Radschützenpanzer auf Zuger Schulareal

Stadt greift nach Militärbesuch durch

Unter anderem ein solcher Radschützenpanzer war auf dem Schulareal zu sehen. (Bild: VBS)

Ein Militärdetachement besuchte am Mittwoch eine Zuger Schule. Dabei konnten Kinder auch Waffen begutachten und selber in die Hände nehmen. Nun verschärft der Stadtrat die Regeln.

Mehrere schwere Militärfahrzeuge waren am Mittwochvormittag auf dem Schulplatz der Stadtzuger Schule Kirchmatt zu sehen. Hintergrund: Die Schule wollte den Kindern das Militär näher bringen (zentralplus berichtete). Dieses fuhr auf Einladung auch mit einem Radschützenpanzer vor. Bewilligt wurde die Aktion auf Seiten des Militärs vom Schulkommandanten der entsprechenden Infanterie-Durchdienerschule, wie die Armee auf Anfrage von zentralplus sagt.

Die Kinder konnten die Fahrzeuge und weiteres Militärmaterial aus nächster Nähe begutachten. Dabei spielte ein Mädchen auch mit einem Gewehr.

Die Aktion kommt nicht überall gut an. Auch beim Zuger Stadtrat nicht. Dieser verbietet es ab sofort, an solchen Anlässen Waffen zu demonstrieren und einzusetzen, schreibt die «Zuger Zeitung». Zudem würden die Schulleitungen für heikle Themen sensibilisiert und sie müssten künftig vorläufig mit dem Rektorat Rücksprache nehmen, bevor sie solche Aktionen bewilligen. Informationsanlässe zu Polizei, Feuerwehr oder Militär seien jedoch weiterhin zugelassen.

Drohte Oberst mit rechtlichen Konsequenzen?

Am Rande sorgte zudem scheinbar ein Oberst aus Zug, welcher den Anlass organisiert hatte, für Aufregung. Er untersagte der anwesenden Journalistin der «Zuger Zeitung» nach deren Angaben, über den Anlass zu berichten. Sonst würde es rechtliche Konsequenzen geben. Auf Anfrage von zentralplus erklärte der Offizier, das seien «Fehlinformationen» sowie «konstruierte, abenteuerliche und tendenziöse Aussagen». Die «Zuger Zeitung» hält an ihrer Berichterstattung fest.

Verwendete Quellen
  • Artikel der «Zuger Zeitung»
  • Schriftlicher Email-Austausch mit dem Oberst
  • Telefongespräch und schriftlicher Austausch mit der Kommunikationsstelle des VBS
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1 Kommentar
  • Profilfoto von Jouette
    Jouette, 29.03.2024, 19:16 Uhr

    Der Herr Oberst wähnte sich in seinem autoritären Regime und verkannte die demokratischen Werte der Berichterstattung. Peinlich auch für die Sicherheitsdirektorin Dittli, die hier nur Positives zu berichten wusste. Ein bisschen mehr Fingerspitzengefühl hätte man in diesem Kontext schon erwarten können. Es spricht ja nichts gegen den Militärbesuch selbst, aber man hätte schweres Geschütz weglassen können.

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