Zytamsee Festival ist Hommage an Zytclub

Felix Suter: «Vermisse den wilden Verkehr vom Kolinplatz»

Felix Suter war der Gastgeber des Zytclubs und veranstaltet nun das Zytamsee. (Bild: zvg/Beat Holdener)

Seit letztem Dezember ist der Zytclub Geschichte. Zu Ehren des Lokals steigt Ende Sommer ein neues Musikfestival am Zugersee.

Das zehnjährige Jubiläum des Zytclubs am Kolinplatz war fast gleichbedeutend mit dem Ende der Konzertbar: Gastgeber Felix Suter verkündete um Mitternacht – quasi als Höhepunkt der Feier — das Ende des Lokals (zentralplus berichtete). Nun entsteht mit dem Zytamsee ein Festival, das eine Hommage an den Zytclub darstellen soll.

Während drei Tagen treten vom 29. September bis zum 1. Oktober fünf Bands auf. Organisiert wird das Festival unter anderem auch von Felix Suter, der inzwischen die Althus Bar übernommen hat (zentralplus berichtete). Ebenfalls Teil des Teams ist Matthias Luchsinger, Leiter des Genuss Film Festivals Zug, das am 28. September endet.

Matthias Luchsinger konnte sich schon 2019 vorstellen, den Pavillon des Genuss Film Festivals länger stehenzulassen und mit anderen Veranstaltungen zu bespielen. (Bild: woz)

Doch nicht nur zeitlich, sondern auch örtlich sind die beiden Events Ende September eng beieinander. Denn das Zytamsee findet im selben Pavillon statt, in dem auch das Genuss Film Festival über die Leinwand beziehungsweise die Teller geht. Der Pavillon wird jedes Jahr direkt an den See heran aufgebaut.

Livemusik, Muscheln, «Chnoblibrot» und Champagner

350 Gästinnen sollen am neuen Musikfestival teilnehmen. Für sie spielt am Freitagabend das bologneser Lovesick Duo einen Mix aus Country, Rock'n'Roll und Swing, bevor Steamy Pigeon Loft ihren Heimvorteil auskosten dürfen. Die Zuger Funkband stand schon bei der Jubiläumssause des Zytclubs auf der Bühne.

Den Start in den Samstag macht ebenfalls eine Band aus der Region: Troimer spielen Indie Rock. Im Anschluss versprechen sich die Veranstalter von Wake, der zweiten Band des Abends, «erhöhten Wellengang» im Zugersee.

«Mein Musikstyl im Zytclub war für die jüngeren Generationen zu wenig Hip und Hop.»

Felix Suter, Veranstalter des Zytamsee

Eine Tradition aus dem Zytclub sorgt schliesslich für den Abschluss des Festivals ab Sonntagmittag. «Moules et Swing» bedeutet so viel wie: Muscheln, «Chnoblibrot» und Champagner in Kombination mit The Chicago Swing Band rund um Sängerin Anna Vogt.

Felix Suter: «Ich bleib auch am Sonntag nicht sitzen»

Von einem gemütlichen Festivalabschluss am Sonntag will Veranstalter und Ex-Zytclub-Gastgeber Felix Suter aber nichts wissen. «Zwar ist der Plan, dass wir uns am Sonntag sitzend von zwei Tanztagen erholen», erklärt er gegenüber zentralplus. Denn er sei sich sicher, dass am Freitag und Samstag die Sitzplätze und Tische nach kurzer Zeit vereinsamten. Doch gegen die Erholung, nach zwei durchtanzten Abenden, spreche The Chicago Swing Band. Für Suter ist klar: «Ich bleib auch am Sonntag sicher nicht sitzen.»

«Im Moment läuft in erster Linie das Heizwasser – aus den Radiatoren heraus.»

Felix Suter, Veranstalter des Zytamsee

Er ist sich bewusst, dass auf der Bühne zwar durchaus junge Musikerinnen stehen werden, diese aber ein eher älteres Publikum ansprechen dürften. «Mein Musikstyl im Zytclub war für die jüngeren Generationen zu wenig Hip und Hop», gibt er zu. Das werde am Zytamsee wohl nicht anders sein. «Aber wilkommen ist jede Generation.»

Althus Bar ist keine Hommage an Zytclub 

Darüber, dass das Zytamsee auch eine Hommage an den geschlossenen Zytclub ist, freut sich Suter. «Ich und meine Gäste hatten an diesem Ort viele unvergessliche Momente», blickt er schwärmend zurück. «Die Möglichkeit, diese mit dem Zytamsee wieder aufleben zu lassen, ist ein tolles Gefühl.»

Keine Hommage an den Zytclub stelle hingegen die Althus Bar dar, die Suter nach Schliessung des Zytclubs übernommen hat. «Die Gegebenheiten sind andere und ‹Copy-Paste› funktioniert bei so einer Sache nicht – auch wenn man das gerne machen würde». Die Althus Bar werde daher neu, anders und trotzdem ein paar ihm bekannte Gesichter begrüssen dürfen, so Suter.

Doch im Lokal am Landsgemeindeplatz könnte es besser laufen: «Im Moment läuft in erster Linie das Heizwasser – aus den Radiatoren heraus.» Er habe die Trennscheibe irrtümlicherweise am falschen Ort angesetzt, gibt Suter Einblick in die Umbauarbeiten. «Und wenn es etwas gibt, was ich vermisse, dann wohl den wilden Verkehr vom Kolinplatz.»

Update: Der Text wurde mit Aussagen von Felix Suter ergänzt.

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1 Kommentar
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    Taler, 06.07.2023, 13:32 Uhr

    vorfreude herrscht

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