Nach Zoff wegen Sparmassnahmen

So will die Stadt Kriens kinderfreundlicher werden

Kriens will weiter an familienfreundliche Rahmenbedingungen arbeiten. (Bild: zvg)

Nach einer umstrittenen Sparmassnahme setzt die Stadt Kriens eine Initiative der SP um, die klare Rahmenbedingungen für die Kinderbetreuung forderte.

Die Stadt Kriens setzte im Frühjahr 2022 eine Sparmassnahme um, die für erhitzte Gemüter sorgte. So wurden beispielsweise Ferienhorte für Kinder während der Ferienzeit gestrichen und Tarife für Betreuungsangebote angehoben (zentralplus berichtete). Kurz darauf hat die SP Kriens eine Initiative eingereicht, die forderte, dass die Betreuung gesetzlich verankert und damit zum verbindlichen Auftrag wird (zentralplus berichtete).

Nachdem Kriens finanziell etwas mehr Spielraum hatte, führte die Stadt den Ferienhort wieder ein und korrigierte die Tarife für die Angebote der Tagesstruktur per Anfang 2023 ein erstes Mal.

Jetzt liegt der Stadtrat dem Parlament zudem ein konkretes Reglement vor, das sich auf die SP-Initiative bezieht. Das Reglement schreibt unter anderem die Qualität der schulergänzenden Betreuungsangebote fest und definiert den Kostenrahmen. Als Richtlinie für «familienfreundliche» Tarife gelten die kantonalen Vorgaben. Diese sehen vor, dass die Elternbeiträge maximal 30 Prozent betragen dürfen. Stimmt der Einwohnerrat dem Reglement zu, wird der kantonale Richtwert bindend, schreibt die Stadt in einer Mitteilung.

Startschuss fürs Schuljahr 2024 möglich

Dazu verpflichtet sich die Stadt, die Zahl der Betreuungsplätze der wieder steigenden Nachfrage anzupassen. Dabei gehe es weniger um die Infrastruktur als vielmehr um Fragen der Nutzung von bestehenden Anlagen. Die Volksschule hat intern die Ressourcen für die Koordination verstärkt und strebt etwa bei der Mittagsverpflegung kreative Lösungen an: «Wenn wir mehr Anmeldungen haben fürs Mittagessen, wird im Essraum halt in zwei Gruppen zeitlich gestaffelt gegessen, oder das Essen wird in einem Schulraum eingenommen. Das ist deutlich besser, als Kinder abweisen zu müssen,» schreibt Bildungsvorsteher Marco Frauenknecht (SVP) in der Mitteilung.

Der Stadtrat unterbreitet das Geschäft dem Stadtparlament an der Sitzung vom 14. Dezember 2023 zur ersten Lesung. Nach einer zweiten Lesung im Frühling könnte das Reglement bei einer Annahme auf das Schuljahr 24/25 in Kraft treten.

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1 Kommentar
  • Profilfoto von Kasimir Pfyffer
    Kasimir Pfyffer, 27.11.2023, 09:10 Uhr

    Typisch Krienser Regierung: Man hat ein paar aufs Dach bekommen und muss darum den gesetzlichen Minimalstandard erfüllen. Das aber stellt man als grossartige und grosszügige Leistung dar. Im Herzen ein Bauer, im Gehabe ein Landvogt und im Verhalten ein Krämer.

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