Erbstreit über Luzerner Haus beigelegt

So geht es mit dem ehemals besetzten «Kellerhaus» weiter

Im Oktober 2022 haben Aktivistinnen das Haus an der Kellerstrasse 28a besetzt. Dieses stand wegen eines Erbstreits leer. (Bild: mik)

Die Geschichte des im Oktober besetzten Hauses an der Kellerstrasse 28a in Luzern geht weiter. Die Witwe des Eigentümers ist vor Bundesgericht abgeblitzt, womit das Haus nun definitiv der Stiftung gehört.

Der Erbstreit um das ockerfarbige Haus an der Kellerstrasse 28a ist beigelegt. Wie die «Luzerner Zeitung» schreibt, ist die Witwe des verstorbenen Eigentümers mit ihrer Beschwerde gegen den Erbvertrag vor Bundesgericht abgeblitzt. Sie machte verschiedene formale Mängel geltend. Etwa dass sie bei der Unterzeichnung des Erbverzichts nicht verstanden habe, was sie unterschreibe, da kein Dolmetscher anwesend gewesen sei (zentralplus berichtete). Dem widerspricht das Kantonsgericht: Gegenüber den Beurkundungszeugen hätte sie bestätigt, den Vertrag gelesen zu haben. Dies stützt auch das Bundesgericht.

Damit fällt das ehemals besetzte Haus an der Kellerstrasse in den Besitz einer Stiftung. Dessen Stiftungsratspräsident Benno Studer, der gleichzeitig der Willensvollstrecker des verstorbenen Eigentümers ist, bestätigt das gegenüber der Zeitung. Laut Studer werde die Stiftung jetzt aktiv. Sie plane das «Kellerhaus» zu verkaufen, da sie wegen des «desolaten Zustandes» keine Renovierung anpeilt.

Bis das Haus verkauft oder versteigert wird, brauche die Stiftung jedoch noch drei bis sechs Monate. Der Erlös daraus werde für den Stiftungszweck verwendet: der Bau und Betrieb eines Gnadenhofs in Ballwil. Ob dies möglich ist, ist eine andere Frage, denn das geplante Areal liegt ausserhalb einer Bauzone. Doch wie Studer der Zeitung sagt, laufen derzeit Abklärungen mit den Behörden.

Aktivistinnen wollten das Haus kaufen

Aufgrund des Erbstreits stand das Haus vier Jahre leer. Eine Aktivistengruppe namens «Kollektiv Kellerhaus» hat das Haus an der Kellerstrasse 28a für rund zwei Wochen besetzt. Gemäss eigenen Angaben, um ein Zeichen für bezahlbaren Wohnraum in der Stadt Luzern zu setzen (zentralplus berichtete). Zudem betonten sie, dass sie das Haus kaufen wollen, um eine WG daraus zu machen. Beim Auszug der Aktivisten zeigte sich Stiftungsratspräsident Benno Studer für das Kaufangebot durchaus offen – sofern sie die finanziellen Mittel hätten (zentralplus berichtete).

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2 Kommentare
  • Profilfoto von Roli Greter
    Roli Greter, 15.04.2023, 07:58 Uhr

    Frage an das Kellerhsus-Kollektiv

    Muss ich ausziehen wenn ihr es gekauft habt?

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    • Profilfoto von Armando
      Armando, 16.04.2023, 13:22 Uhr

      Dumme Frage, denn du wohnst ja gar nicht dort. Das Haus steht seit 4 Jahren leer. Lesen bildet.

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