Zahlen aus der Stadt Luzern

So stark ist Airbnb im Frühling eingebrochen

Die touristische Vermietung von Wohnungen erlitt in der Stadt Luzern im Frühling massiven Einbruch. (Symbolbild: Screenshot Airbnb)

Seit Anfang Jahr zieht die Buchungsplattform Airbnb in Luzern automatisch die Tourismusabgaben ein und liefert diese ab. Nun liegen erstmals Zahlen zu den Beiträgen im Jahr 2020 vor. Sie illustrieren den abrupten Einbruch im Corona-Lockdown letzten Frühling.

Wer in einer Airbnb-Wohnung übernachtet, zahlt in Luzern seit Anfang Jahr auch Kurtaxen und Beherbergungsabgaben (zentralplus berichtete). Zahlen der Stadt Luzern dazu zeigen nun das Ausmass der Geldflüsse – und wie stark die Buchungen auf der Plattform im Frühling eingebrochen sind.

Bis Ende September 2020 rechnete Airbnb 53'700 Franken an Kurtaxen sowie 14'900 Franken an örtlichen Beherbergungsabgaben ab. Das legt der Stadtrat in seiner Antwort auf eine Interpellation der SP-Fraktion offen. Besonders frappant ist der Einbruch im zweiten Quartal 2020, als die Logiernächte um ein Vielfaches einbrachen: Waren es in den drei Wintermonaten 14'000 Logiernächte, so fielen von April bis Juni nur noch deren 3'200 an.

Im Sommer, als die Corona-Fallzahlen wieder sanken und die Massnahmen gelockert wurden, erholte sich auch der Airbnb-Tourismus. Mit 12'200 Logiernächten vom Juli bis September erreichte er beinahe wieder den Stand vom Winter – wobei die Zahlen im Sommer normalerweise höher ausfallen dürften als in der kalten Jahreszeit.

Entsprechend gab es auch einen Einbruch bei den Tourismusabgaben:

Airbnb-Regulierung steht zur Diskussion

Von Januar bis September verzeichnete Airbnb 29'800 Logiernächte in der Stadt Luzern. Zum Vergleich: Insgesamt registrierte die Branche in dieser Zeitspanne knapp 400'000 Übernachtungen (zentralplus berichtete). Airbnb machte im laufenden Jahr bislang also rund acht Prozent aus.

Wie viele der Wohnungen auf Airbnb fix für touristische Zwecke statt als «Homesharing» im ursprünglichen Sinn vermietet werden, kann die Stadt Luzern nicht sagen. Die Vereinbarung zwischen der Plattform und den Luzerner Tourismusorganisationen räume letzteren das Recht explizit nicht ein, personenbezogene Daten von Gästen und Anbietern einzufordern.

Noch vor der Coronakrise spitzte sich die politische Diskussion um die Airbnb-Nutzung in der Stadt Luzern zu. Besonders von linker Seite gab es laute Kritik daran, dass professionelle Anbieter dem Wohnungsmarkt Raum entziehen würden, weil die Nachfrage eine dauerhafte touristische Vermietung attraktiver macht.

Obwohl die Pandemie das Problem abrupt entschärfte, hält die Diskussion an. Diesen Donnerstag werden im Stadtparlament voraussichtlich zwei dringliche Vorstösse diskutiert, die sich der Regulierung des Airbnb-Angebotes in Luzern annehmen (zentralplus berichtete).

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