Interpellation bei Stadtrat eingereicht

Kriens: Politiker findet Entscheid von Real «nicht nachvollziehbar»

Tomas Kobi findet den Entscheid von Real «schlicht nicht nachvollziehbar». (Bild: zvg)

Der Krienser Einwohnerrat Tomas Kobi zeigt sich unzufrieden mit dem Entscheid, dass Caritas keine Altkleider mehr sammeln darf. Er fragt beim Stadtrat genauer nach.

Der Gemeindeverband Real hat entschieden: Ab Januar 2024 darf Caritas in Luzern keine Altkleidercontainer mehr betreiben (zentralplus berichtete). Texaid und Tell-Tex sind nun zuständig für die Sammlung und Verwertung von Textilien im Kanton Luzern. Caritas wehrt sich gegen diesen Entscheid vor dem Kantonsgericht – und auch Politiker zeigen sich irritiert. Die SP und die Mitte-Fraktion des Luzerner Grossstadtrates haben eine Interpellation eingereicht (zentralplus berichtete). Auch Tomas Kobi, der für die Grünen im Krienser Einwohnerrat sitzt, hat Fragen an die Exekutive.

Auf Krienser Gemeindegebiet gebe es praktisch ausschliesslich Sammelcontainer der Caritas, schreibt Kobi in der Interpellation. Dass Tell-Tex den Zuschlag erhalten hat, findet er «schlicht nicht nachvollziehbar». Das Unternehmen schneide aus Sicht des Bau- und Umweltdepartements von allen drei Anbietern am schlechtesten ab.

Umweltschutz sei bei Tell-Tex kaum ein Thema

In der Antwort auf ein Postulat vom Jahr 2018 schreibt Kriens über das Unternehmen Tell-Tex: «Knapp die Hälfte des Gewinns wird privatisiert, das Einsammeln erfolgt durch Subunternehmer, der Grossteil der Arbeit wird im Ausland erledigt. Zudem sind Umweltschutz und Energieeffizienz bei Tell-Text noch kaum ein Thema.»

Kobi kann den Entscheid insbesondere aus einem Gesichtspunkt nicht nachvollziehen. Laut Aussagen vom Kanton soll nämlich dank des neuen Beschaffungsrechts, die ökologische und soziale Nachhaltigkeit bei öffentlichen Aufträgen stärker berücksichtigt werden. Real werde bei der Entscheidung jedoch sehr viel Spielraum gelassen.

Der Politiker will nun wissen, inwiefern sich der Stadtrat als Vertretung im Gemeindeverband Real dafür einsetzen kann und will, dass die Caritas weiter Kleider sammeln darf. Weiter fragt er, ob Real für die Vergabe dieses Auftrags überhaupt zuständig sei.

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3 Kommentare
  • Profilfoto von Manganui
    Manganui, 01.12.2023, 09:14 Uhr

    Ich bin dankbar für diesen Vorstoss. Die Caritas macht seit Jahren einen guten Job. Da kann es doch nicht sein, dass die Real aufgrund irgendwelcher Kriterien selbst entscheidet. Ziel ist doch, dass die alten Kleider so gut wie möglich wiederverwendet werden und nicht irgendwo im Ausland auf einer Müllhalde landen. Ich möchte eigentlich selbst entscheiden, wem ich meine alten Kleider zur Wiederverwendung gebe.

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  • Profilfoto von Kasimir Pfyffer
    Kasimir Pfyffer, 28.11.2023, 16:33 Uhr

    Sehr guter Vorstoss, danke. Langsam (!) erwacht die Politik. Es kann ja wohl nicht sein, dass sich ein paar Sesselfurzer bei Real hinter den WTO-Vorgaben verstecken und behaupten, anders gehe es nicht. Nicht vergessen: die Herren haben im 2022 über 20 Millionen Gewinn eingestrichen. Da mag es auch ein bisschen soziales Engagement leiden, zumal wir mit den überteuerten Kehrichtgebühren auch die Löhne bei Real zu finanzieren haben.

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  • Profilfoto von Libero
    Libero, 28.11.2023, 15:54 Uhr

    Caritas und Private wie Frey Sursee machen das Entsorgen zum Teil benutzerfreundlicher als Real.

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