Alpstaegs Mediensprecher schlägt zurück

Sacha Wigdorovits: «Beim besten Willen nicht nachvollziehbar»

Sacha Wigdorovits, Mediensprecher und Berater von Bernhard Alpstaeg. (Bild: zvg)

Der Luzerner Stadtrat hat den Heimfall des Fussballstadions auf der Allmend, der Swissporarena, ausgelöst. Bernhard Alpstaegs Sprecher Sacha Wigdorovits bezeichnet das Vorgehen als «unhaltbar».

«Dieses Vorgehen entbehrt rechtlich jeglicher Grundlage», steigt Bernhard Alpstaegs Mediensprecher Sacha Wigdorovits in die am Dienstagmittag versandte Medienmitteilung ein. Es ist die Antwort auf die Mitteilung der Stadt Luzern, mit der diese am Dienstagmorgen die Auslösung des Heimfalls der Swissporarena kommunizierte (zentralplus berichtete).

Der Stadtrat begründe seinen Beschluss damit, so die Medienmitteilung Alpstaegs, dass er den vorzeitigen Heimfall des Stadions eingeleitet habe, mit der Vermutung, bei der Übertragung von 60 Prozent der Aktien der Stadion Luzern AG an Bernhard Alpstaeg im Jahr 2019 seien vertragliche Kaufrechtsverpflichtungen verletzt worden.

Zudem bemängle er, dass der Verwaltungsrat der FCL Holding AG heute im Verwaltungsrat der Stadion Luzern AG nicht mehr vertreten sei, obschon dies im seinerzeitigen Baurechtsvertrag so vorgesehen ist. Und drittens kritisiere der Stadtrat, obschon er den Verwaltungsrat der Stadion Luzern AG bereits am 10. Juli 2023 auf diese Probleme aufmerksam gemacht habe, habe er «bis dato keine Antwort zu den oben genannten Anliegen erhalten».

Sacha Wigdorovits: «Alle Behauptungen des Stadtrats sind falsch»

Alle diese Behauptungen seien falsch, lässt Bernhard Alpstaeg über seinen Mediensprecher verlauten. So habe Alpstaeg dem Stadtrat bereits eine Woche nach dessen Schreiben, nämlich am 17. Juli 2023, schriftlich geantwortet, dass der seinerzeitige Kauf der Stadionaktien im Jahr 2019 rechtmässig vollzogen worden sei.

Am 18. September schickte der Verwaltungsrat der Stadion Luzern AG dem Stadtrat sodann die Kopie eines Schreibens an die FCL Holding AG. In diesem Brief sei ebenfalls klar ausgeführt worden, dass die FCL Holding AG beim seinerzeitigen Verkauf der Stadionaktien an Bernhard Alpstaeg kein vertragliches Vorkaufsrecht gehabt habe. Ausserdem werde in dem Schreiben bestätigt, dass der Verwaltungsrat der Stadion Luzern AG bereit sei, an der nächsten ordentlichen Generalversammlung einen Vertreter der FCL Holding AG zur Wahl zuzulassen.

Alpstaeg hat externes Gutachten erstellen lassen

Der Verwaltungsrat der Stadion Luzern AG – dem nebst Bernhard Alpstaeg auch eine Vertreterin der Stadt angehöre – habe die Rechtslage unabhängig von einem Experten prüfen lassen und dessen Ergebnisse auch dem Stadtpräsidenten, Beat Züsli, zukommen lassen. Der Experte sei in seinem Rechtsgutachten detailliert und klar zum Schluss gekommen, dass die FCL Holding AG kein Vorkaufsrecht gehabt habe, als Bernhard Alpstaeg 2019 die Stadionaktien erwarb. Die Stadt Luzern ihrerseits hatte 2019 explizit auf ihr eigenes Vorkaufsrecht verzichtet.

«Wie Stadtpräsident Züsli angesichts all dieser Informationen dazu kommt, dem Verwaltungsrat der Stadion Luzern AG vorzuwerfen, er habe seitens der Stadion Luzern AG bis dato keine Antwort erhalten, ist beim besten Willen nicht nachvollziehbar», sagt Sacha Wigdorovits, Sprecher des Verwaltungsrats der Stadion Luzern AG.

Vorgehen des Stadtrates «befremdlich»

Das jetzige Vorgehen des Stadtrates und insbesondere des Stadtpräsidenten sei aber auch rein juristisch sehr befremdlich. Denn die vom Stadtrat vorgebrachten Kritikpunkte könnten keinen vorzeitigen Heimfall auslösen.

Ein solcher Heimfall sei gemäss Baurechtsvertrag nämlich nur möglich, wenn eine schwerwiegende Verletzung des Baurechts oder der vertraglichen Bestimmungen vorliege. Dazu hätte beispielsweise gehört, dass das Stadion seinerzeit nicht gebaut worden wäre oder dass es nicht mehr seiner Zweckbestimmung dienen würde, also den Heimspielen des FC Luzern. Oder dass es nicht mehr funktionstüchtig wäre oder dem Eigentümer der Konkurs drohen würde.

Aussergerichtliche Einigung bleibt möglich

«Von einem Heimfall wegen eines Streits zwischen Aktionären oder einer Diskussion um die Besetzung des Verwaltungsrates ist in dem Baurechtsvertrag keine Rede», sagt Wigdorovits. «Der Stadtrat hätte deshalb gut daran getan, die Fakten sorgfältig abzuklären, bevor er den vom Verwaltungsrat der FCL Holding AG vom Zaun gebrochenen Konflikt mit Bernhard Alpstaeg weiter anheizt, statt sich für eine faire und rechtlich korrekte Lösung einzusetzen.»

Ob letztlich alles vor Gericht entschieden wird, gilt es abzuwarten. Gegenüber zentralplus sagt Sacha Wigdorovits: «Der Baurechtsvertrag sieht vor dem Schiedsgericht noch zwei weitere Stufen vor.» Es sind dies die einvernehmliche Einigung der beiden Parteien und in einem zweiten Schritt die Einsetzung einer Vermittlerin.

Verwendete Quellen
  • Medienmitteilung von Bernhard Alpstaegs Mediensprecher Sacha Wigdorovits
  • Schriftlicher Austausch mit Sacha Wigdorovits
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9 Kommentare
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    MARIO P. HERMANN, 27.09.2023, 00:56 Uhr

    Das Dauergeknatsche beim FCL nervt gewaltig!! Alle Beteiligten, egal von welcher Seite, benehmen sich wie Kindsköpfe oder Kindergärtler, die im Sandkasten streiten, welches Sändelispielzeug ihnen gehört…
    Habe immer gemeint, «erwachsene» Männer führen sich anders auf…!
    Weit gefehlt!
    Sehr sehr erfreulich aber ist, dass sich der FCL trotz dieser zwischenmenschlichen Misere und den Streitigkeiten zur Zeit immerhin auf dem hervorragenden Tabellenplatz 2 befindet…!
    BRAVO und WEITER SO!

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    Markus Fuchs, 26.09.2023, 15:41 Uhr

    Schon legendär. Wigdorovitz sagt einfach immer das gleiche: «Nein wir sind nicht schuld und es ist alles gelogen und alles genau umgekehrt.» Fast schon härzig. Wie so ein toibelndes Kind vor dem Schoggi Regal in der Mirgos. Oder das stolze Huhn das Schach spielt und wenn es Schachmatt ist, alle Figuren vom Brett wischt und davon stolziert und gackert: «Ich habe gewonnen!»

    Dass Netflix nicht schon lange einen mafianmutenden Film über Wigdorovits und Alpstaeg drehen will, ist fast schon verwunderlich. Auch für Stierli und Studhalter würde sich da wohl noch eine Rolle finden lassen. Erfolg und Authenzität wäre wohl garantiert.

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    Regula Sauter, 26.09.2023, 14:46 Uhr

    Laut brüllen und dann abtauchen. Dieses Schema kommt mir sehr bekannt vor…..

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    Beat Gross, 26.09.2023, 14:42 Uhr

    Die Platte der Alpstäg Crew tönt jedes mal gleich: «Schuld sind wie immer die anderen»
    Herr Wigdorovits macht es sich wieder einmal sehr einfach. Als Auftraggeber Bernhard Alpstäg würde ich für den stolzen Stundenansatz etwas mehr erwarten.

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    Hegard, 26.09.2023, 12:57 Uhr

    Den Widerspuch sieht man als Laie, denn als Alpstaeg gedroht hat, den FCL rauszuwerfen! Dann wäre die Zweckbestimmung nicht mehr gewährleistet! Usw

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    Paddy, 26.09.2023, 12:43 Uhr

    Das wird immer besser. Unser BZ…. Oje, da lehnt er sich weit aus dem Fenster. Aber so läufts in luzern. BZ vom Filz eingespannt. Da wird noch so einiges ans Licht gelangen….

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      Peter, 26.09.2023, 14:39 Uhr

      Der ganz grosse Filz und die Mauscheleien hinten durch wurden und werden ganz klar seitens des Alpstäg-Stierli-Clans mit Wigdorovits orchestriert.
      Der Promo-Auftritt vom CH-Media Chefredaktor, sowie dem neuen CH-Media Sportchef war fern jeglicher journalistischen Integrität. Aber der Müller und Wigdorovits haben ja bereits zusammen den Gery Müller zu Fall gebracht. Jetzt wollen sie dasselbe mit dem FCL veranstalten. All dies nur, um den narzisstischen alten Männern um Alpstäg und Stierli ihre persönliche Befriedigung zu verschaffen.
      Das wird so aber nicht funktionieren. Die Herren sind vielleicht reich und mächtig, aber mit allem kommen sie nicht durch..

      Was die Stadt hier macht, ist das einzig Richtige. Denn als Politiker steht der Stadtrat mit in der Pflicht, dass die Verträge eingehalten werden.

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        Gerber Werner, 26.09.2023, 15:29 Uhr

        Komisch, jeder schiebt die Vorwürfe gegenseitig hinundher. Sollte das stimmen wo Herr Bernhard Alpstäg schreibt und der Stadtrat widerspiegelt sich. Macht doch bitte endlich reinen Tisch.

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      • Profilfoto von Beat
        Beat, 26.09.2023, 16:33 Uhr

        Der Stapi sollte dafür sorgen, dass nicht die Bevölkerung das Stadion am Ende zu bezahlen hat. Die rechtlichen Streitereien würde ich auch besser etwas leiser lösen wollen.
        Und der Filz ist nicht Herr Alpstäg in luzern…. Das sollten Luzerner wissen.

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