünschten Niveau sind. Den Begriff Digitalisierung gibt es, seit es die ersten Computer gibt, und die Digitalisierung hat sich seitdem stetig verändert.

Umständliche Anträge

Spätestens seit alle einen einfachen Zugang zum Internet haben, sind in der Wirtschaft, Gesellschaft und Verwaltung enorme Fortschritte in diesem Bereich gemacht worden. Trotzdem tut sich die Luzerner Verwaltung mit der Digitalisierung gewisser Prozesse noch sehr schwer: Das Einreichen gewisser Anträge ist umständlich, der Prozess ist unverständlich beschrieben oder nur in Papierform möglich.

Die Lösung wäre einfach, das Ziel eines digitalen Kantons wurde bisher jedoch zu wenig konsequent verfolgt. Die Dienstleistungen sollen so einfach und bürgernah wie möglich gestaltet werden. Dabei sollen die Aufgaben des Kantons und der Gemeinden Luzern «bevölkerungsnah, wirksam, kostenbewusst und wann immer möglich digital» erfüllt werden. Dies bedeutet, dass die Prozesse der Verwaltung vermehrt digital ablaufen und papierbasierte Arbeitsschritte entfallen oder stark reduziert werden. Behördengänge sollen virtuell und barrierefrei möglich sein, und alle Dienstleistungen sollen mit digitalen Verfahren durchführbar sein.

Interessen aller Generationen berücksichtigt

Die Digitalisierungsinitiative legt grossen Wert darauf, dass der Zugang zur öffentlichen Verwaltung auch für ältere Personen gewährleistet bleibt. Obwohl die Welt immer digitaler wird, gibt es Menschen, die nicht über ausreichende digitale Fähigkeiten oder nicht über einen Zugang zu entsprechenden Technologien verfügen.

Die Initiative sieht die Digitalisierung als Ergänzung zu den geltenden Grundsätzen, nach denen der Kanton Luzern seine Aufgaben erfüllen soll (bevölkerungsnah, wirksam und kostenbewusst). Somit werden nicht nur die Bedürfnisse der digital versierten Personen erfüllt, sondern auch der Zugang für alle Generationen gewährleistet.

Die Digitalisierungsinitiative bietet eine vielversprechende Möglichkeit, die Effektivität und Effizienz der öffentlichen Verwaltung im Kanton Luzern zu steigern. Durch die konsequente Umsetzung von digitalen Prozessen können Kosten gesenkt und gleichzeitig die Qualität der Dienstleistungen verbessert werden. Es ist wichtig sicherzustellen, dass niemand aufgrund der fehlenden digitalen Fähigkeiten oder Zugangsmöglichkeiten von der Digitalisierung ausgeschlossen wird.

Die Initiative berücksichtigt diese Anliegen und strebt eine inklusive Digitalisierung an, die allen Bürgerinnen und Bürgern des Kantons Luzern zugutekommt. Es ist an der Zeit, analoge Prozesse hinter uns zu lassen und das volle Potenzial der Digitalisierung zu nutzen.

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Dieser Blog soll den Politikerinnen und Politikern aus den Kantonen Zug und Luzern Gelegenheit geben, ihre Sicht der Dinge darzustellen. Es wird wöchentlich Bezug genommen zur aktuellen politischen Landschaft Zentralschweiz. Die Meinung von Bloggern und Gastautoren muss nicht mit jener der Redaktion übereinstimmen.
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