Inspektoren statt Kugelstosser

Nun ist klar, wer auf die vertrieben Bocciaspieler folgt

Hier werden bald keine Kugeln mehr gestossen. (Bild: zar)

Der «Gruppo Bocciofilo Pro Ticino» muss Ende Jahr aus dem Bocciodromo zwischen Freigleis und Eichwäldli ausziehen. Nun ist klar, weshalb.

Ende 2024 ist Schluss. Nach 90 Jahren Bestehen muss der Verein «Gruppo Bocciofilo Pro Ticino» ihr Klubhaus zwischen Freigleis und Eichwäldli in Luzern verlassen (zentralplus berichtete). Die Stadt, die Vermieterin, hat Eigenbedarf angemeldet. Zunächst war unklar, welche Pläne sie mit der langgezogenen Boccia-Halle mit angeschlossenem Grottino hat. Gemunkelt wurde, dass das Strasseninspektorat die Halle in Beschlag nimmt. Die Stadt gab sich vor Kurzem noch bedeckt.

Nun ist klar, dass das Gerücht stimmt. Wie Marko Virant, Leiter Immobilien der Stadt Luzern, gegenüber der «Luzerner Zeitung» bestätigt, wird ein Teil des Strasseninspektorats der Stadt Luzern auf das Eichwäldli-Areal ziehen.

Anfang 2025 zieht das Strasseninspektorat ein

Das Inspektorat kämpfe seit geraumer Zeit mit Platzproblemen. Auf der neuen Überbauung beim EWL-Areal hätte es seinen neuen Hauptsitz erhalten sollen. Das Projekt «Rotpol» kommt demnächst vors Stimmvolk (zentralplus berichtete).

Ohne Aussenstandorte gehe es aber nicht, so Virant. Bei der Suche sei man auf die Boccia-Halle gestossen. Am 1. Januar 2025 wird der gesamte «Aussenstandort Süd» des Strasseninspektorats in die Boccia-Halle einziehen. Dort solle er bis 2030 bleiben. «Bis dahin wird idealerweise in Abstimmung mit den angrenzenden Gemeinden eine langfristige Standortlösung für das Strasseninspektorat gefunden», so Virant.

Wie es mit dem Verein weitergeht, ist derweil unklar. Teils wird er wohl auf andere Bahnen und in andere Kantone ausweichen müssen. Ein Umzug in eine neue Halle ist für den Verein finanziell nur schwierig zu stemmen. Es droht die Vereinsauflösung. Abtreten will der Verein immerhin mit einer «krachenden» Feier, wie Mitglieder kürzlich gegenüber zentralplus sagten.

Verwendete Quellen
  • Artikel «Luzerner Zeitung»
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