Zuger Nationalrat konfrontiert

«Blick» schickt Thomas Aeschi zum kurdischen Coiffeur

Ausschnitt aus dem Video der Zeitung «Blick». (Bild: Screenshot «Blick»)

Für eine neue Videoreihe nimmt der «Blick» den Nationalrat Thomas Aeschi (SVP) mit in einen Coiffeur-Salon in Bern. Der kurdische Inhaber schneidet dem Zuger dort die Haare.

Im Rahmen der neuen Polit-Videoreihe «Beni da richtig?» konfrontiert die Zeitung «Blick» den Nationalrat Thomas Aeschi (SVP) mit der Ausländerpolitik seiner Partei. Dafür nimmt Blick-Moderator Beni Fisch den Zuger mit in den Berner Coiffeur Dara Hair – wo der Fraktionschef der SVP im Bundesparlament direkt einen neuen Haarschnitt erhält.

Der Inhaber des Salons Dara ist im Jahr 2003 als 22-Jähriger aus Syrien in die Schweiz geflüchtet. Als Kurde sei er in dem arabischen Land staatenlos zur Welt gekommen, habe auch Folter erlebt, sagt er. Während er Aeschis Haare einschäumt, erzählt er, wie er die deutsche Sprache lernen musste und dass es schwer gewesen sei, arbeiten zu dürfen. Seit 2009 ist Dara als Coiffeur selbstständig und hat heute sieben Angestellte.

Thomas Aeschi will «tüchtige Zuwanderer»

Später fragt der Blick-Moderator Aeschi, warum dessen Partei Stimmung gegen Flüchtlinge mache. Aeschi weist das von sich: «Wir zeigen auf, dass Ausländerkriminalität höher ist als die der Schweizerin und Schweizer.» Und ergänzt: «Wir wollen tüchtige Zuwanderer, aber nicht jeden, der hier in der Schweiz ein besseres Leben sucht.»

Zudem gäbe es in der Schweiz keinen Platz, um 180'000 Personen aufzunehmen, wie letztes Jahr. Er fordert im Namen der SVP eine Halbierung der jährlichen Anzahl an Zuwanderern. Mit seiner neuen Frisur ist der Zuger am Ende zufrieden und kündigt an, eventuell wiederzukommen.

Einen kleinen Vorfall gibt es dann doch noch: Während Dara ihm die Haare schneidet, kehrt eine junge Frau die Haare am Boden zusammen. Aeschi bemerkt das und sagt: «Oh, ich sehe, die Frauen müssen hier zusammenwischen und die...». Dann lacht er. Der Inhaber verteidigt sich und sagt, auch er kehre zusammen. Es handele sich bei der Frau um eine Lernende.

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3 Kommentare
  • Profilfoto von Hans Peter Roth
    Hans Peter Roth, 10.10.2023, 11:55 Uhr

    Falls Thomas Aeschi als Nationalrat wiedergewählt wird, so hat er das seiner kurdischen Frisur zu verdanken und nicht seinen haarigen Geschichten.

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  • Profilfoto von Kasimir Pfyffer
    Kasimir Pfyffer, 09.10.2023, 16:35 Uhr

    Ich werde eine Beschwerde bei der UBI einreichen, denn ganz sicher wurde Aeschis Aussage schamlos verfälscht. Zusammen mit seinen Kollegen von der Sowjetischen Volkspartei setzt sich Aeschi nämlich Tag und Nacht für die Ansiedlung von noch mehr steuerflüchtigen Grosskonzernen ein, die noch mehr Expats beschäftigen. Die richtige Aussage lautet deshalb: «Wir wollen Wirtschaftsflüchtlinge mit einem Vermögen von mindestens 5 Millionen, aber nicht jeden, der hier in der Schweiz ein besseres Leben sucht.»

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    • Profilfoto von Jerome Halter
      Jerome Halter, 09.10.2023, 19:50 Uhr

      Nun, was bringt der Gesellschaft mehr? Einen ohne Bildung und Geld oder das Gegenteil? Für mich ist der Fall klar. Aber ja, die SVP wollte die PFZ nicht, bitte immer daran denken!

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