Gastronomie
Neues Lokal am Luzerner Weinmarkt

Aus dem Restaurant Valentino in Luzern wird das «Tiglio»

Im historischen Haus «Zur Linde» eröffnet im neuen Jahr wieder ein Restaurant. (Bild: cbu)

Rund ein Jahr nach der Schliessung soll das ehemalige Restaurant Valentino am Weinmarkt wieder öffnen – mit neuer Leitung, neuem Namen und einem anderen Konzept. Was jedoch bleibt, ist die italienische Küche.

Das Restaurant Valentino am Weinmarkt war ein bekannter Treffpunkt für Freunde der italienischen Küche. Im März schloss das Lokal im altehrwürdigen Haus «Zur Linde». Der Besitzer Settimio Tommaso Vaglio, der als Wirt des Restaurants Einhorn in der Hertensteinstrasse vielen Luzernerinnen bekannt sein dürfte, verkaufte das Haus in der Folge an die Poli Immobilien AG mit Sitz in Meggen. Plante das Unternehmen zuerst, das Lokal bereits um die Osterzeit herum neu zu eröffnen, zeichnete sich bald eine Verzögerung wegen anstehenden Umbauarbeiten ab (zentralplus berichtete).

Jetzt ist klar, wie es mit dem historischen Gasthaus in Luzern weitergeht – und mit wem. Künftig steht das Restaurant unter der Führung von Oliver Vaglio und Roman Konrad. Oliver Vaglio ist als gelernter Koch seit Jahren fest mit der Luzerner Gastronomie verwurzelt, half schon früh in den Betrieben des Vaters mit – darunter auch im ehemaligen «Valentino» –, bevor er seinen eigenen Weg ging.

Nach mehreren Zwischenstationen in verschiedenen Lokalen kam Oliver Vaglio zum «Old Swiss House» – einem Ort, mit dem er seit Jahrzehnten stark verbunden ist. «Ich habe hier 1987 meine Kochlehre gemacht», erzählt Vaglio gegenüber zentralplus. Seit zehn Jahren ist er Geschäftsführer im Traditionslokal. Eine Ära, die bald zu Ende geht.

Im «Tiglio» ist weniger mehr

Als Oliver Vaglios Vater das Haus «Zur Linde» verkaufte, fand er das schade. Zeitgleich war in ihm der Entscheid gereift, sich mit einem Restaurant selbständig zu machen. Er schloss sich mit Roman Konrad zusammen, der ebenfalls kein unbeschriebenes Blatt in der Szene ist. Konrad führte beispielsweise während 22 Jahren die Seebadi in der Stadt Luzern. Gemeinsam pachten sie zukünftig das Lokal am Weinmarkt und verwandeln es in das Restaurant Tiglio – italienisch für Linde.

«Es muss nicht immer mehr sein. Feines Essen, ein gutes Glas Wein und eine gemütliche Atmosphäre – mehr braucht es nicht.»

Oliver Vaglio, Gastronom

Das Konzept lässt sich mit «weniger ist mehr» beschreiben. «Heute herrscht ein Überfluss. Wir wollen ein paar Schritte zurückgehen», sagt Vaglio. Darum setzen er und Geschäftspartner Roman Konrad auf eine übersichtliche Speisekarte. Eine Handvoll Vorspeisen, verschiedene Pasta, ein Fleischgericht, ein Fischgericht und Desserts. Auf den Teller kommt traditionelle italienische Küche, allerdings ohne die bekannten Dauergäste. Stattdessen wollen sie auf eher unbekanntere Gerichte und Zutaten setzen.

Eine Auswahl an Gerichten habe er zusammen, allerdings stehe der Entscheid, welche es letztlich auf die Speisekarte schaffen würden, noch aus. Das Ziel sei es, authentisch, frisch und unkompliziert zu sein. Nicht nur im kulinarischen Bereich. Vaglio und Konrad seien «alte Schule» und würden mehr Wert auf persönliche Gastfreundschaft und ein familiäres Ambiente als auf modernen Popanz legen. «Es muss nicht immer mehr sein. Feines Essen, ein gutes Glas Wein und eine gemütliche Atmosphäre – mehr braucht es nicht.»

Der Charme im Restaurant soll bleiben

Darum wird auch der Innenraum des Lokals nur sanft renoviert. Ein neuer Boden und ein neuer Anstrich, ansonsten bleibe der Charme jedoch erhalten, versichert der Gastronom. Einen komplett neuen, modernen Stil brauchen Gäste im Restaurant Tiglio also nicht zu befürchten. «Der Raum lebt von seiner Schlichtheit und seiner Geschichte.»

Das Restaurant Tiglio bezieht eine Etage des Hauses. Der Rest wird anderweitig genutzt. (Bild: cbu)

Kein Teil des künftigen Restaurants Tiglio werden das Untergeschoss, das früher eine Pizzeria beherbergte, und das Obergeschoss, dessen Räume früher als Hotelzimmer vermietet wurden. Beide Stockwerke nutzt die Poli Immobilien AG für eigene Zwecke. Die beiden Geschäftsführer begrüssen diesen Entscheid. So können sie sich gänzlich auf ihr Restaurant fokussieren, das dereinst Platz für rund 30 Gäste bieten wird.

Wer sich vom neuen Konzept und der neuen Küche überzeugen will, braucht noch etwas Geduld. Gemäss Vaglio eröffnet das «Tiglio» im neuen Jahr nach der Fasnachtszeit. Das Duo plant, das Lokal jeweils mittags und abends zu öffnen. Die genauen Öffnungszeiten seien aber noch nicht in Stein gemeisselt.

Verwendete Quellen
  • Gespräch mit Oliver Vaglio, Geschäftsführer
Deine Ideefür das Community-Voting

Die Redaktion sichtet die Ideen regelmässig und erstellt daraus monatliche Votings. Mehr zu unseren Regeln, wenn du dich an unseren Redaktionstisch setzt.

Deine Meinung ist gefragt
Deine E-Mailadresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert. Bitte beachte unsere Netiquette.


Gastronomie
Apple Store IconGoogle Play Store Icon