Neue Hausbesetzung «Stella Matta» in Luzern

Polizei rechnet mit baldiger Anzeige

«Heimat der autonomen Erbgemeinschaften»: Transparent beim Eingang.  (Bild: jwy)

Seit dem Wochenende ist in Luzern wieder ein Haus besetzt. Die Hausbesitzerin – eine Sitftung – will Anzeige erstatten. Bis Montagnachmittag ist bei der Polizei noch nichts eingegangen. Die Besetzer laden unterdessen zum Konzert ein.

Erst noch «Gundula», jetzt «Stella Matta»: Luzern hat wieder ein besetztes Haus. Seit Samstagnacht ist ein leerstehendes Haus an der Sternmattstrasse 68 besetzt (zentralplus berichtete). Dies gut ein Monat, nachdem die Besetzung an der Obergrundstrasse 99 endete.

Das Haus stand laut den Besetzern mehrere Jahre leer, die Gruppe will das Haus beleben und es für Diskussionen und Veranstaltungen öffnen. «Diese Belebung ist als Widerstand zu verstehen gegen eine Stadtentwicklung, die nur wenigen zugute kommt. Die Belebung der Sternmattstrasse 68 ist ein Beitrag an ein lebenswertes und offenes Luzern», schreibt die Gruppe.

«Offene Häuser, offene Herzen»

Das besetzte Haus liegt gleich neben einem Pflegewohnheim in einem ruhigen Wohnquartier hoch über Luzern. Zudem ist es gut versteckt hinter Büschen und Bäumen. An den Zäunen rund um das Anwesen hängen seit dem Wochenende Transparente, etwa: «Offene Häuser, offene Herzen» oder: «Schau mal auf deine Rolex, es ist Zeit für Revolte.»

Die Hauseigentümer haben wenig Verstädnis für solche Parolen. Das Anwesen gehört Stiftung Margot und Jost Limmacher-Leo. Gegenüber der «Neuen Luzerner Zeitung» sagte Stiftungsrat Peter Bachmann: «Das sind Einbrecher, und es ist klar, dass wir von der Stiftung Strafanzeige erstatten.»

Noch keine Anzeige

Bei der Luzerner Polizei oder bei der Staatsanwaltschaft ist bis Montagnachmittag keine Strafanzeige eingegangen, wie Kurt Graf, Mediensprecher der Luzerner Polizei, sagt. Auf Seiten der Polizei rechnet man mit einer baldigen Anzeige von den Besitzern.

Die Hausbesetzer sehen das offensichtlich entspannter, wie dieses Bild auf Facebook beweist:

 

Doch warum steht das Haus überhaupt leer? Laut Peter Bachmann vom Stiftungsrat war dies der Wunsch des 2012 verstorbenen Ehepaares Margot und Jost Limmacher-Leo, so die NLZ. Im Testament hielten sie fest, dass das Haus als «Andenken an die Familie» leer bleiben soll.

Für alle Menschen offen

Laut Facebook-Seite der Gruppe «Stella Matta» wurde das besetzte Haus am Wochenende von verschiedenen Leuten besucht. «Das Haus ist für alle Menschen offen, welche es gerne mitgestalten möchten», so «Stella Matta».

Und auch am Montag geht es weiter – mit einem Akustik-Konzert und Nachtessen:

 

Hinweis: Update mit Antworten der Hausbesetzer folgt.

 

Hier ist das besetzte Haus inmitten von Grün.

Hier ist das besetzte Haus inmitten von Grün.

Botschaften der Besetzer an die Passanten.  (Bild: jwy)

Botschaften der Besetzer an die Passanten.  (Bild: jwy)

Gut versteckt ist das besetzte Haus.  (Bild: jwy)

Gut versteckt ist das besetzte Haus.  (Bild: jwy)

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