Über Stock und Stein

Luzerner Pendler, aufgepasst: So kommt ihr heute nach Hause

Pendeln macht im aktuellen Wetter noch weniger Spass. (Bild: Adobe Stock)

Hagelstürme, Hochwasser, Erdrutsche, Dauerbaustellen: Pendeln von und nach Luzern ist gerade ein ziemlicher Spiessrutenlauf. zentralplus zeigt dir, auf was du achten musst, wo es heute kein Durchkommen gibt und wie du trotzdem durch den Verkehr kommst.

Manchmal reicht das Schirm-Einpacken alleine nicht. Aktuell erleben wir gerade solche Tage. Wenn der Wetterbericht «anhaltenden und ergiebigen» Regen prognostiziert, die Reuss Strassen und Keller flutet und die Dolendeckel bald wie Schampuskorken wegploppen, wird es Zeit, zu planen.

Das gilt insbesondere für die Pendler, die sich täglich ihren Weg von und nach Luzern bahnen müssen. Wo gibt's kein Durchkommen mehr? Wo führt die Umfahrung hin? Und was ist mit all den Baustellen? zentralplus hat die aktuellen Einschränkungen und Umwege rund um Luzern zusammengetragen.

So «umschifft» man das Gebiet Würzenbach

Die erste Strasse, die bei starkem Regen im Raum Luzern jeweils nicht mehr befahrbar ist, ist die Haldenstrasse – insbesondere im Umfeld des Verkehrshauses. Letzten Sommer war dies nach Gewittern mehrmals der Fall (zentralplus berichtete). Die Hauptstrasse H2 zwischen Meggen und Luzern wurde denn auch am Dienstagabend wegen Hochwasser gesperrt. Das betrifft in erster Linie den Abschnitt der Haldenstrasse zwischen Luzernerhof bis zum Kreisverkehrsplatz an der Seeburgstrasse. Auch die Lidostrasse ist gesperrt.

Generell ist das ganze Gebiet um den namensgebenden Würzenbach anfällig und steht auch jetzt wieder teils unter Wasser. Wer von Luzern aus nach Meggen gelangen will, muss einen ziemlichen Umweg in Kauf nehmen:

  • Der Verkehr wird beim Luzernerhof in die Löwenstrasse umgeleitet (eingangs Haldenstrasse Richtung Meggen steht die Hinweistafel: «Haldenstrasse Durchfahrt gesperrt»).
  • Danach wird der Verkehr bis zum Schlossberg geführt, wo die Umleitung in die Hünenbergstrasse führt.
  • Weiter geht es via Kreisel Hünenbergstrasse/Adligenswilerstrasse (Umleitungswegweiser «Küssnacht») nach rechts in Richtung St. Anna und bis zur Schädrütistrasse.
  • Die Umleitung führt in die Schädrütistrasse. Ein Umleitungswegweiser zeigt Richtung Küssnacht an und führt in Richtung Adligenswil (eine Hinweistafel «Haldenstrasse Durchfahrt gesperrt» ist dort ebenfalls angebracht).
  • In Adligenswil befinden sich bereits fix montierte Wegweiser nach Küssnacht.
  • Via Udligenswilerstrasse gelangt man zur Meggerstrasse die hinunter zum Bahnhof Meggen führt.

Hier führt die Umleitung der Haldenstrasse und des Würzenbachs durch:

VBL: Shuttlebusse im Einsatz

Das Hochwasser hat auch Auswirkungen auf den Betrieb der VBL. Konkret werden die Haltestellen Casino-Palace, Dietschiberg, Europe, Haldensteig und Verkehrshaus nicht bedient, wie den aktuellen Betriebsmeldungen zu entnehmen ist. Die Dauer des Unterbruchs ist noch nicht absehbar. Betroffen sind die Linien 6 (Matthof–Luzern Büttenenhalde), 8 (Hirtenhof–Luzern Würzenbach) und 24 (Bahnhof–Meggen Tschädigen) betroffen.

  • Linie 6 und 8: Die beiden Linien verkehren bis Luzernerhof und wenden dort. Zwischen der Brüelstrasse und der Endstation Würzenbach/Büttenen verkehren Shuttlebusse.
  • Linie 24: Die Linie wird zwischen dem Luzernerhof und der Station Brüel in beide Richtungen via St. Anna umgeleitet.

Erdrutsch verstopft beliebte Pendlerroute

Das Renggloch verbindet den Krienser Ortsteil Obernau mit Malters und Littau. Das Nadelöhr ist ohnehin in schlechtem Zustand und soll für 53 Millionen Franken komplett erneuert werden (zentralplus berichtete). Die Erneuerung geht mit einer 18-monatigen Totalsperrung der Strasse einher. Einen unschönen Vorgeschmack darauf erhält man nun wegen eines Erdrutschs infolge der andauernden Regenfälle.

Die beliebte Pendlerroute vom und zum Luzerner Hinterland wird nun via Seetalplatz in Emmen oder über Littau in die Stadt führen.

Im Hinterland ist es zudem noch zu weiteren Erdrutschen gekommen, die zu Strassensperrungen führten. So musste die Kantonsstrasse zwischen Wolhusen und Steinhuserberg in beide Fahrtrichtungen gesperrt werden, auch dort muss man der signalisierten Umleitung folgen. Auch die Strasse zwischen Willisau-Menznau wurde nach einem Erdrutsch gesperrt.

Züge rollen, Schiffe ankern

Der Bahnbetrieb ist in unserer Region noch relativ flott unterwegs. Pendler nach Zürich müssen rund um die Stadt mit Ausfällen von Bus-, Tram- und Bahnverbindungen rechnen. Pendler, die mit dem Zug in Richtung Engelberg wollen, müssen bei Dallenwil allerdings auf einen Bahnersatz umsteigen.

Nur einige wenige kommen in den Genuss, täglich mit einem Kursschiff der SGV zur Arbeit zu gleiten. Für sie und alle, die das Kursschiff als wasserdichte Alternative in Erwägung zogen, folgt nun die Ernüchterung: Die Kursschifffahrt wird bis mindestens Samstagabend, 17. Juli komplett ausgesetzt.

... und dann wird auch noch gebaut

Erschwerend kommt hinzu, dass in der Region Luzern eine ganze Litanei an Baustellen besteht. Wer nach 20 Uhr noch unterwegs ist, muss insbesondere auf der Autobahn A2 mit Verkehrsbehinderungen und verengten Fahrspuren und Umleitungen rechnen. Im Bereich der Sentibrücken werden unter anderem neue Lärmschutzwände eingesetzt (zentralplus berichtete).

Das Wasser fliesst aktuell zwar nur noch knapp unter den Sentibrücken hindurch, die Arbeiten sollen aber auch heute Abend stattfinden. Dies, weil aktuell nicht im Bereich direkt über der Reuss gearbeitet wird, wie das Bundesamt für Strassen (Astra) auf Anfrage mitteilt.

Eine Übersicht über die grössten Baustellen in der Stadt und im übrigen Kanton findest du auf den folgenden Grafiken. Mehr dazu liest du hier.

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1 Kommentar
  • Profilfoto von Guido Huber
    Guido Huber, 14.07.2021, 18:04 Uhr

    Ich finde es toll, dass «zentralplus» den Service von der Stadt Luzern übernommen hat, um uns Bürgern zu zeigen, was gesperrt ist, wie die Umleitung funktioniert, wo kann durchgefahren werden, wo ist gesperrt etc. … wäre ja eine Aufgabe von der Stadt Luzern, aber auf deren Homepage ist rein gar nichts zu finden. Beamtentum sei Dank.

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