Luzerner Axpo-Tochter

Zu viel für Strom berechnet: CKW wehrt sich gegen Vorwürfe

Martin Schwab, CEO der CKW. Archivbild. (Bild: ewi)

Der Stromanbieter CKW soll zulasten der grundversorgten Verbraucher seine Gewinne gesteigert haben. Das Unternehmen erklärt sich.

Die CKW soll eine Gesetzeslücke ausgenützt haben, um Luzernern mehr teuren Strom aus dem Ausland zu verrechnen. Und weniger günstigen aus den einheimischen Wasserkraftwerken (zentralplus berichtete). Nun verteidigt sich die Axpo-Tochter gegenüber der «Luzerner Zeitung».

Wie ein Sprecher gegenüber der Zeitung mitteilt, habe die CKW die grundversorgten Kundinnen stets primär mit Strom aus den eigenen Kraftwerken beliefern wollen, sei aber von der Aufsichtsbehörde Elcom daran gehindert worden. «Es war die Elcom, die von den CKW verlangte, den Kunden einen Mix aus den Kosten der eigenen Produktion und dem am Markt eingekauften Strom zu verrechnen.»

Das Unternehmen habe sich bis vor Bundesgericht dagegen gewehrt, aber im Jahr 2021 verloren. Seither nutze die CKW die sogenannte Durchschnittpreismethode. Bei der Kommunikation gesteht sich die CKW aber Fehler ein. Nach der Kritik seitens der Elcom habe man auf der Website die detaillierten Ausführungen zur Berechnung der Durchschnittspreismethode ergänzt.

Wie viel höher die Kosten für Kunden sind, als sie seien müssten, lasse sich nicht beantworten. Zudem, schreibt die «Luzerner Zeitung», habe das Parlament in Bern die Durchschnittspreismethode aufgehoben. Neu erfolge die Beschaffung für die Grundversorgung und die Marktkunden getrennt. Im Jahr 2025 tritt die Änderung in Kraft.

Verwendete Quellen
  • Artikel in der «Luzerner Zeitung»
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3 Kommentare
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    Lucommenter, 12.10.2023, 10:23 Uhr

    Exakt – als die Marktpreise tiefer als die Gestehungskosten waren, wollte die CKW die Kunden primär mit eigenem Strom versorgen. So hätte man den Gewinn auf Kosten der privaten Endverbraucher steigern können. Nun wird versucht diesen von Gerichten gestoppten Versuch, als «gute Tat» darzustellen. Fazit : die CKW versucht in jeder Situation das Maximum aus ihrem Monopol herauszupressen – auf Kosten der privaten Kunden.

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  • Profilfoto von Hans Hafen
    Hans Hafen, 10.10.2023, 13:38 Uhr

    Ein typischer Fall:
    Die ehemals staatlichen Grundversorger wie Elektrizität, Wasser, Krankheit, Alter u.v.m. sind mit den Privatisierungsanstrengungen nicht mehr länger im Besitz der Öffentlichkeit, damit dem Einfluss von demokratisch gewählten Parlamenten entzogen und folgen fortan einem neuen Diktum, neuen Interessen: Der Gewinnmaximierung! Da diese im Regelfall als Monopolisten ‹am Markt› figurieren, können sie den auf Gedeih und Verderb schutzlos ausgelieferten Konsumenten so richtig nach Herzenslust schröpfen und ausnehmen, ohne dass dieser auch nur den Anflug einer Alternative hätte und sein Schicksal scheinbar apathisch hinnimmt. Das Stimmvolk hätte diese ungute Entwicklung ein um’s andere Mal an der Urne versenken können. Ist dann aber den Hochglanzprospekten und leeren Utilitarismus-Versprechen der Politiker gefolgt. Dank einer gutlaufenden PR-Maschinerie wurden die Massen so zielsicher getäuscht, manipuliert, dass man ihnen am Ende des Tages eine 6 für eine 9 verkaufen kann. Nächster Bereich ist dann die Privatisierung der Sicherheit (Polizei) und der Gefängnisse (Korrektion). Also Obacht! Die CKW sollte sich in die Ecke stellen und sich schämen bis zum St. Nimmerleinstag!

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  • Profilfoto von Kasimir Pfyffer
    Kasimir Pfyffer, 10.10.2023, 13:33 Uhr

    Jaja. Beste Lozärner Verwedlungs- und Vertuschungsmanieren, wie auch bei der kantonalen Politik, der katholischen Kirche, den VBL oder der LUKB üblich: 1. Wir haben sicher nichts falsch gemacht, alles bestens! 2. Also gut, es (mit Betonung auf es) wurde etwas falsch gemacht, aber wir sind im Fall nicht daran schuld. 3. Ja, gut, dann halt, es kann sein, dass wir auch ein bisschen schuld sind, aber wir wollen jetzt vorwärts schauen. 4. Eigentlich haben wir immer noch nichts falsch gemacht, NUR schlecht kommuniziert. 5. Sie, das interessiert doch jetzt keinen mehr, aber schauen Sie, hier ist ein Zältli und ein neues Broschürli.

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