Nach Anklage wegen Urkundenfälschung

VBL-Chauffeur geht es «so schlecht wie noch nie»

Ein Fahrer der VBL steht vor dem Kantonsgericht Luzern. (Bild: mst)

Ein Bus-Chauffeur der VBL wurde vom Kriminalgericht wegen Urkundenfälschung verurteilt. Er zog das Urteil weiter, nun muss sich das Kantonsgericht mit dem Fall auseinandersetzen. Würde dieses ihn wie die Vorinstanz schuldig sprechen, seien seine Zukunftspläne gefährdet.

Das Kriminalgericht Luzern verurteilte einen Bus-Chauffeur und einen Kundenberater der VBL zu Geldstrafen, weil sie gemäss Urteil ein Unfallprotokoll fälschten. Der Chauffeur zieht das Urteil an das Kantonsgericht weiter. Der Grund: Er will sich einbürgern lassen und Polizist werden.

Im Kampf um die persönliche Zukunft

Der afghanische Busfahrer lebt seit 14 Jahren in der Schweiz und hegt den Wunsch, Polizist zu werden, wie die «Luzerner Zeitung» schreibt. Eine Verurteilung wegen Urkundenfälschung käme ihm teuer zu stehen. Die Einbürgerung wäre nicht möglich und die Karriere bei der Polizei müsste um mindestens zehn Jahre verschoben werden. Der Mann rechnet nicht damit, dass er dann, mit 45 Jahren, noch einen Karrierewechsel schafft.

Auch der involvierte Kundenberater der VBL wollte das Urteil zunächst weiterziehen. Allerdings liess er von diesem Vorhaben ab, akzeptierte den Schuldspruch und zahlte die Verfahrenskosten von 3500 Franken, berichtet die «Luzerner Zeitung».

Eine verhängnisvolle Streifkollision

Was ist geschehen? Im Januar 2021 kollidierte ein Bus der VBL mit einem Auto in der Baselstrasse. Beim Ausfüllen des Unfallprotokolls kam es zu Unregelmässigkeiten.

Im ursprünglichen Gerichtsverfahren herrschte Uneinigkeit darüber, wer die Schuld am Unfall trug. Gemäss dem VBL-Chauffeur gab der Autofahrer gleich nach dem Unfall zu, für die Kollision verantwortlich zu sein. Vor dem Kriminalgericht zeigte sich dann aber, dass der Lenker des Privatwagens nichts von einem solchen Schuldbekenntnis wissen wollte. 2022 wurde der Chauffeur zu einer Geldstrafe von 30 Tagessätzen à 120 Franken sowie einer Busse von 300 Franken verurteilt (zentralplus berichtete).

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