«Bitterer Nachgeschmack»

Jasharis U21-Absage sorgt für böse Kommentare

FCL-Spieler Ardon Jashari wird Respektlosigkeit vorgeworfen. (Bild: Martin Meienberger/freshfocus)

Ardon Jashari will in den nächsten Tagen nicht für die U21-Nationalmannschaft spielen. Der Entscheid des FCL-Kapitäns kommt bei Experten schlecht an.

FCL-Spieler Ardon Jashari steht «nur» auf der Reserveliste für die drei Spiele der Schweizer Fussballnati, die in den nächsten Tagen stattfinden. Das heisst: Wenn alles nach Plan läuft, wird der 21-Jährige nicht spielen.

Gleichzeitig hat Jashari der U21-Auswahl für die Spiele vom 13. und 21. November gegen Armenien und Rumänien abgesagt (zentralplus berichtete). Dieser Entscheid wirft nun hohe Wellen. Der ehemalige Nationaltrainer und heutige Blue-Sport-Experte Rolf Fringer sagt zu diesem Entscheid: «Es ist ein Stück weit respektlos gegenüber den Mannschaftskollegen der U21. Wenn er nur keine Lust mehr hat auf die U21, hat das einen bitteren Nachgeschmack was seine Persönlichkeit anbelangt.» Normalerweise sei ein U21-Einsatz Pflicht.

Fringer, der früher für den FCL spielte, später Trainer und Sportchef war, glaubt auch, dass sich Jashari damit selbst keinen Gefallen tut. Denn wenn es wirklich so sei, dass er einfach keine Lust auf die U21-Nati habe, «dann kannst du ihn in der A-Nati gar nicht mehr nehmen».

Einmal mehr überrascht worden

FCL-Trainer Mario Frick zeigte sich im SRF-Interview nach der 1:6-Pleite gegen die Young Boys am Samstagabend genervt: «Schon wieder reden wir beim FCL über andere Dinge als Fussball.» Man sei einmal mehr von Jashari überrascht worden.

Der ehemalige Natispieler Benjamin Huggel sagt gegenüber dem «Blick»: «Grundsätzlich gilt: Wer für das Land aufgeboten wird, sollte auch gehen. Ich kenne die Hintergründe nicht genau. Aber sein Verhalten wird von Murat Yakin sicher beobachtet. Und er dürfte sich damit keinen Vorteil verschafft haben.»

Verwendete Quellen
  • Artikel im «Blick»
  • Artikel auf bluewin.ch
  • Medienarchiv zentralplus
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4 Kommentare
  • Profilfoto von Dolfino
    Dolfino, 13.11.2023, 15:41 Uhr

    Jashari hat so entschieden , die Gründe kennt nur er , warum wissen die Götter. Also lasst es so sein, sein Entscheid. Die Frage stellt sich wielange wollen die Medien diesen Entscheid weiterkauen als es keine anderen Themen gäbe die uns mehr beschäftigen müssten. Kriege auch schon daran gedacht. Das haben in früheren Jahren andere auch gemacht, Kubi etc. das wurde einfach so hingenommen.

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  • Profilfoto von Hanspeter Flueckiger
    Hanspeter Flueckiger, 13.11.2023, 11:45 Uhr

    Damit man den Entscheid einordnen kann, müsste man wissen, wer diesen Entscheid tatsächlich gefällt hat (Umfeld und Berater des Spielers oder der Spieler selbst). Die Art und Weise der Kommunikation ist eine Katastrophe. Der gesamte Prozess zeigt aber auch auf, dass die Verantwortlichen des FC Luzern ihre Führungsrolle nicht wahrnehmen. Die Unterstützung im Bereich Kommunikation für junge Spieler gehört auch zur Förderung von jungen Talenten. Etwas «Captainbändeli»-Fetischismus reicht eben nicht aus. Da sind alle beim FC Luzern gefordert.
    Das Business-Model des FC Luzern – Generierung von Transfereinnahmen durch den Verkauf von jungen talentierten Spielern – läuft Gefahr, Schaden zu erleiden. Jashari ist vielleicht ein talentierter Fussballer, zeigt aber zu wenig Konstanz und spielt aktuell auf einem Niveau, auf welchem viele andere Fussballer in ganz Europa, Südamerika oder Afrika spielen. Das heisst, als Sportchef bekomme ich im Range zwischen CHF 5 bis CHF 9 Mio. viele gleichwertige oder auch bessere Spieler. Der Markt an solchen Spieler ist gross. Selbstverständlich kann das «Pokern» eine Strategie sein und es wird sich zeigen, zu welchem Verkaufspreis der FC Luzern Jashari abgeben kann.
    Ich gehe davon aus, dass der Verband resp. die Verantwortlichen der Nationalmannschaft den jungen, talentierten Spielern ihre Überlegungen und Gedanken mitteilen. Insofern hätte eine etwas intelligentere Kommunikation von Seiten Jashari, was das Aufgebot der U21 angeht, eher geholfen und das Thema wäre schon gegessen. So aber bleibt ein bitterer Nachgeschmack und als Coach der Nationalmannschaft würde sich für mir die Frage nach dem Charakter des Spielers schon stellen. So gesehen, ist der Entscheid von Yakin vollkommen richtig, denn die Schweiz braucht gegen Israel in der Tat Spieler, die nicht sich, sondern die Qualifikation für die Europameisterschaft im Fokus haben. Dies hat Jardon Jashari erwiesenermassen nicht.

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    Baldo, 13.11.2023, 10:16 Uhr

    Ein Aufgebot zum auf der Bank sitzen, bei einen solchen Spieler? Ich hätte auch abgelehnt.

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    Franz, 13.11.2023, 09:06 Uhr

    Der nächste «Xhaka» steht schon bereit.

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