Tagesschule: Selten ist sich das Parlament so einig
Das Parlament will noch mehr als der Stadtrat bezüglich der neuen Tagesschule. Künftig sollen auch Kindergärtler automatisch für den Mittagstisch angemeldet sein.
Mit 47 zu 0 Stimmen begrüsst der Grosse Stadtrat das neue Tagesschulmodell. Eine solch klare Meinung kommt im Parlament selten vor. Um die Schülerhorte in Luzern auszubauen und zusätzliches Personal einzustellen, bewilligen die Parlamentarierinnen den Kredit von 44,5 Millionen Franken. Das schreibt die «Luzerner Zeitung».
Der Stadtrat schlug mit dem neuen Modell vor, dass Primarschüler neu automatisch für die Mittagsbetreuung angemeldet sind, sofern sie am Nachmittag Schule haben (zentralplus berichtete). Den zusätzlichen Antrag der SP, diese Änderung auch auf Kindergartenkinder auszuweiten (zentralplus berichtete), nahm das Parlament ebenfalls an. Laut der Zeitung habe der Stadtrat diesbezüglich Vorbehalte geäussert. Bereits der Kindergarteneintritt sei für die Kinder sehr anspruchsvoll. Direkt den ganzen Tag dort zu verbringen, könne für einige Kinder eine Überforderung sein.
Mittag kostet zwischen 5 und 7 Franken
Der Stadtpräsident Beat Züsli scheint aber sehr zufrieden mit dem neuen Modell zu sein. Die Tagesschule werde die «Attraktivität der Stadt Luzern als Wohn-, Arbeits- und Firmenstandort stärken», sagte er.
Mit der Einführung dieser gebundenen Mittage senkt die Stadt auch die Tarife. Bisher kostete die Mittagsbetreuung je nach Einkommen 8,5 bis 30 Franken. Künftig liegt der Preis bei sieben Franken. Erziehungsberechtigte mit weniger als 48'000 Franken Einkommen bezahlen sogar nur fünf Franken pro Mittag.
Noch im Juni dieses Jahres soll die Abstimmung zum Kredit vors Volk kommen.
- Artikel in der «Luzerner Zeitung»
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