«Schoggiturm» wird aufgefrischt

Hässlichstes Gebäude in Emmen bekommt Facelifting

Auch die Emmer Gemeindepräsidentin Ramona Gut-Rogger ist nicht der grösste Fan des «Schoggiturms». (Bild: Archivbilder zentralplus)

Der «Schoggiturm» ist wahrlich keine Augenweide. Sogar die Gemeinde und deren Präsidentin sind dieser Meinung. Nun soll das Gebäude saniert werden.

Gemeindepräsidentin Ramona Gut-Rogger scheint kein Fan vom Emmer Verwaltungsgebäude zu sein. Als ein zentralplus-Redaktor sie kürzlich vor dem «Schoggiturm» fotografieren wollte, reagierte sie nicht gerade begeistert. «Wollen wir nicht lieber auf die Dachterrasse?», meinte die Gemeindepräsidentin.

Und auch in einer Medienmitteilung vom Donnerstag lässt die Gemeinde kaum ein gutes Haar an ihrem Verwaltungsgebäude und schreibt: «Über Geschmack lässt sich bekanntlich nicht streiten. Und doch würde wohl kaum jemand das Verwaltungsgebäude – den ‹Schoggiturm› – als Augenweide bezeichnen.»

Vom «erweckten Leben» spürt man nichts

Auch wenn es in der digitalen Architekturbibliothek heisst: «Manuell bedienbare Storen bespielen die Fassaden. Dadurch lassen sich veränderliche Muster erzeugen und die sonst so homogenen Fassaden zum Leben erwecken.»

Vom «erweckten Leben» spüre man nichts, heisst es in der Mitteilung. Vor allem dann nicht, wenn im Hochsommer die Temperaturen in den Büroräumen auf 35 Grad steigen und die Unterarme auf den Tischplatten kleben bleiben. So schreibt es die Gemeinde Emmen. Nun soll der «Schoggiturm» eine Auffrischung bekommen.

Das Gebäude aus dem Jahr 1972 sei in die Jahre gekommen. Die desolate Isolation verursache wahlweise klamme Finger oder überhitzte Hirnwindungen. Ausserdem gebe es im Gebäude unangenehme Zugluft, und die Fensterbrüstung weise deutliche Sicherheitsdefizite auf.

Wenn alles wunschgemäss läuft, soll der Umbau im Jahr 2027 starten.

PV-Anlage, neues Treppenhaus und neue Lüftung

Die Gemeinde sieht vor, die Fassade zu sanieren. Dabei will sie eine PV-Anlage installieren. Zudem will Emmen die Nasszellen und das Treppenhaus erneuern und eine Lüftung einbauen. Auch soll das Gebäude neu eine Druckanlage als Brandschutzmassnahme erhalten. In etwa zehn Jahren will die Gemeinde in einer zweiten Etappe den Büroumbau angehen.

Dass der «Schoggiturm» weiterhin als Verwaltungsgebäude dienen soll, war nicht immer klar. 2017 stand im Raum, dass die Emmer Gemeindeverwaltung neu am Seetalplatz untergebracht werden soll (zentralplus berichtete). In der aktuellen Mitteilung steht, dass der Gemeinderat klar am heutigen Standort festhält.

Die Eingangspforte vom «Schoggiturm». (Bild: mik)

Und das, obwohl das Emmer Verwaltungsgebäude im Jahr 2022 gar für seine Hässlichkeit ausgezeichnet wurde. «Pilatus Today» kürte das Gebäude mittels einer Leserumfrage zum hässlichsten Gebäude der Zentralschweiz. Mit 27 Prozent aller Stimmen ist der «Schoggiturm» der klare «Gewinner».

Verschwindet auch die «Schoggi»-Farbe?

Doch wie soll das Gebäude nun nach dem Umbau aussehen? «Das ist Inhalt der aktuellen Planungen», sagt Gemeindepräsidentin Ramona Gut-Rogger auf Anfrage. Es sei noch nicht klar, wie sich das Verwaltungsgebäude äusserlich verändern werde.

Die Kosten betragen gut 12,5 Millionen Franken. Mitte Mai beantragt die Gemeinde beim Einwohnerrat den Projektierungskredit in der Höhe von 985’000 Franken für die erste Sanierungsetappe.

Verwendete Quellen
  • Mitteilung der Gemeinde Emmen
  • Telefonat mit Ramona Gut-Rogger, Gemeindepräsidentin Emmen
  • Eintrag in der digitalen Architekturbibliothek zum Gebäude
  • Abstimmung von «Pilatus Today»
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