Zentralschweizer Tierschutzvereine fürchten um ihre Spenden

Gegen die Chefin des Schweizer Tierschutzes läuft ein Strafverfahren, im Vorstand läuft ein Machtkampf. Das spüren auch die Zentralschweizer Sektionen des Verbands.

Redaktion

Redaktion zentralplus

Der Tierschutzverein Nidwalden werde sehr oft mit Fragen zum Konflikt an der Spitze des Schweizer Tierschutzes (STS) konfrontiert, wie dessen Präsidentin Jacqueline Dehmel gegenüber der «Luzerner Zeitung» sagt. Die Luzerner Sektion werde zwar nur selten darauf angesprochen, so wiederum dessen Präsidentin Susanna Ineichen. Aber sie befürchtet, dass der öffentliche Streit des Schweizer Tierschutzes negative Folgen für Organisationen haben wird, die auf Spenden angewiesen sind. Aktuell sei dies finanziell zwar noch nicht spürbar – aber der Ruf der Tierschutzvereine habe grossen Schaden genommen.

Denn die Vorwürfe an Ex-Vorstandsmitglieder und STS-Präsidentin Nicole Ruch wiegen schwer: Ungetreue Geschäftsführung, Zweckentfremdung von Spenden und Legaten, überhöhte Spesenbezüge. Zwei Vorstandsmitglieder des Vereins haben darum eine Strafanzeige gegen Ruch eingereicht, wie die «CH Media»-Zeitungen publik machten. Für sie gilt die Unschuldsvermutung.

Die nächste Delegiertenversammlung wird zum Machtkampf

Ruch setzte hingegen zum Gegenangriff an und suspendierte mehrere Vorstandsmitglieder wegen Illoyalität. Für die zwei Mitglieder, die Strafanzeige eingereicht haben, hat sie für die nächste Delegiertenversammlung am 4. November die Abwahl beantragt. Die Berner Tierschutzorganisation habe hingegen die Abberufung von Ruch beantragt, wie die Zeitung schreibt.

weiterlesen

«Wenn jemand mit dem Metzger droht, kippe ich meistens»

So geht Zug mit den Haustieren der Geflüchteten um

«Neuer Höhepunkt»: In Luzern wächst das Büsi-Elend

Kleintiergehege beim Heim Zunacher kämpft ums Überleben

Ob die kritisierte Präsidentin noch tragbar sei, lassen die angefragten Zentralschweizer Tierschutzorganisationen gegenüber der Zeitung offen. Doch beispielsweise die Schwyzer Sektion betont, dass es bessere Strukturen und transparente Finanzen und Kommunikation brauche.