Oberhalb des Restaurants Tiglio

Im Gasthaus zur Linde entstehen drei neue Wohnungen

Über dem Restaurant soll bald gewohnt werden. (Bild: mre)

Eine 3,5- und zwei 2,5-Zimmer-Wohnungen – so lautet der Plan für die oberen Geschosse des Hauses «zur Linde». Die Inhaber haben ein entsprechendes Baugesuch für den Umbau des Gebäudes am Weinmarkt in der Luzerner Altstadt eingereicht.

Das ehemalige Gasthaus zur Linde hat eine lange Geschichte hinter sich. Es sei etwa Mitte des 16. Jahrhunderts als Ersatzbau eines Ständerbaus entstanden, ist dem aktuellen Baugesuch zu entnehmen. Das Haus steht an der südöstlichen Ecke des Weinmarktes, laut dem Objektbeschrieb der «bedeutendste Platz der Stadt Luzern». Das Gebäude sei erstmals 1529 als Gasthaus zur Linde erwähnt worden.

Nun reicht die Inhaberin der Liegenschaft, Poli Immobilien AG, ein Baugesuch für den Umbau der oberen Etagen des Hauses ein. Franz Glanzmann, der CEO der Immobilienfirma, sagt auf Anfrage, er möchte möglichst bald mit dem Umbau starten. Am besten im Frühjahr, direkt nachdem die Bewilligung komme.

Für die geplanten Wohnungen werden die Obergeschosse und der Dachausbau umgenutzt. Die Besitzerin will ins erste und zweite Obergeschoss jeweils eine 2,5-Zimmer-Wohnung bauen. Die Flächen der Wohnungen betragen jeweils knapp über 70 Quadratmeter – inklusive des Treppenhauses. Die eigentliche Wohnfläche liege dann bei etwa 50 Quadratmetern, erzählt Glanzmann. Bei der dritten Wohnung handelt es sich um eine 3,5-Zimmer-Wohnung, die sich über zwei Stöcke ziehen wird. Laut dem Baugesuch soll diese Maisonette-Wohnung knapp 204 Quadratmeter umfassen (inklusive Treppenhaus und Estrich).

Fassade soll wieder aussehen wie vor hundert Jahren

Weiter will die Immobilienfirma die Fassade sanieren. Sie soll wieder aussehen wie ums Jahr 1920. Im ersten, zweiten und dritten Obergeschoss sollen dafür Holzfenster eingebaut werden. Auch die bestehenden Fensterläden will die Firma gegen Holz-Jalousie-Läden austauschen. Weiter will sie den Sandstein reinigen und ihm einen neuen Anstrich verleihen. Der Farbauftrag werde in Absprache mit der Denkmalpflege vorgenommen.

Zuletzt soll der Schriftzug «Gasthaus zur Linde» entsprechend der historischen Fotos wieder auf die Fassade gemalt werden. Aktuell stehen auf dem Gebäude neben dem Schriftzug «zur Linde» die Worte «Hotel» und «Restaurant».

Das Gebäude steht unter Denkmalschutz. Laut dem Baugesuch erfordere das geplante Vorhaben deshalb eine enge Absprache mit der kantonalen Denkmalpflege. Im Frühjahr 2024 sollen mit einem «bauarchäologischen Augenschein» die wichtigsten Befunde zusammengetragen werden. Während dem Umbau des Hauses würden vertiefte Untersuchungen erfolgen. Das Ziel dabei sei es, die einzelnen Bauphasen des Hauses zu bestimmen.

Bis vor knapp einem Jahr gehörte die Liegenschaft dem «Einhorn»-Wirt Settimio Tommaso Vaglio. Bis dahin war das Restaurant Valentino im Haus beheimatet. Vaglio verkaufte die Liegenschaft an die Poli Immobilien AG (zentralplus berichtete). Diese teilte letzten März mit, sie prüfe verschiedene Optionen betreffend zukünftiger Nutzung des Gebäudes.

Ins Erdgeschoss kommt Restaurant Tiglio

Im Erdgeschoss des Gebäudes wird wieder ein Restaurant eröffnet. Das ist seit gut zwei Monaten bekannt (zentralplus berichtete). Das «Tiglio» wird wie sein Vorgänger italienische Küche servieren. Oliver Vaglio, der Sohn des Besitzers vom Vorgängerrestaurant, und Roman Konrad werden das Lokal führen. Sie wollen es nach der kommenden Fasnachtszeit eröffnen.

Verwendete Quellen
  • Baugesuch Umbau und Sanierung Haus zur Linde
  • Telefonat mit Franz Glanzmann, CEO Poli Immobilien
  • Medienarchiv zentralplus
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2 Kommentare
  • Profilfoto von Baldo
    Baldo, 26.01.2024, 17:39 Uhr

    Eher das zweite ihrer Befürchtung. Eine Wohnung mit 204 oder 70 Quadratmeter in der Altstadt, unbezahlbar und das ob ein Restaurant.

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  • Profilfoto von PSCHT
    PSCHT, 24.01.2024, 07:11 Uhr

    Freut mich zu hören dass dieses schöne Haus saniert wird. Aber ich hoffe mal das wird einigermassen bezahlbar sein und nicht wieder so ein verstecktes Dauer-AirBnB mit völlig überhöhten Preisen. Ich ahne ungutes aber will ja auch nicht den Teufel an die Wand malen. Warten wir mal ab.

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