Trotz Kritik von Lokalradios: Bundesrat verlängert UKW
Der offene Brief ist ohne Wirkung geblieben: Der Bundesrat verlängert die UKW-Konzession um zwei Jahre. Neues Enddatum für die Technologie ist daher Ende 2026.
Albert Rösti hat mit seiner Gnadenfrist Erfolg: Der Bundesrat hat am Mittwoch die Verlängerung der UKW-Konzessionen beschlossen. Radios dürfen demnach noch bis Ende 2026 über UKW senden. Diese Verlängerung soll den Radios mehr Spielraum bei der Migration zum digitalen Radio einräumen.
Ursprünglich plante die Radiobranche, UKW bereits 2024 abzuschalten. Entsprechend verärgert waren einige Radios auch, als Rösti die mögliche Verlängerung ankündigte. Über 40 Radiosender – darunter auch das Zuger Radio «Jam On» und das Luzerner Lokalradio «3Fach» – haben sich in einem offenen Brief an den Bundesrat gewandt (zentralplus berichtete). UKW-Sender würden einen Wettbewerbsvorteil gegenüber Digitalradios geniessen. Dadurch würden kleinere Radios gezwungen, in beide Technologien zu investieren, kritisierten die Sender. Zudem müssten sie so weiterhin in eine sterbende Technologie investieren. Jedoch traf ihr Brief offenbar auf taube Ohren.
Der Bundesrat schreibt in der Medienmitteilung von der «letztmaligen Verlängerung». Ob das tatsächlich so bleibt, wird sich zeigen. Der Zuger SVP-Nationalrat Thomas Aeschi verlangt mit einer Motion, dass die Radios auch über 2026 hinaus über UKW senden (zentralplus berichtete).
- Medienmitteilung des Bundesrats
- Motion von Thomas Aeschi zur UKW-Abschaltung
- Offener Brief der IG Radiovielfalt